Verband privater Bauherren Mitgliedschaft sinnvoll?

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kati1337

kati1337

Ich hatte das gemacht, mitten im letzten Bau, und hab es jetzt, mitten im aktuellen Bau, gekündigt.
Beim ersten Bau hab' ich jemanden vom Verband Privater Bauherren mitgenommen zur Abnahme. Er konnte ein paar Kleinigkeiten sehen und anmerken, aber da ja schon Endabnahme war, war ja schon fast alles zu. Ansonsten geht man halt mit nem geringfügig besseren Gefühl aus dem Bauen raus, als Laie, wenn da mal ein Architekt genickt hat und gesagt hat "sieht gut aus".

Für diesen Bau haben wir's gar nicht in Anspruch genommen. Die lässige Art unseres Bauvertrages hier auf dem Land, wo die Uhren bekanntlich anders ticken, hätte sich nicht mit der peniblen Prüfung durch einen Sachverständigen vertragen, da bin ich mir ziemlich sicher. Das Risiko sind wir eingegangen, da wir ein gutes Gefühl mit dem Unternehmer hatten.
Das trifft aber bestimmt auf die wenigsten Bauverträge zu. Man zahlt aber auch beim Verband Privater Bauherren eigentlich für alles was man in Anspruch nimmt extra, daher erschließt sich mir heute nicht mehr so richtig, warum wir das damals gemacht haben. Beim 2ten Bau haben wir nichts davon genutzt bisher.
 
M

moeSzyslak

Wir hatten uns das vor dem Bau auch mal überlegt aber aufgrund ähnlicher Erfahrungsberichte im Netz dann doch lieber für die Absicherung über Baurechtschutz entschieden, falls es komplett in die Hose gehen sollte.
Ja, aber dann ist das Kind ja schon im Brunnen. Ich hoffe ja genau das mit einem Sachverständigen zum richtigen Zeitpunkt vermeiden zu können, oder zumindest das Risiko signifikant zu veringern. Als zusätzliches Instrument macht aber die Baurechtschutz vielleicht trotzdem Sinn.

Eine Bauleistungsbeschreibung können viele ehemalige Häuslebauer ebenfalls schon ziemlich gut in seine Bestandteile zerlegen.
Hinterher ist man imm klüger.
Das bringt mir ja aber nichts und rechtlich ist das ja auch nicht getragen.


Den Bauvertrag würde ich - wenn ich mich für einen kleinen GU entscheide - immer vom Fachanwalt prüfen lassen. Über Honorare lassen die meisten auch mit sich reden.
OK, Fachanwälte gibt es ja auch über die genannten Institutionen. Ob die etwas taugen hängt wahrscheinlich auch jeweils an der Person.

Mittlerweile würde ich auch eine Bonitätsauskunft einholen von dem Unternehmen mit dem ich bauen möchte. Viele Klagen ja bereits über weggebrochene Aufträge, etc. Da ist es um die Finanzen schnell geschehen wenn auf zu großem Fuß weitergelebt wurde.
Das bieten ja sogar einige schon von sich aus an. Allerdings bringt das auch nur sehr begrenzte Aussagekraft.
Zum einen ist es eine Momentaufnahme, die sich in wenigen Monaten ändern kann.
Zum anderen zahle ich ja nur nach Baufortschritt. Somit ist das Risiko zumindest irgendwo gedeckelt.
Aber last but not least ging es mir bei meiner Frage auch eher darum die Qualität zu prüfen und zu sichern bzew. im Vorfeld den Schriftkram zu checken.
 
M

moeSzyslak

Ich hatte das gemacht, mitten im letzten Bau, und hab es jetzt, mitten im aktuellen Bau, gekündigt.
Beim ersten Bau hab' ich jemanden vom Verband Privater Bauherren mitgenommen zur Abnahme. Er konnte ein paar Kleinigkeiten sehen und anmerken, aber da ja schon Endabnahme war, war ja schon fast alles zu. Ansonsten geht man halt mit nem geringfügig besseren Gefühl aus dem Bauen raus, als Laie, wenn da mal ein Architekt genickt hat und gesagt hat "sieht gut aus".

Für diesen Bau haben wir's gar nicht in Anspruch genommen. Die lässige Art unseres Bauvertrages hier auf dem Land, wo die Uhren bekanntlich anders ticken, hätte sich nicht mit der peniblen Prüfung durch einen Sachverständigen vertragen, da bin ich mir ziemlich sicher. Das Risiko sind wir eingegangen, da wir ein gutes Gefühl mit dem Unternehmer hatten.
Das trifft aber bestimmt auf die wenigsten Bauverträge zu. Man zahlt aber auch beim Verband Privater Bauherren eigentlich für alles was man in Anspruch nimmt extra, daher erschließt sich mir heute nicht mehr so richtig, warum wir das damals gemacht haben. Beim 2ten Bau haben wir nichts davon genutzt bisher.
Danke für die Beschreibung! Ganz am Ende ist natürlich etwas spät....

Gefühlsmäßig kann man natürlich auch ganz schnell in die Falle laufen.

