135qm Einfamilienhaus Satteldach Grundrissbewertung/Verbesserungsvorschläge

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Mir geht es hauptsächlich um die alltägliche Nutzbarkeit, (günstige Baukosten) und den Wohnkomfort des Grundrisses also dummgesagt wie ich die Wände stellen soll, Position Treppe, Fenster, usw. Ein Dorn ist z.B. der Einstieg im EG zur Treppe über den Dreckbereich der Haustür sodass man den Dreck in beide Richtungen immer mitnimmt, aber da ist mir bei der Hausgröße mit wenig Verkehrsfläche und einem möglichst großen Wohn Ess Kochbereich keine bessere Idee gekommen.
Aus Verkehrsflächenangst entstehen regelmäßig Engstellen, Schachtelmöblierungen und Zuvielmultifunktionsräume, die den Wohngefühlen der hier ...
persönliche Situation: aktuell Single Haushalt, aber soll auch zukünftig für kleine Familie sinnvoll sein
... noch unbekannten Familienkonstellation gar nicht gerecht werden. Immerhin ist garkeine Mitbewohnerin aus Sicht der künftigen Mitbewohnerin besser als in das Nest ihrer Vorgängerin einzuziehen, und sieht es hier nicht nach Mancave aus. Aber Singlehaushalt erklärt ein bißchen das Ausblenden des Putzmittelschrankes.
 
P

Papierturm

und sieht es hier nicht nach Mancave aus. Aber Singlehaushalt erklärt ein bißchen das Ausblenden des Putzmittelschrankes.
Na ja, ich musste ein wenig schmunzeln. Nach Studium und jahrelang Wohnen auf engstem Raum hätte ich wohl ähnliche blinde Flecken gehabt.

Daher schreibe ich auch was - Haus ist eine so große Investition, da sollte man vermeidbare Probleme schon, na ja, vermeiden.

Ich würde dem Threadersteller ein Vorgehen ans Herz legen:
1. In Sachen Grundrissplanung sich wirklich dran setzen und mal eruieren, was im Haus tatsächlich gebraucht wird ("must haves"). Hierbei auch ganz umfassend Dinge mit bedenken wie Stauraum (für eine etwaig geplante Familie), Licht, und so weiter. Erstmal nur "must haves", nicht zu viele "nice to haves" einfügen (mit denen sprengt man sich sonst schnell jedes Budget).
2. Schauen, was das Grundstück vorgibt! Ein Haus sollte immer auch mit dem Grundstück gedacht sein. Manches gibt der Bebauungsplan vor, manches das Grundstück (Hang z.B.).

Dann bringt man die beiden Überlegungen zusammen und schaut, aus beiden Aspekten (was brauche ich und was gibt das Grundstück vor) die bestmögliche Fusion zu schaffen.

Und dann kann man schauen, welche nice to haves noch dazu passen bzw. im Budget liegen.

(Am besten natürlich mit professioneller Unterstützung.)
 
S

Sebastian012

Unsortierte Gedanken:

- ich bin mir nahezu sicher, dass der Hauswirtschaftsraum nicht funktionieren kann. Durch die zweite Tür wird die nutzbare Wand- und Stellfläche des ohnehin schon minimal kleinen Raums noch weiter reduziert.
- ich befürchte, dass die Lichtwirkung insbesondere im Obergeschoss wirklich schlimm wird. Einige Räume haben ja nur Dachfenster. Aus denen man auch nicht gerade herausschauen kann. Das wird Gefängniszellen-Wirkung.
- im Obergeschoss fehlt weiterhin die Angabe, welcher Raum wie genutzt werden soll. Der extrem längliche Raum könnte durchaus als Kinderzimmer dienen, aber als Elternschlafzimmer wäre er nicht sinnvoll nutzbar.
- hier sind ganz viele Entscheidungen drin, die ich für überdenkenswert halte. Beispiele:


Ja und? Auch in Bäume oder auf eine Straße schauen ist schöner als Räume (OG) komplett ohne Fenster auf Sichtebene zu haben, durch die man schauen kann.
Also entweder Kniestock runter und Dachfenster einbauen, durch die man herausschauen kann. Oder Kniestock hoch und Fenster einbauen, durch die man herausschauen kann. Oder Fenster an die Ostwand.

Wenn man finanziell sehr eng aufgestellt ist, dann ist das alles Luxus und sorgt für eine ganze Kette an Problemen.
- es fehlt Stauraum.
- der Hauswirtschaftsraum ist viel zu klein dimensioniert.
- das Licht-/Fensterkonzept im OG ist aus meiner subjektiven Sicht fragwürdig.

