Kaminbausatz - Neubau - Tragfähige Dämmung

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seol_1984

Hallo Zusammen,

in unserem Neubau möchten wir uns dem Thema Kamin annehmen, hierzu würden wir uns über Eure Meinungen und Erfahrungen freuen.

Folgende Ausgangslage liegt vor:
  • LAS-Schornstein der Firma Erlus TYP SL 18 (11m Gesamtlänge, 18 cm Durchschnitt.
  • Aufstellort: Wohnzimmer, offene Küche, insgesamt ca. 50qm, offenes Treppenhaus, bis hoch in das 2.OG
  • Vorhaben: Raumluftunabhängiger Kaminbausatz wie beispielsweise Camina S9 Gewicht ca. 500kg.
  • KfW-40, Dreifachverglasung, Wohnraumlüftung ohne Wärmerückgewinnung, gesteuert durch Ventilator im Dachboden.
Zu folgenden Punkten würden wir uns über Eure Meinungen freuen:

  1. An der Stelle an der der Kamin später stehen wird, wird eine Estrichaussparung vorgenommen. Allerdings wird diese nicht, wie man das normalerweise kennt, mit Verbundestrich ausgefüllt. Grund hierfür ist laut Aussage des Architekten, dass dort dann eine Wärmebrücke entstehen würde und sie deshalb nicht mit Verbundestrich arbeiten können. Stattdessen wird dort Styrodur, als druckfeste Dämmung, verarbeitet. Aussage des Architekten ist "bis ca. 1000kg ist das kein Problem". Welche Erfahrungen habt ihr hier gemacht? Was meint ihr? Worauf muss man achten?
  2. Thema "Luftdruckwächter": Wahrscheinlich kann uns hierzu nur der zuständige Bezirksschornsteinfeger eine Aussage geben, ob wir diesen benötigen, richtig?
  3. Ist es möglich, über die Dehnungsfugen zwischen "normalem" Estrich und der Estrichaussparung zu Fliesen? Können wir eine große Estrichaussparung wählen, diese dann zur Not überfliesen, falls der Grundriss des Kamins doch deutlich kleiner wird?
  4. Worauf sollten wir noch achten, wenn ihr das Vorhaben so lest?

Danke für Eure Unterstützung.

Viele Grüße,
Sebastian
 
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Domski

Hallo,

- Styrodur + ausreichend starker Estrich oben darauf zur Druckverteilung sollte genügen. Auf Styrodur stehen ja ganze Häuser.

- BzSfm von Anfang an dazunehmen, vor allem bei Selbstbausatz. Nicht nur kontrollierte Lüftung, auch Dunstabzugshaube mit Abluft in der Küche muss berücksichtigt werden. Stichwort Fensterkontakt.

- Dehnungsfuge nicht überfliesen, sondern die Fuge im Fliesenbild wiederfinden lassen. Vor dem Kamin brauchst du ja sowieso eine feuerfeste Fläche aus Fliesen, Glas o.ä.

Noch wichtig:
Der Kamin sollte möglichst minimal Wärme direkt an die Luft abgebenden KfW40 ist so gut isoliert, daß selbst diese große Fläche schnell überhitzt. Der Camina S9 hat 7kw Nennleistung und eine Scheibe über Eck. Da geht viel Wärme direkt in den Raum.... Ich würde einen Kamin mit normaler Scheibe und noch mehr Speichermasse wählen. Zumals die 7kw..naja sind. Ich hab meinen 14kw (11 Wasser, 4 Luft/Stein) schon 16kw nur ins Wasser gedrückt. Soviel zu den 7kw. Dein ganzes Haus wird vermutlich unter 7kw Primärenergiebedarf liegen!
 
Zuletzt bearbeitet:
S

seol_1984

Hallo,

Danke für die Antwort, diese hat schon sehr geholfen. Ich bin gespannt ob sich weitere gute Hinweise hier ergeben.

Aus der Antwort resultieren aber weitere Rückfragen:

a) Bezüglich der 7kw: Uns gefällt der Camina S9 optisch sehr gut. Gibt es, außer, dass er eventuell überdimensioniert ist und es dadurch eventuell zu schnell zu warm wird und wir ihn nicht voll heizen, weitere Nachteile?

b) Bezüglich der Estrichaussparung: Der Camina S9 hat eine Grundfläche von 730 x 730 mm. Die benötigte Estrichaussparung wird mit 701 x 672 mm angegeben. Ich deute das so, dass die lasttragenden Teile (701x672) von optischen Teilen (730x730) erweitert werden. Dort könnte man dann schön unterfliesen. Würdet ihr die Estrichaussparung jetzt genau auf 701x672mm zuschneiden setzen lassen oder etwas Puffer (zB. 10cm) lassen, um so etwas Luft bei möglichen "Fehlern" zu haben? Selbst wenn man 20 cm Puffer nimmt, müsste die Dehnungsfuge von den optischen Teilen ja noch überdeckt sein. Und selbst wenn nicht, durch geeignete Fliesung, siehe oben, könnte ja auch das überdeckt werden. Warum frage ich das? - Nehmen wir die vorgegebene Estrichaussparung und es ergibt sich, aus welchen Gründen auch immer, an einer Seite auch nur 1mm Unterschied, ist der Kaminbausatz nicht mehr verwendbar, da Aussparung zu klein. Was spricht dagegen, eine Estrichaussparung von 720 x 720mm vorzunehmen?

Viele Grüße,
Sebastian
 
M

Maria16

Allgemein: unser Kaminkehrer hat nach allem gefragt, was die Luft auf der Etage des Kamins aktiv nach außen leitet: Dunstabzug, Kontrollierte-Wohnraumlüftung, Zwangslüfter im Bad

Achtet auf die nötigen Abstände zu brennbaren Bauteilen. Sind zB 80 cm zwischen Glasscheine und Holzwänden, Türzargen aus Holz usw. (kann man evtl. auch von der Mitte des Feuerraums messen, sollte man aber vorher mit dem Kaminkehrer abklären)

Wir haben auch lange überlegt, ob wir nur was aussparen und uns letztendlich doch entschieden, den Kamin gleich mitzumachen wegen dem Estrichproblem...
 
D

Domski

Ok, der wird also nicht klassisch gesetzt...
Wir haben einen klassisch gesetzten Kamin und haben vor dem Estrich liegen auf Bodenplatte abgemagert. 1mm von ist her ist nichts, Toleranz im Estrich Bereich ist größer
Wenn es der Kamin werden soll, würde ich die Aussparung auch exakt auf das Max bauen. Ringsherum hast du sowieso dann ca. 1cm einen Randdämmstreifen.

Zur Ofenleistung: Einen Holzofen betreibt man sinnvollerweise nicht mit 40 oder 50% der Leistung. Das Feuer muss mit langer Flamme brennen, sonst gibt's Glanzruss und und der Ofen versottet.
 
K

Knallkörper

Wir haben einem Bausatz von 1,1 to aufgebaut. Dieser wurde auf den durchgehenden Bodenbelag bzw. Estrich gestellt, also wir haben keine besondere Dämmung unter dem Bereich und auch keine Dehnungsfuge. Bisher funktioniert es
 
Zuletzt aktualisiert 23.04.2024
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