Die grundsätzliche Kritik an selbstgezeichneten Grundrissen verstehe ich nicht. Schließlich habe ich, zumindest aus meiner eingebildeten Brille, keinen Grundriss gefunden der besser passt oder den Platz sinnvoller ausnutzt.
Ich kritisiere auch gern die Grundrisse aus der Fertigtüte.
Häufig allerdings aus anderen Gründen.
Ich stelle mir bei jedem Grundriss drei Fragen:
1. Funktionieren die Räume?
2. Funktionieren die Wege?
3. Würde mich etwas wahrscheinlich im Alltag nerven?
Da findet man auch bei so manchem Fertiggrundriss viel zu kritisieren. Häufig, weil sie eher auf Prospekte und nicht aufs Leben ausgerichtet sind. (Mein Lieblingsbeispiel sind inflationär verwendete bodentiefe Fenster. Gehe ich hier durch eine Siedlung sehe ich, dass im OG in quasi allen Häusern die bodentiefen Elemente mit Plissees oder Möbeln versteckt sind. Weil sie einfach nicht alltagstauglich sind.)
Die Zimmer links im OG haben ja auch Fenster nach außen, es fehlt nur im Zimmer rechts, und im Bad möchte ich keine Sicht.
Oder auch: 2 der 4 Zimmer kriegen zurzeit keine Möglichkeit auf Sichthöhe nach draußen zu schauen.
Beim Bad, ja, kann man drüber streiten. Ich glaube (aber weiß es natürlich nicht), dass man das später mal bereuen wird und es von externen Stellen eher wertmindernd betrachtet werden wird.
Beim anderen Raum (den Schlafraum, Kinderzimmer?) halte ich es jedoch für eine sehr fragwürdige Entscheidung.
An Fenstern und somit am Tageslicht hängt ganz viel ab, wie ein Raum wirkt.
Zugleich hat man das riesige Problem des Hitzeschutzes im Sommer auch daran hängen.
Das sind Dinge, die dabei mit bedacht werden sollten.
Was meint ihr denn, ab welcher Kniestockhöhe werden die Dachschrägenfenster zu hoch? Eigentlich würde es, wenn es sinnvoll geht, auf 2 Vollgeschosse verzichten, da ich das selber nicht so attraktiv finde und es in der Umgebung wie ein Alien aussehen könnte. (ländlich, alle Häuser Satteldach oder Bungalow mit sehr niedrigen Dächern)
Das Haus wird so, wie es zurzeit geplant ist, ohnehin von außen fast wie zwei Vollgeschosse aussehen.
Grund ist schlicht die Außenwandhöhe bei den zurzeit geplanten Deckenhöhen.
Bei uns im Baugebiet gibt es einen Bebauungsplan, der nur Vollgeschosse zulässt (also entweder Bungalow oder zwei Vollgeschosse, Drempel/Kniestock nicht erlaubt). Die älteren Häuser haben alle eine Mauerhöhe (Traufseite) von 5,5-5,8 Meter bei 2 Vollgeschossen.
Wie wäre das beim geplanten Haus? 3 + 1,6 + 0,4 (geschätzt; Zwischendecke) = bereits 5 Meter Höhe.
(Zum Vergleich bei vielen Häusern hier in der Gegend: 2,45 + 2,45 + 0,5 = 5,4; dann oft noch aus Schutz vor Wasser eine Stufe vorm Haus.)
Zur Frage der Dachschrägenfenster: Das Problem ist, dass so, wie sie zurzeit sind, man nicht gerade herausschauen kann.
Sie sind bereits zu hoch dafür. Die Sichtlinie hängt von der Augenhöhe der Bewohner ab. Augenhöhe + 5cm sollte man da schon mindestens anstreben zur Oberkante Fensterglasfläche.
Bei Wandfenstern kriegt man das inklusive Rollors (Verschattung...) halbwegs hin bei einem lichten Kniestock im 220er bis 230er-Bereich. Bei sehr großen Bewohnern klappt das jedoch auch nicht.
Verschattet man mit Raffstores kann der Kniestock sogar noch etwas niedriger sein. Oder alternativ bei lichter Kniestock 220er-Bereich dann eben auch für eher große Leute.
Die Alternative dazu wäre den Kniestock niedriger zu machen, damit die Dachfenster auf Augenhöhe kommen. Würde gleichzeitig auch bedeuten, das Dach sollte steiler werden (da sonst zu viel Raum verloren geht). Auch dann kann man wieder raus schauen. Dafür müssen sie jedoch erheblich weiter nach unten reichen, damit auch kleinere Bewohner und insb. Bewohnerinnen herausschauen können. Da ist man dann schnell bei dem klassischen Kniestock im Bereich 50-70cm, damit das überhaupt klappen kann.
Unabhängig von der geplanten Bauweise kann ich wirklich nur empfehlen mal in einen Musterhauspark zu fahren. Da sieht man dann diverse Häuser mit verschiedenen Kniestöcken und Fensterbauweisen und sieht, wie Fenster bei verschiedenen Kniestöcken gut oder eben nicht so gut realisiert worden sind. Und ob es einen gefällt.