2 Vollgeschosse und Satteldach ist möglich.
Wintergarten nicht eingezeichnet.


Zählerkasten, Hausanschlusskasten, je nach Bundesland noch Photovoltaik-Pflicht (bedeutet Wechselrichter), und so weiter... 6m² reichen bei einer kompakten Wärmepumpe und wenig sonstigen Kram, wenn man eine Tür (!) hat. Die zweite Tür zieht effektiv (weil weniger Wand- und Stellfläche) effektiv nochmal mindestens einen, eher 1,5m² ab. Bedeutet: der Hauswirtschaftsraum hier ist in seiner Nutzbarkeit vergleichbar mit einem 3,4-3,9m²-Raum. Zu wenig.

So. Und jetzt einfach mal überlegen, so aus Blick einer Paares:
Wo soll der Kram des Alltags stehen? So Staubsauger? Putzsachen? Bügelbrett? Waschmaschine? (Die wird in den Mini-Hauswirtschaftsraum nicht passen.)
Wo sollen Dinge stehen, von denen man einen gewissen Vorrat haben sollte (auch nur eine Packung Klopapier will irgendwo untergebracht sein und braucht Platz)?
Wo sollen Dinge untergebracht werden, die man nur alle paar Monate mal braucht (Deko, Koffer und co)?
Klar, man kann minimalistisch leben; Staubsauger und co brauchen dennoch einen Platz.


Die Frage ist hier nicht, was man selbst braucht. Wenn man baut, damit da mal eine Familie drin wohnen soll, dann braucht es eine gewisse Familientauglichkeit. Und dann ist die Frage: Was braucht man dann?

Und von dieser Frage ausgehend gestaltet man dann das Haus.
Da hast du echt Recht. Würde dir in den meisten Sachen zustimmen. Danke für die Anmerkungen, ich werde mal gucken wie ich das anwende.
 
S

Sebastian012

Ich habe eure Beiträge alle gelesen. Wahrscheinlich habt ihr Recht. Die fehlenden Fenster nach Osten sind eine Absprache mit dem Nachbarn damit beide keine möglichen Einblicke in des anderen Grundstück haben können. Wegen des Stauraums habt ihr auch Recht. Ich habe immerhin z.B. unter der Treppe eine Einbaugarderobe, oder oben hinter Türen raumhohe Einbauschränke geplant. Aber anscheinend reicht das nicht. Beim Hauswirtschaftsraum war ich der Meinung, dass man die Technik relativ kompakt unterbringen könnte. (Bin selber Handwerker und mache die Installation selbst). Vielleicht kann man die Wand des HWRs etwas nach oben ziehen und so genug Raum schaffen. Die grundsätzliche Kritik an selbstgezeichneten Grundrissen verstehe ich nicht. Schließlich habe ich, zumindest aus meiner eingebildeten Brille, keinen Grundriss gefunden der besser passt oder den Platz sinnvoller ausnutzt. Die Zimmer links im OG haben ja auch Fenster nach außen, es fehlt nur im Zimmer rechts, und im Bad möchte ich keine Sicht. Was meint ihr denn, ab welcher Kniestockhöhe werden die Dachschrägenfenster zu hoch? Eigentlich würde es, wenn es sinnvoll geht, auf 2 Vollgeschosse verzichten, da ich das selber nicht so attraktiv finde und es in der Umgebung wie ein Alien aussehen könnte. (ländlich, alle Häuser Satteldach oder Bungalow mit sehr niedrigen Dächern)
 
P

Papierturm

Die grundsätzliche Kritik an selbstgezeichneten Grundrissen verstehe ich nicht. Schließlich habe ich, zumindest aus meiner eingebildeten Brille, keinen Grundriss gefunden der besser passt oder den Platz sinnvoller ausnutzt.
Ich kritisiere auch gern die Grundrisse aus der Fertigtüte.

Häufig allerdings aus anderen Gründen.

Ich stelle mir bei jedem Grundriss drei Fragen:
1. Funktionieren die Räume?
2. Funktionieren die Wege?
3. Würde mich etwas wahrscheinlich im Alltag nerven?

Da findet man auch bei so manchem Fertiggrundriss viel zu kritisieren. Häufig, weil sie eher auf Prospekte und nicht aufs Leben ausgerichtet sind. (Mein Lieblingsbeispiel sind inflationär verwendete bodentiefe Fenster. Gehe ich hier durch eine Siedlung sehe ich, dass im OG in quasi allen Häusern die bodentiefen Elemente mit Plissees oder Möbeln versteckt sind. Weil sie einfach nicht alltagstauglich sind.)