Deine Bedenken bzgl. Vertrauensverlust verstehe ich, aber solange man selbst kein Experte ist und die Tatsache, dass alle Menschen Fehler machen, sollte doch auf beiden Seiten dafür sorgen, dass es Verständnis für diese Maßnahmen gibt.
Es gibt ja nicht nur Fehler, dir bewusst verschwiegen werden sodern auch solche, die eben Sachverständigen ins Auge fallen und anderen aus unterschiedlichen Gründen nicht.
 
11ant

11ant

Mittlerweile würde ich auch eine Bonitätsauskunft einholen von dem Unternehmen mit dem ich bauen möchte. Viele Klagen ja bereits über weggebrochene Aufträge, etc. Da ist es um die Finanzen schnell geschehen wenn auf zu großem Fuß weitergelebt wurde.
Bonitätsauskünfte sind hilfreich, wichtig bleibt jedoch die Fertigstellungsbürgschaft.
Das Risiko sind wir eingegangen, da wir ein gutes Gefühl mit dem Unternehmer hatten.
Leider sind solche Bauunternehmer Typ "ehrbarer Pferdehändler, @Nordlys zum Wohlgefallen" eine Seltenheit.
Zum anderen zahle ich ja nur nach Baufortschritt. Somit ist das Risiko zumindest irgendwo gedeckelt.
Vorsicht, verwechsele nicht Zahlung und Fälligkeit !
Aber last but not least ging es mir bei meiner Frage auch eher darum die Qualität zu prüfen und zu sichern bzew. im Vorfeld den Schriftkram zu checken.
Du bist in Brandenburg ja bannig weit von Mainz entfernt, aber zumindest den Bauherrenführerschein von Frau Reibold-Rolinger würde ich mir an Deiner Stelle mal wärmstens überlegen.

Daß ich nicht der einzige freie Bauherrenberater bin, hatte ich bestimmt schon´mal erwähnt.
 
X

xMisterDx

Ich hab mich nach der Erfahrung im Bekanntenkreis gegen einen Sachverständigen entschieden.

2 Bekannte hatten einen und die häufigste Aussage war wohl:
"Ja ist nicht 100%ig, wird aber auch keiner mehr korrigieren (können)..."
Das für ein paar tausend EUR... naja.

Einer von denen hat übrigens nen Wasserschaden im Gäste-WC... konnte der Gutachter auch nicht vorhersehen.

Zumal ja auch immer die Frage ist, ob man die Konsequenzen zu ziehen bereit ist.
Wenn du Mängel anzeigst, wird die erste Reaktion in der Regel sein "Nö, wir haben das richtig gemacht..."
Dann steht der Bau für die Klärung aber erst einmal.
Hätten wir uns eh nicht leisten können, es ist so finanziell schon ziemlich eng geworden.

Also drauf hoffen, dass man ein Haus mit leichten Mängeln kriegt...

PS:
Wobei ich auch noch nen Bekannten hab, der sein Haus weitgehend selbet gebaut hat und aus dem technisch/handwerklichen Bereich komme, also nicht völlig befreit von jeglichem technischen Verständnis bin.
Wer im Büro sitzt und Excel-Tabellen zusammenklickt den ganzen Tag, sollte vielleicht doch Hilfe holen. Keine Ahnung.
 
A

Allthewayup

Das war so gemeint, dass du sicherlich Freunde und Bekannte hast mit denen du dich zum Thema Bauleistungsbeschreibung austauschen kannst. Ich bin jetzt nicht davon ausgegangen, dass du von deinem Bauwissen aus einem früheren Leben zerrst.
Was du ja dann eigentlich möchtest ist ein unabhängiger Sachverständiger der von Anfang an die Baubegleitung macht. Leider ist „Gutacher“ keine geschützte Berufsbezeichnung und im schlimmsten Fall holst du dir nur noch einen weiteren „Schnabel“ den du füttern musst.
Wir zahlen für unseren Sachverständigen rund 200€ die Stunde dafür ist er aber öffentlich bestellt und vereidigt. Was der zum Bauunternehmer sagt hat auch im Zweifel juristisch bestand. Den aber die komplette Baubegleitung machen zu lassen würde fünfstellig kosten. Leider mussten wir ihn mittendrin beauftragen.
Mittlerweile bin ich der Meinung das A und O ist deshalb die Vorarbeit, sprich die Planung, das aussuchen eines seriösen Bauunternehmers und die Vereinbarungen in der Bauleistungsbeschreibung sowie im Vertrag. Das hält den allermeisten Ärger fern.

Der Sachverständige ist nämlich keine 8 Stunden jeden Tag auf der Baustelle und kann auch deshalb nur noch reagieren wenn das Kind (meistens) bereits in den Brunnen gefallen ist.

Ich verstehe deine Intention nur zu gut, wir waren vor keiner anderen Entscheidung gestanden. Heute sind wir schlauer. Obwohl unser GU einen perfekten Ruf genießt haben wir einige grobe Schnitzer erlebt und der Haussegen hängt etwas schief. Heute würden wir uns wünschen wir hätten uns „noch besser“ gegenüber ihm abgesichert.

Letztlich ist das ja alles eine Frage des Risikomanagements.
1. Risiken vermeiden
2. Risiko minimieren
3. Risiko streuen
4. Risiken absichern
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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