Planung Einfamilienhaus - Aufbau Außenwand

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S

stjonas

Hallo liebe Forumsmitglieder,

wir planen aktuell unser Einfamilienhaus. Wir sind in der Vorplanung und haben schon die ersten Gespräche mit einem Architekt und potentiellen Bauunternehmern geführt. Gebaut wird ein Einfamilienhaus mit 2 Wohneinheiten (Einliegerwohnung), Satteldach, 1,75-Geschosse (Kniestock bei 185 cm) 2-schaliger Wandaufbau in Kfw 40 Bauweise.

Unser Architekt ist zwar lieb und nett, aber irgendwie habe ich ein komisches Bauchgefühl... (Anderes Thema).

Ein Beispiel zum Aufbau der Außenwand. Unser Architekt hat einen 525mm Wandaufbau wie folgt eingeplant:

- 11,5er Vormauerschale (Klinker)
- 100er Kerndämmung (032)
- T9-30er Poroton
- Kalkinnenputz
U-Wert: 0.149 (0.154 für KFW erforderlich)

Zwei Bauunternehmer haben mir folgenden Wandaufbau angeboten/vorgeschlagen:
- 11,5er Vormauerschale (Klinker)
- 160er Kerndämmung (032 bzw. 035)
- T14-24er Poroton
- Kalkinnenputz

-> U-Wert: 0.145 / 0.151
-> Besserer Schallschutz

Gleiche Wandstärke. Die Materialkosten sind 40% niedriger als der Vorschlag vom Architekten.

Hier bin ich etwas stutzig geworden. Ich habe nicht im Lotto gewonnen und muss als Bauherr auch auf die Kosten achten. Gibt es in dem Wandaufbau irgendeinen Denkfehler von mir oder den Bauunternehmen? Der BU hat mir auch von den gefüllten Ziegeln mit Perlit oder MW abgeraten, da viel zu teuer, sekbst wenn ich mir dadurch die Kerndämmung zwischen Ziegel und Vormauer sparen könnte.
Letzteres war übrigens auch ein Alternativvorschlag vom Architekt...

Über ein paar Rückmeldungen wäre ich dankbar!
 
11ant

11ant

Satteldach, 1,75-Geschosse (Kniestock bei 185 cm)
Weshalb ein Kniestock 185 ? - dazu empfehle ich Dir hier den Suchbegriff "Fensterscheide".
Unser Architekt ist zwar lieb und nett, aber irgendwie habe ich ein komisches Bauchgefühl... (Anderes Thema).
Welches andere Thema (?) - Du hast hier bislang erst nur diesen einen Thread.
Gibt es in dem Wandaufbau irgendeinen Denkfehler von mir oder den Bauunternehmen?
Dazu empfehle ich Dir hier den Suchbegriff "Steinemantra".
Zum Wandaufbau in Gesamtstärke 525 - also aus dem Richtmaß springend - wäre ein weiterer Suchbegriff "Pfuschertaschen" (wenn Du die Verblendung im Richtmaß halten und dafür die Konstruktionswandschale versetzen willst); andernfalls empfähle sich das Anfreunden mit einer Verklinkerung im wilden Verband.

Wie kommt es schon zu Gesprächen mit einem GU - schreibst Du trotz Architektenplanung nicht aus ?
 
Y

ypg

Welcher Aufbau am sinnvollsten ist, kann ich Dir nicht sagen.
Aber etwas zu Fachleuten
Hier bin ich etwas stutzig geworden. Ich habe nicht im Lotto gewonnen und muss als Bauherr auch auf die Kosten achten.
Der Arzt verschreibt ein hochwertiges und teures Medikament. Bei der Apo um die Ecke wird man gefragt, ob man auch mit einem Mittel einverstanden wäre, welches nur halb so teuer ist, dann ohne Zuzahlung für den Patienten, aber es ist alles 100% identisch.
In der Online-Apo kostet das Original nur 2/3, dann aber ein Reimport.

Was auch immer der Patient kauft - es hat nichts mit der Kompetenz des Arztes zu tun. Man kann ihm auch keine Geldverschwendung vorwerfen.

Der BU empfiehlt ansonsten das, was sein Maurer immer verbaut. Meist natürlich kostengünstig, weil er Kunden braucht, die sein Haus bezahlen können.
Mit dem Architekt sprechen hilft! Was sagt er?
 
S

stjonas

Weshalb ein Kniestock 185 ? - dazu empfehle ich Dir hier den Suchbegriff "Fensterscheide".

Welches andere Thema (?) - Du hast hier bislang erst nur diesen einen Thread.

Dazu empfehle ich Dir hier den Suchbegriff "Steinemantra".
Zum Wandaufbau in Gesamtstärke 525 - also aus dem Richtmaß springend - wäre ein weiterer Suchbegriff "Pfuschertaschen" (wenn Du die Verblendung im Richtmaß halten und dafür die Konstruktionswandschale versetzen willst); andernfalls empfähle sich das Anfreunden mit einer Verklinkerung im wilden Verband.

