Bewertung des KfW 60 Hausvertrags: Kreditprüfung für Haus

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C

Cmajere

Hallo,

so wie es ausschaut werden wir unser Traumhaus mit einem Bauträger zusammen bauen. Ich möchte euch gerne hier einige Eckpunkte aus dem Vertrag nennen und bitte euch die kritisch mit Erfahrung zu bewerten.

Es wird ein Kfw 60 Generationen-Haus (Einliegerwohnung für Eltern) mit 180 qm und ca 300 qm Grundstück. Wärmeschutznachweis 2002 ( ist 2002 ok? Berechtigt das für die NRW Kredite)

Es wird ohne Keller gebaut Erdarbeiten gehören zum Leistungsumfang dazu.

Sohlenplatte aus Stahlbeton 15 cm dick gemäß Statik.

Gebaut wird mit KSV oder Poroton 17,5 Cm stärke ( Nichttragende Wände 11,5 cm) wobei der Bauträger eher zu KSV tendiert ( ist das günstiger?)

Dachstuhl aus Nadelholz Imprägniert zimmermannsmäßig hergestellt. Nach DIN68800 T3 hergestellt.

Erdgeschoss Stahlbetondecke ( Fertigteile) Decke ist Anstrichfertig herzustellen. ( heisst die Nut ist verspachtelt?)
Obergeschoss Decke ist aus Kehlbalken hergestellt mit unterer Rigips Verkleidung tapezierfähig ( heisst auch fertiggespachtelt?)


Heizungsanlage ist eine Sole/Wasser Wärmepumpe 150 Liter Warmwasserspeicher ( reicht das aus für 1 Familie ( 3 Personen) und 1 Ehrepaar. Also 5 Nutzer.

Estricharbeiten 9 cm Dämmung /Folie mit Randdämmstreifen / 6 cm Heizestrich mit Stahleinlage. ( heisst direkt drauf kann man Fliesen legen?)

Alle gemauerten Wände erhalten einen 1 lagigen Gipsputz als Maschinenputz + erf. Eckschutzschienen zur Aufnahme eines Anstriches ( Heisst die sind tapezierfertig? Oder mus sich noch was machen?)

Außenputz als Wärmedämmputz in einer Stärke von 12 cm und einem mineralischem Oberputz in weiß + Profile nach Wärmeschutzberechnung

Fliesenarbeiten in Diele, garderobe, Kochen, Essen, WC, Bad im Dünnbett verlegt ( Was ist Dünnbett?)

Vielen Dank im Voraus
 
J

JOERG24

Es gibt sicher bessere Experten hier aber ich versuchs mal

Hallo,

so wie es ausschaut werden wir unser Traumhaus mit einem Bauträger zusammen bauen. Ich möchte euch gerne hier einige Eckpunkte aus dem Vertrag nennen und bitte euch die kritisch mit Erfahrung zu bewerten.

Es wird ein Kfw 60 Generationen-Haus (Einliegerwohnung für Eltern) mit 180 qm und ca 300 qm Grundstück. Wärmeschutznachweis 2002 ( ist 2002 ok? Berechtigt das für die NRW Kredite)

Weiß ich nicht - Interessanter wären U-Werte der Bauteile bzw. falls vorhanden ein gemittelter U-Wert der Gesamt Konstruktion. Dieses Jahr ist die Energieeinsparverordnung 2009 rausgekommen. KFW 60 allein sagt leider nicht besonders viel aus. Hier geht es ja nur um die Primärenergie.

Es wird ohne Keller gebaut Erdarbeiten gehören zum Leistungsumfang dazu.

Sohlenplatte aus Stahlbeton 15 cm dick gemäß Statik.

20 wären besser (Biegesteife Platte oder Streifenfundamente ?)

Gebaut wird mit KSV oder Poroton 17,5 Cm stärke ( Nichttragende Wände 11,5 cm) wobei der Bauträger eher zu KSV tendiert ( ist das günstiger?)

Bei gleicher Wandstärke ist KSV günstiger. Kommt allerdings auf die Steinsorte an. KSV lässt sich sicher billiger und einfacher ausbauen wenn ich an die Verlegung von Elektro und Sanitär sowie Putz denke.

Dachstuhl aus Nadelholz imprägniert zimmermannsmäßig hergestellt. Nach DIN68800 T3 hergestellt.

(Kleiner Tipp: Je höher die Schneelast desto höher der Holzanteil und in der Regel auch die Qualität des Daches)

Erdgeschoss Stahlbetondecke ( Fertigteile) Decke ist Anstrichfertig herzustellen. ( heisst die Nut ist verspachtelt?)

Normalerweise schon - Im Zweifelsfall festhalten lassen

Obergeschoss Decke ist aus Kehlbalken hergestellt mit unterer Rigips Verkleidung tapezierfähig ( heisst auch fertiggespachtelt?)

Tapezierfähig ist glaube ich nur Q1 also nicht besonders glatt - es geht bis Q4. Unter dem Stichwort kannst du mal googeln. Wichtig wäre auch ob mit Armierungsbändern gearbeitet wird.

Heizungsanlage ist eine Sole/Wasser Wärmepumpe 150 Liter Warmwasserspeicher ( reicht das aus für 1 Familie ( 3 Personen) und 1 Ehrepaar. Also 5 Nutzer.

Zu wenig nach meiner Einschätzung besser 300-400 Liter

Estricharbeiten 9 cm Dämmung /Folie mit Randdämmstreifen / 6 cm Heizestrich mit Stahleinlage. ( heisst direkt drauf kann man Fliesen legen?)

Auf Estrich kann man nach der üblichen Vorbehandung immer Fliesen legen. Das heißt Grundieren und ggf. Flüssigdichtung.

