Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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T

Torti2022

Dann Beispielrechnung mit kleinerem Volumen (Geld und Haus).
Früher:
600k€ mit 1,2% Zins = 600€/Monat Zinsen
100 Leute: 100 * 600€ = 60.000€/Monat

Heute:
300k€ mit 2,4% Zins (fiktional als Beispiel) = 600€/Monat Zinsen

Oder um deine Aussage zu erweitern, und ein Teil kann sich diese Zinsen eben doch noch leisten (das würde mich interessieren wieviele immer noch 600k€ zu 3,5% Zinsen aufnehmen)
Dann mischt sich die Summe:
Ein paar wenige:
600k€ mit 3,5% = 1750€/Monat Zinsen
Ein paar mehr (bauen kleiner):
300k€ mit 3,5% Zins = 875€/Monat Zinsen
Von 100 Leuten:
10 * 1750€ = 17.500€/Monat
50 * 875€ = 43.750€/Monat
40 (können nicht mehr bauen)
= 61.250€/Monat

Zinsen pro Monat bleiben gleich
Früher 100 Leute mit Darlehensvolumen € 60 Mio.
Heute nur noch 60 Leute mit Darlehensvolumen € 21 Mio.

Geldschöpfung nur noch 1/3.
 
WilderSueden

WilderSueden

(das würde mich interessieren wieviele immer noch 600k€ zu 3,5% Zinsen aufnehmen)
Das kannst du dir relativ gut aus den Berichten über Neubaugebiete abschätzen. Vor kurzem waren die 3, 4, 5-fach überbucht, jetzt haben viele Neubaugebiete noch Plätze frei. Bedeutet im Umkehrschluss, dass der allergrößte Teil der Bevölkerung das nicht kann.
Alternativ kannst du die Rate ausrechnen, da bist du bei dem Zins und Volumen bei ca 3000€ im Monat (2,2% Tilgung). Das durchschnittliche Haushaltsnetto in Deutschland liegt bei gut 3500€, du musst also schon sehr überdurchschnittlich verdienen um dir diesen Kredit leisten zu können. Ansonsten gilt genau das was @Torti2022 schreibt. Es geht nicht um das Zinsvolumen. Das geschöpfte Geld im Beispiel ist die Summe aller Kredite und das wird weniger. Übrigens nicht nur beim Hausbau, auch im Unternehmensbereich. Da schlagen Zinsen noch mehr rein, denn zum einen wird die Investition teurer und damit der zu erwartende Gewinn geringer. Zum anderen werden aber auch die erwarteten Gewinne dieser Investition stärker diskontiert womit sich die Investition noch weniger lohnt.
 
C

chand1986

Heute Angebot von 3,88% eff. bei 100% Finanzierung von 380k mit 15 Jahren Zinsbindung mit kfw124 Baustein 100k über 10 Jahre Zinsbindung. Knapp 1.900/Monat würde der Spaß kosten.

Wird das besser? Eher nicht :-/

aber in der Realität braucht es kein physisches Bargeld. Die Zentralbanken sind auch tatsächlich gar nicht diejenigen die das Geld tatsächlich schöpfen, das passiert in den Geschäftsbanken (Sparkassen, Volksbanken, Privatbanken...) indem Kredite vergeben werden denen nur ein partielles Guthaben der Bank entgegensteht (faktisch so wenig, dass man es überschlagsweise mit "nichts" ansetzen kann).
Ich lass den ad personam Teil davor mal weg und stelle fest, dass ich genau das gesagt habe: Die Zentralbanken schaffen kein Geld, das irgendwie im Portemonnaie der Bürger auftaucht, wenn sie elektronisch „Geld drucken“, wie es so schön heißt. Sie stellen den Banken Liquidität für den Handel untereinander und/oder mit dem Staat zur Verfügung. Das sind von den Geschäftsbankenkrediten separate Geldkreisläufe.

Warum ist das wichtig? Weil das simple „Herbeidrucken“ von Inflation via ZB dadurch nicht unbedingt plausibler wird.

Aber das hattest du auch gar nicht behauptet, weswegen ich dir keine Wissenslücken attestieren will ;-) .
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
S

Scout**

Habe gerade im Standard gelernt wie verbreitet in Österreich Kredite ohne festen Zinssatz sind:

Aktuell sind bei Österreichs Banken 132 Milliarden Euro an Immobilienkrediten offen. Fast 65 Milliarden davon entfallen auf variable Darlehen. Dazu kommen 128 Milliarden Euro an variablen Krediten, die Banken an Unternehmen vergeben haben. Bei Firmen ist die Kreditform noch häufiger als bei Haushalten.

Diese Kredite hängen meist am Euriborsatz
 
A

Allthewayup

Da dieser Thread bereits einen bunten Blumenstrauß an Themen beherbergt und große Beteiligung vorherrscht, kommt es auf ein weiteres Blümchen ja nicht mehr an darum die Frage in die Runde zur „Ausfallentschädigung nach der Aktiv/Passiv Methode“. Zum Zeitpunkt des Abschlusses unserer Finanzierung war eine Ausfallentschädigung von ca. 52k (vor)berechnet worden. Natürlich passend zum damaligen Zinsumfeld. Jetzt kam aus dem Bekanntenkreis die Aussage, dass sich die hierfür relevanten Anleihen dermaßen gut entwickelt haben, sodass die Vorfälligkeitsentschädigung heute (theoretisch) mit einem „handshake“ abgehandelt wäre. Da wir bisher natürlich weiter davon ausgingen, dass wir das nicht genau zu wissen brauchen haben wir uns auch nicht mit den aktuellen Projektabbruchkosten beschäftigt. Aber seit dieser Aussage treibt uns die Frage um: ist dem wirklich so?

Es steht und fällt halt gerade alles mit der politischen Situation und da sollte man auch das „worst-case-Szenario“ zumindest gedanklich mal durchgegangen sein. Denn wenn wir das Haus abgerissen haben wird es richtig kompliziert danach noch die Notbremse zu ziehen oder gar vom GU gezogen zu bekommen.
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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