Wohncontainer

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D

Dennis24-1

Hallo erst mal,
ich habe ein etwas seltsames Anliegen. Ich bin 24 Jahre und beende demnächst meine Ausbildung. Zurzeit wohne ich noch bei meinen Eltern, genau das soll sich aber bald ändern. Nun ist es ja eher normal erst mal in eine kleine Wohnung zu ziehen, ich hätte aber lieber ein Grundstück mit kleinem Haus/Bungalow. Finanziell eigentlich eher unmöglich.
Ein Bekannter brachte mich jedoch auf folgende Kombination: Günstiges Grundstück + Wohncontainer. Nun habe ich mich etwas umgeguckt und bin von den Wohncontainern nicht ganz überzeugt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass diese dünnen Blechwände gut Isolieren. Außerdem scheint es ja nicht möglich zu sein, die Container selber zu Bearbeiten ( Fenster oder Türen einbauen ). Ein weiteres Problem wäre die Verbindung mehrerer Container ( da geht doch Wärme verloren ) und das Thema Rost. Hat jemand Erfahrungen damit? Ich habe es am Anfang für eine totale Schnapsidee gehalten, bis mein Vater meinte, dass 90% der Lauben in unserer Umgebung genau solche Container mit Verkleidung sind. Es scheint also irgendwie zu gehen. Auch Kindergärten und Krankenhäuser sollen ja schon so gebaut worden sein.
Gebrauchte Wohncontainer bekommt man ja schon für unter 1000€. Fertig bearbeitete ( mit Fenster ,Flur und Tür ) für ca. 5000-6000€. Lieferung ca. 2€ pro/km. Also relativ billig.
Nun mal ein paar Infos zum Thema handwerkliche Begabung und Finanzen. Zum ersten: Wir haben Gerüstbauer, Gärtner, Malermeister und allgemein begabte Handwerker in der Familie, können also vieles selber machen. Mein Erspartes ist sehr gering. Aktuell habe ich 13.000€ gespart. Mehr als nochmal 20.000 – 30.000€ möchte ich mir nicht leihen. In unserer Gegend gibt es immer wieder günstige Baugrundstücke/Laubengrundstücke mit Baugenehmigung. Z.B. ein 800m² Grundstück mit Wasser/Abwasser und Strom drauf zum Kaufpreis von 12.000€.


Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr Tipps, Ratschläge oder Antworten zum Thema Wohncontainer hättet und natürlich auch über ein allgemeines Feedback zu der Idee. Danke schon mal.
 
M

MODERATOR

Hallo Dennis,
Wohncontainer als temporäre Gebäude sind schon üblich, auch als Gartenlaube etc. Aber einen Wohncontainer als Wohnung/Haus zu nutzen ist etwas anderes.
Die 40mm dicken Sandwichelemente als Außenwände erfüllen selbstredend keine baugesetzlichen Anforderungen an Minergie / Energieeinsparverordnung - da muss also schon nachgebessert werden, das betrifft dann alle umfassenden Flächen: Außenwände, Boden, Dach, Fenster und Außentür.
Ist technisch machbar, fraglich ist der technische Aufwand, einen Baustellen-Bürocontainer energetisch aufzuarbeiten.

Für fertige Container-Wohnhäuser, die den energetischen Standards eines herkömmlichen Wohnhauses entsprechen, habe ich Angebote gesehen für 1.500,00 €/m² zzgl. 3.000,00 € für den Energiepass und ca. 9.000,00 € Transportkosten (Be- und entladen, der Transport selbst und Polizeibegleitung).
Kann man jetzt ausrechnen, was ein Containerhaus kosten würde; nehmen wir mal 50m², was einem Einzimmer-Apartment entsprechen würde:
50 x 1.500 € = 75.000€
+ Wärmebedarfsberechnung/Energiepass 3.000 €
+ Transportkosten 9.000 €
Wäre insgesamt 87.000 €.

Dafür bekommt man auch eine entsprechende Eigentumswohnung, natürlich ohne den speziellen Wohncharakter und ohne "alles meins"-Gefühl.

Wenn man nun gebrauchte Bürocontainer kauft und diese kombiniert (2-3 20m²-Container), die gibts auch mit Bad und Kochzeile, und diese dann baukonstruktiv den entsprechenden Gesetzen anpasst, wird das wohl ein günstigeres Vorhaben; ich kann aber pauschal nicht sagen, welchen techn. Aufwand man dann hat, bzw., was technisch überhaupt machbar wäre. Vor allem muss man davon ausgehen, dass gebrauchte Container schon schadhaft sind (Rost im Bodenbereich und an den Eckträgern und im Dachbereich) und an sich erst aufgearbeitet werden müssten.

Die Idee selbst finde ich schön; man könnte überlegen, ob nicht ein krativer Architekt ein Fertighaus in Containerbauweise nicht auch günstig hinbekommt.
 
Zuletzt aktualisiert 01.06.2025
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