Alle gemauerten Wände erhalten einen 1 lagigen Gipsputz als Maschinenputz + erf. Eckschutzschienen zur Aufnahme eines Anstriches ( Heisst die sind tapezierfertig? Oder mus sich noch was machen?)

Kann man nach Grundierung tapezieren

Außenputz als Wärmedämmputz in einer Stärke von 12 cm und einem mineralischem Oberputz in weiß + Profile nach Wärmeschutzberechnung

Ich halte nicht allzu viel von Wärmedämmputz und in Verbindung mit einem 17,5er Mauerwerk kommt mir dass nicht allzu gut gedämmt vor.

Fliesenarbeiten in Diele, garderobe, Kochen, Essen, WC, Bad im Dünnbett verlegt ( Was ist Dünnbett?)

Dünnbett ist die Art des Kleberauftragens. Es gibt auch Dickbett und Mittelbett. Für euch nicht weiter wichtig. Dünnbett ist das gängige Verfahren.

Vielen Dank im Voraus
Hoffe ein bisschen geholfen zu haben

Wie siehts denn aus mit sanitär und elektro installation. Ist da alles dabei was ihr braucht ? Zusätzliche Steckdosen und Schalter können auch schnell einen vierstelligen Betrag ergeben.
 
C

Cmajere

Hallo danke für deine Einschätzung.

Sanitär ist alles inklusive+Fliesen wobei wir nach aktuellem Grundrissplan 3 Sanitärräume haben 1 zu viel. 2 im EG ( Gästeklo + Bad) und 1 im OG für die Kinder. Ansonsten finde ich die Aufteilung der Steckdosen etc. schon ausreichend. Werde wohl aus dem unterem Gästeklo den Elektro-/Wärmepumpenraum machen.

Was mich wundert ist das KfW 60 keine Relevanz hat? ich bin immer davon ausgegangen wenn da KfW 60 steht dann muss das auch so gedämmt sein das diese Werte erreicht werden ob der Bauträger mit KSV oder Poroton baut ist dann sein Bier.

Wobei ich sogar nach Rechere im Inet KSV bevorzuge wegen der Einfachheit und Schallisolierung. ( Normale Dübel und ab dafür ^^).

Was heisst denn nun Enegriesparhaus KfW 60 ? In der Baubeschreibung steht "Wärmeschutznachweis nach der Energieeinsparverordnung 2002" ist die zu alt und ich sollte auf eine jüngere Vorschrift pochen?

Danke MfG


Edit:

Das Fundament wird folgend gebaut: B25 Frostfrei. Sohlenplatte Stahlbeton 15 cm. Fundamentenerder gemäß gültiger VDE-Vorschrift eingebaut. Oberkante der Betonsohle liegt 10 cm über vorhandenem Gelände.
 
Zuletzt bearbeitet:
J

JOERG24

KFW bezieht sich eben auf den Primärenergiebedarf. Also den Anteil der Energie die aus kohle, erdöl, gas ,strom etc. gewonnen wird.
Mit dem Heizwärmebedarf hat das wenig zu tun.

Deswegen kann man aus vielen KFW 60 Häusern durch Einplanung einer Pelletheizung ein Kfw 40 machen. Deswegen ist es aber nicht besser gedämmt.

Mir ist das auch erst klar geworden als ich unseren Wärmeschutzausweis und dessen Berechnung mal genau studiert hab. Ehrlich gesagt gibts da jede Menge Stellschrauben anhand derer man ein Haus schönrechnen kann.

Deswegen ist der U-Wert und der gemittelte U-Wert auch interessanter als der "KFW" Wert.
Form und solare Ausrichtung haben neben der Dämmung auch einen ganz entscheidenden Anteil am späteren Energieverbrauch.

Der Heizwärmebedarf wird nach Norm auch nur bei 19° ermittelt - vielen ist das zu kalt etc. etc. etc.

Aktuell ist ab Herbst die Energieeinsparverordnung 2009 - das sind halt 7 Jahre Unterschied
 
C

Cmajere

Hallo,

ich hab jetzt grad nochmal ein wenig über den alten Standard KfW 60 und neu Kfw 70 Effizienzhaus nachgelesen. Ist mir immer noch absolut Schleierhaft. Werde da auch nochmal bei meinem Bauträger nachfragen.

da wir ja eine Sole / Wasser Wärmepumpe einsetzen und 17,5 cm Außenwände mit 12 cm Wärmedämmputz haben müssten wir doch locker als Effizienzhaus KfW 70 durchkommen ( 29,5 cm Außenwand insgesamt) demnach die Energieeinsparverordnung 2007 erfüllen. Muss das mit dem nochmal durchsprechen und dementsprechend in den Bauauftrag aufnehmen.

MFG
 
D

Danton

Hallo Cmajere,

da muß ich Jörg völlig recht geben.
Zu Zeit ist entsprechend der gültigen Energieeinsparverordnung 2007 (Energieeinsparverordnung) zu bauen und es wird derzeit bereits an der nächsten Stufe, der Energieeinsparverordnung 2009 gebastelt.
Das heißt, sämtliche Neubauten müssen diese seit dem 01.10.2007 bereits einhalten. Bei jedem Wohnhaus-Neubau ist dem Bauherren der zugehörige Energie-Bedarfsausweis auszustellen. (Siehe hierzu auch meinen Beitrag vom 24.04.09 auf Deine Frage: "Hauskauf anstatt bauen ?!").

Hat Dein Bauträger die letzten Jahre verschlafen?

Nur am Rande: Seit Juli 2001 wird Beton gemäß DIN 1045-1 nicht mehr mit "B" sondern mit "C" für das englische Wort "concrete" bezeichnet.
Ein ehemaliger B25 entspricht etwa dem heutigen C25/30.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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