Regenwasser sammeln oder Brunnen bohren?

4,50 Stern(e) 4 Votes
P

Pianist

Schönen guten Tag!

Die anhaltende Trockenheit bringt bei mir mal wieder ein Thema nach vorne, welches ich schon mehrmals zurückgestellt habe: Woher das Wasser für die Gartenbewässerung nehmen? Bisher kommt es bei mir aus dem öffentlichen Netz: Immer verfügbar, immer genug Druck, und dank getrennter Zählung auch einigermaßen kostengünstig. Aber eigentlich kann es ja nicht sinnvoll sein, hochwertiges Trinkwasser im Garten zu versickern.

Gibt es eine Faustformel, welche Form der Gartenbewässerung unter finanziellen und ökologischen Aspekten am besten ist? Im Prinzip stehen ja drei Varianten zur Auswahl: Wasser aus dem öffentlichen Netz, Regenwasser von den Dachflächen in Zisternen sammeln, oder einen Brunnen bohren (sofern zulässig).

Damit sich die Nutzung von Regenwasser lohnt, müsste man schon sehr viel davon speichern können, also mindestens 20 bis 30 Kubikmeter, um Trockenperioden überbrücken zu können. Entsprechend hoch wären die Kosten für Zisternen und den damit verbundenen Erdbau. Und dann die laufenden Kosten wie Strom und Wartung für die Pumpe. Auch das Bohren eines Brunnens verursacht natürlich Kosten, hinzu kommt auch dabei Strom und Wartung für die Pumpe. Vorteil des Brunnens: Man muss sich keine Gedanken über die Speichermenge machen.

Meine Gartenbewässerung (Tropfschläuche unter dem Mulch) besteht aus vier Kreisen, von denen jeder pro Stunde einen Kubikmeter benötigt. Bei anhaltender Trockenheit würde ich am liebsten jeden Kreis alle zwei bis drei Tage für eine Stunde laufen lassen. Das wären also etwa zehn Kubikmeter pro Woche. Mit 30 Kubikmetern käme man also gerade mal drei Wochen weit. Und wir haben immer häufiger die Situation, dass es deutlich länger als drei Wochen in Berlin nicht regnet.

Hat das schon mal jemand von Euch durchdekliniert?

Matthias
 
N

nordanney

Wenn sich die Möglichkeit für einen Brunnen bietet (und man nicht direkt 30m bohren muss, bzw. nur 100qm zu bewässern hat), gewinnt immer der Brunnen. Den kann man im Zweifel sogar in EL erstellen.
 
kaho674

kaho674

Wenn sich die Möglichkeit für einen Brunnen bietet (und man nicht direkt 30m bohren muss, bzw. nur 100qm zu bewässern hat), gewinnt immer der Brunnen.
Wenn denn Wasser da ist.
@Pianist Hast Du schon mal geschaut, in welcher Tiefe Wasser wäre? Wenn ja, wie viel? Nicht jeder Brunnen ist auch so ergibig, wie man sich das wünscht.

Wenn Wasser da ist, würde ich auch den Brunnen bohren. ABER: Brunnenwasser ist fast immer Sehr hart. Nicht alle Pflanzen vertragen diese Härte. Ein Gärtner würde Dir vermutlich immer zu den Zisternen raten.

Wir haben beides und ich bin darüber sehr froh. Alle genügsamen Pflanzen wie Hecke und Bäume bekommen das Brunnenwasser. Die Mimosen bekommen Regenwasser.
 
N

nordanney

Nicht alle Pflanzen vertragen diese Härte. Ein Gärtner würde Dir vermutlich immer zu den Zisternen raten.
Echt? Wer mag denn das Wasser nicht. Ich lerne immer gerne dazu. Vielleicht habe ich in der Vergangenheit immer unbewusst einen Bogen um die Mimosen unter den Pflanzen gemacht.
 
P

Pianist

Ich gehe mal davon aus, dass wir hier nach wenigen Metern sehr viel Grundwasser haben, aber das kann man ja dann prüfen, wenn es konkret wird. Vielleicht wird es ja auch eine Mischlösung, also dass man zumindest ein wenig Regenwasser sammelt, mehr als bisher, um damit die paar Pflanzen zu gießen, die wenig Kalk haben wollen, also vor allem Rhododendron. Da ist es wirklich faszinierend: Gießt man sie mit Leitungswasser, bilden sie keine Knospen. Gießt man sie konsequent mit Regenwasser, gibt es eine reiche Blütenpracht.
 
F

FloHB123

Na dann stelle dir doch einfach eine Regentonne hin, aus der du dann Wasser für bestimmte Pflanzen entnimmst.
Und für den Rest dann den Brunnen.
 
Zuletzt aktualisiert 23.04.2024
Im Forum Gartenbau / Gartengestaltung gibt es 1507 Themen mit insgesamt 20775 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben