Photovoltaik Anlage: Eigenverbrauchsquote mit Akku und weitere Fragen

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T21150

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Liebe Forumsteilnehmer!

Anfang 2016 werde ich an meinem Haus eine Photovoltaik Anlage nachrüsten. Ost/West-Ausrichtung mit je ca. 3,4 kWp pro Dachseite.
Dazu erhält die Anlage einen Wechselrichter mit einem kleinen integrierten LiPo Akku mit 2kWh Kapazität.

Diese Maßnahme steht nicht unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Unter dem Strich zahle ich prognostiziert pro Monat das gleiche für meinen Stromverbrauch, wie ohne Photovoltaik Anlage. Mindestens.
Vielmehr ist das meinem Spieltrieb geschuldet, sowie der Tatsache, dass ich an spannenden technischen Sachen bekanntermaßen echt Spaß habe. Sowie der Tatsache, dass ich einfach Freude daran habe, Teile des Stroms den ich verbrauche (abgesehen von den bei der Produktion und Montage entstandenen Emissionen) CO2-neutral (oder CO2-neutraler) zu erzeugen.

Durch den kleinen LIPO Akku (ich habe keinen Platz für eine Lösung mit größerer Kapazität) steigt der Eigenverbrauchs-Anteil von etwas über 30% (ohne Akku) auf gerechnet / prognostiziert ca. 48%. Rechnet sich nie bei den entstehenden Mehrkosten - ich finde aber persönlich die jeweils maximale Ausnutzung des Eigenverbrauchs vom erzeugten Strom gut. Mein Spleen.

Die Ost-West-Ausrichtung des Dachs ist - meiner Ansicht nach - nicht unbedingt ein Nachteil, speziell im Hinblick auf eine weitere Erhöhung des Eigenverbrauchs-Anteils. Die Anlage wird Anteile am Morgen, Mittag und am Abend liefern. Gleichzeitig aber insgesamt nicht ganz die Effektivität einer Anlage mit reiner Süd-Ausrichtung aufweisen.

Meine Fragen:
1. Wer von Euch hat auch schon eine Photovoltaik Anlage mit Puffer-Akku und hat Informationen über seinen individuellen Eigenverbrauchs-Anteil?
2. Welche Erfahrungen habt ihr mit Ost-West-Ausrichtung solcher Anlagen?
3. Welche Mittel und Methoden nutzt Ihr, um den Eigenverbrauchs-Anteil weiter zu steigern? Mir persönlich schweben so "unsinnige" (?) Ideen durch den Kopf, wie beispielsweise einfach mal ggfs. einen Tag auf gutes Wetter zu warten, bis man die Waschmaschine anwirft und dergleichen. Bringt so ein Verhalten dann ein merkliches Ergebnis?
4. Wie zufrieden seid ihr insgesamt mit Eurer Entscheidung zu Gunsten einer Photovoltaik Anlage?
5. Mein Haus benötigt weniger Energie, als die im derzeitigen Energie-Pass angegebenen Energie-Verbrauchswerte das prognostizieren. Das ist erfreulich, aber sonst nichts wert.
Dennoch: Summiert man die nötigen elektrischen Hilfs-Energien (Heizung, Umwälz-Pumpen, Solarpumpe vorhandene thermische Solar-Anlage, Kontrollierte-Wohnraumlüftung,...), so kommt doch über das Jahr gesehen ein sichtbarer Betrag zusammen. Mit dem derzeitigen Primär-Energie-Faktor von Strom von 2,4 sowieso, aber auch mit dem kommenden Jahr (Primär-Energie-Faktor-Strom = 1,8).
In Verbindung mit der Solar-Anlage würden sich doch bei einer Neuberechnung des Energie-Ausweises ein besserer Wert ergeben, weil die Hilfs-Energien ja zum Teil aus der Photovoltaik Anlage/Akku kommen? Zudem erzeugt das Haus ja mit der Photovoltaik-Anlage einen größeren Anteil an Energie generell aus regenerativen Quellen?
Was meint Ihr: Ist es sinnvoll und lohnenswert, nach der Installation den bestehenden Ausweis neu zu rechnen?

Ich freue mich, wenn Ihr Euch die Mühe macht, Eure Ansichten und Erfahrungen mit mir zu teilen. Danke im voraus.