Wie kommt es schon zu Gesprächen mit einem GU - schreibst Du trotz Architektenplanung nicht aus ?
Doch wir schreiben aus. Unsere beiden Nachbarn sind Bauunternehmer bzw. bauen auch Schlüsselfertig, die bekommen die Ausschreibungen eh auf den Tisch. Daher besteht der Konatkt schon.

Pfuschertaschen verstehe ich nicht ganz. Die Außenwandstärke ist doch hierbei nicht der ausschlaggebende Punkt. Sondern vielmehr die Höhe und Breite des Hauses...
Die Kniestockhöhe im Rohbaumaß ist 187,5 cm. Das sind bedingt durch Innenputz nachher ca. 185 cm.
 
S

stjonas

@ 11ant: Achso, jetzt habe ich es verstanden. Stand gerade auf der Leitung. Das Rastermaß wird beim Klinker nicht eingehalten. Wenn man jetzt einen 9er Klinker nimmt und zwischen Dämmung und Klinker eine Luftschicht von 1 cm lässt, wäre man bei einem Aufbaumauß von 50cm. Das würde ja wieder passen.

Wir haben mit dem Architekten noch ein paar andere kömische Vorschläge. Die habe ich noch nicht berichtet. Kommt später ectl. noch. Wir überlegen auch den Architekten zu wechseln.
 
11ant

11ant

Doch wir schreiben aus. Unsere beiden Nachbarn sind Bauunternehmer bzw. bauen auch Schlüsselfertig, die bekommen die Ausschreibungen eh auf den Tisch. Daher besteht der Konatkt schon.
Anzubieten ist, was ausgeschrieben wurde. Das ist dann nicht mehr variabel, sonst hat man die zu vermeiden versuchten Äpfel und Birnen, und auch der Aufwand der Massenberechnungen wäre für die Katz´ gewesen. Vernünftigerweise findet eine Beteiligung von Bietern an der Wandaufbaudiskussion also vor der Ausschreibung statt und geht vom Architekten aus.
Pfuschertaschen verstehe ich nicht ganz. Die Außenwandstärke ist doch hierbei nicht der ausschlaggebende Punkt. Sondern vielmehr die Höhe und Breite des Hauses...
Die Höhe des Hauses hat darin garnichts zu suchen, und die Breite nicht direkt. Pfuschertaschen werden planerisch dadurch verursacht, daß Wände oder Schalen von Wänden aus dem Oktameterraster gerissen werden. Bei einer zweischaligen Wand geschieht das, wenn die Schalen nicht im Takt aufeinander folgen (im diskutierten Fall also mit einer Abweichung von 2,5 cm). Die Außenwandstärke ist hier also absolut ursächlich. Wenn Du den Takt nicht wiederherstellen möchtest, empfehle ich Dir die Anpassung in der Verblendschale vorzunehmen, was wie gesagt ein Anfreunden mit einem wilden Verband bedeutet (den allerdings viele Bauherren ohnehin bevorzugen). Daraus folgt dann allerdings zwingend der Einsatz von Maurern auch bei der Verblendschale (populär begnügen sich die Bauunternehmer hier gerne mit Universal-Bauhelfern).
Die Kniestockhöhe im Rohbaumaß ist 187,5 cm. Das sind bedingt durch Innenputz nachher ca. 185 cm.
Nie im Leben, kleiner Peter. Mit Fußbodenkonstruktion verlierst Du da heutzutage der Zentimeter eher um die zwanzig. Aber auch eine Kniestockhöhe 165 wäre als Fensterscheide immer noch ungünstig.

Stand gerade auf der Leitung. Das Rastermaß wird beim Klinker nicht eingehalten. Wenn man jetzt einen 9er Klinker nimmt und zwischen Dämmung und Klinker eine Luftschicht von 1 cm lässt, wäre man bei einem Aufbaumauß von 50cm. Das würde ja wieder passen.
Abgesehen von meinem Zweifeln an solchen Konstruktionen mit 1cm "Fingerspalt": wo willst Du einen "9er Klinker" herbekommen, was im übrigen eher eine Komplikation gegen eine andere auswechseln würde ?
Nein, bei im Sinne des Oktameterrasters "unreinen" Wandstärken macht man besser eine der Wandschalen zur Masterschale; ich empfehle dafür die Konstruktionswandschale auszuerküren - mit der erwähnten Folge.
Wir haben mit dem Architekten noch ein paar andere kömische Vorschläge. Die habe ich noch nicht berichtet. Kommt später ectl. noch. Wir überlegen auch den Architekten zu wechseln.
Ja, bitte nicht salamimäßig, sondern alles en bloc auf´s Tapet. In welcher Leistungsphase seid Ihr denn, dich wohl 3 ?
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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