Die Zimmer links im OG haben ja auch Fenster nach außen, es fehlt nur im Zimmer rechts, und im Bad möchte ich keine Sicht.
Oder auch: 2 der 4 Zimmer kriegen zurzeit keine Möglichkeit auf Sichthöhe nach draußen zu schauen.

Beim Bad, ja, kann man drüber streiten. Ich glaube (aber weiß es natürlich nicht), dass man das später mal bereuen wird und es von externen Stellen eher wertmindernd betrachtet werden wird.

Beim anderen Raum (den Schlafraum, Kinderzimmer?) halte ich es jedoch für eine sehr fragwürdige Entscheidung.

An Fenstern und somit am Tageslicht hängt ganz viel ab, wie ein Raum wirkt.
Zugleich hat man das riesige Problem des Hitzeschutzes im Sommer auch daran hängen.
Das sind Dinge, die dabei mit bedacht werden sollten.

Was meint ihr denn, ab welcher Kniestockhöhe werden die Dachschrägenfenster zu hoch? Eigentlich würde es, wenn es sinnvoll geht, auf 2 Vollgeschosse verzichten, da ich das selber nicht so attraktiv finde und es in der Umgebung wie ein Alien aussehen könnte. (ländlich, alle Häuser Satteldach oder Bungalow mit sehr niedrigen Dächern)
Das Haus wird so, wie es zurzeit geplant ist, ohnehin von außen fast wie zwei Vollgeschosse aussehen.
Grund ist schlicht die Außenwandhöhe bei den zurzeit geplanten Deckenhöhen.
Bei uns im Baugebiet gibt es einen Bebauungsplan, der nur Vollgeschosse zulässt (also entweder Bungalow oder zwei Vollgeschosse, Drempel/Kniestock nicht erlaubt). Die älteren Häuser haben alle eine Mauerhöhe (Traufseite) von 5,5-5,8 Meter bei 2 Vollgeschossen.
Wie wäre das beim geplanten Haus? 3 + 1,6 + 0,4 (geschätzt; Zwischendecke) = bereits 5 Meter Höhe.

(Zum Vergleich bei vielen Häusern hier in der Gegend: 2,45 + 2,45 + 0,5 = 5,4; dann oft noch aus Schutz vor Wasser eine Stufe vorm Haus.)

Zur Frage der Dachschrägenfenster: Das Problem ist, dass so, wie sie zurzeit sind, man nicht gerade herausschauen kann.

Sie sind bereits zu hoch dafür. Die Sichtlinie hängt von der Augenhöhe der Bewohner ab. Augenhöhe + 5cm sollte man da schon mindestens anstreben zur Oberkante Fensterglasfläche.

Bei Wandfenstern kriegt man das inklusive Rollors (Verschattung...) halbwegs hin bei einem lichten Kniestock im 220er bis 230er-Bereich. Bei sehr großen Bewohnern klappt das jedoch auch nicht.
Verschattet man mit Raffstores kann der Kniestock sogar noch etwas niedriger sein. Oder alternativ bei lichter Kniestock 220er-Bereich dann eben auch für eher große Leute.

Die Alternative dazu wäre den Kniestock niedriger zu machen, damit die Dachfenster auf Augenhöhe kommen. Würde gleichzeitig auch bedeuten, das Dach sollte steiler werden (da sonst zu viel Raum verloren geht). Auch dann kann man wieder raus schauen. Dafür müssen sie jedoch erheblich weiter nach unten reichen, damit auch kleinere Bewohner und insb. Bewohnerinnen herausschauen können. Da ist man dann schnell bei dem klassischen Kniestock im Bereich 50-70cm, damit das überhaupt klappen kann.

Unabhängig von der geplanten Bauweise kann ich wirklich nur empfehlen mal in einen Musterhauspark zu fahren. Da sieht man dann diverse Häuser mit verschiedenen Kniestöcken und Fensterbauweisen und sieht, wie Fenster bei verschiedenen Kniestöcken gut oder eben nicht so gut realisiert worden sind. Und ob es einen gefällt.
 
P

Papierturm

Ergänzung zum Thema Fenster: Wenn es im finanziellen Rahmen läge, könnte man auch über Gauben nachdenken. (Also deutlich niedrigerer Kniestock, darein eine Gaube mit Wandfenster = Sicht nach außen und Flächengewinn in der Gaube.)
Sind leider auch wieder eher teuer und wahrscheinlich nicht budgetfreundlich.
Würde allerdings auch wieder eine Veränderung der Räume voraussetzen, da diese aktuell meinem Eindruck nach dafür auch nicht so gut geeignet sind.
 
Zuletzt aktualisiert 28.07.2025
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