Beste Grüße
Thorsten
 
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andimann

andimann

Hi Thorsten,
sorry, ich kann leider zu deinen Fragen nichts beitragen, habe aber eine Gegenfrage:

Wie wird eigentlich so ein LiPo Akkupack im Haus verbaut? Wird da ein brandsicherer Raum nebst Alarm und Rauchmelder für eingebaut? Auf Überladung reagieren die ja nun mal wirklich unangenehm....

Die LiPo Akkus, die ich in Modellflugzeugen und ähnlichem einsetze, lagere ich in brandsicheren Munitionskisten und das nicht ohne Grund!

Viele Grüße,

Andreas
 
T21150

T21150

Hallo Andreas,

ich bin selbst Modellbauer und fliege leistungsfähige Hubschrauber bis zur 12s-Klasse.

Der Hersteller (SMA) des Wechselrichters lässt sich hier nicht genau in den Spezifikationen aus.
Ich denke aber, dass hier ein LiFePo zum Einsatz gelangen wird. Kein purer Lipo.
Das Gerät kommt aus Deutschland.
Ich gehe davon aus, dass diese Firma hier keine Akkus zweifelhafter Herkunft und Spezifikation einsetzt, denn sie haben einen guten Ruf zu verlieren.

Mangels Keller und Möglichkeiten der aushäusigen Anbringung, wird der Wechselrichter + Akku (das ist ein Gerät) im Hauswirtschaftsraum installiert werden.

Das Gerät wird ständig per Internet fern-überwacht.
Hinzu kommt sicher, dass vielfältige Sicherungen gegen Tief-Entladung eingebaut sind. Sicherlich nutzt der Hersteller nicht aus, bis 20% zu entladen, ich vermute, dass die hier bei 40% schon stoppen und auch der Ladestrom so begrenzt ist, dass die Spezifikationen des Akkus nicht überschritten werden.
Konstante Temperatur sowie das stringente Einhalten von Lade und Entlade-Grenzen sowie die Vermeidung von Vibrationen und mechanischen Einflüssen senken signifikant den möglichen Schadensfall bei einem LIPO, wie Du weisst, als E-Modellbauer.

Generell besteht sicher eine Gefahr. Ja. So ist das im Leben. Es gibt auch Kühlschrank Brände, nicht selten.

Der Hauswirtschaftsraum bei mir ist - wie alle anderen Räume auch - per Rauchmelder (jetzt schon) ausgerüstet.

LG Thorsten
 
T21150

T21150

PS: Meine Flug Akkus für den Modellbau lagere ich übrigens auch in feuerfesten Munitionskisten.

Davon ab: Gleich nachher schreib ich mal eben den Hersteller an und stelle noch ein mal ein paar Fragen. Schaden kann das nicht.....Obwohl ich persönlich mir jetzt wirklich gar keine Sorgen mache.
 
T21150

T21150

So. Jetzt bin ich schlauer. SMA konnte ich nicht direkt erreichen. Ohne Seriennummer eines Geräts (wie sollte ich die haben, es ist ja noch nicht da) und ohne Installateur zu sein....

Habe dann den Installationsbetrieb angerufen und mit dem Fachmann dort gesprochen.

Kurz-Fazit:
- Die Akkus sind von LG
- Die Akkus sind "gekapselt" (--> siehe mein Post, dann sind das LiFePo, die von diesem Typ ausgehende Feuergefahr ist minimal). Umgangssprachlich wird gerne mal ein LiPo mit einem LiFePo gleich gesetzt, wenngleich die technischen Unterschiede doch größer sind!
- Die gleichen Akkus werden auch in Verkehrsflugzeugen namenhafter Hersteller (es gibt nicht viele, den konkret genannten nenne ich hier nicht) eingesetzt.
(....ich persönlich weiss aus eigener Erfahrung, dass ein brennendes Haus/brennende Wohnung gar nicht gut ist!!! Aber man kann dann raus gehen.....ein in 11.000 m brennender Flieger....überhaupt ganz schlecht. Also - ich denke: Man muss sich hier keine Sorgen machen, zumindest keine, die über das allgemeine Lebensrisiko hinaus gehen!)
- Es gibt eine entsprechende Konformitäts-und-Sicherheits-Erklärung, die bekomme ich i. L. der nächsten Woche auch noch zugeschickt.

Viele Grüße
Thorsten
 
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Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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