Kellerwände nass - womit abdichten

4,30 Stern(e) 3 Votes
M

Miki29

Hey Community,

kann mir bitte jemand sagen wie ich Kellerwände (Fundament) abdichten kann, damit kein Grundwasser eindringt.

es wurden bereits versuche unternommen die kellerwände dicker zu machen =>feuchtigkeit kommt dennoch durch die Wände und nun auch durch den boden(altbau) - bruchsteinwände sind ca. 0,5 - 1,8 Meter hoch nass.

hat alles angefangen als der nachbar, der neu zugezogen ist seinen garten um ca. durchschnittlich 1en Meter aufgeschüttet hat.

Für eure Antworten bedanke ich mich bereits im Voraus - habe schiss dass ein drei-stöckiges Haus einstürzt...
 
B

Bauexperte

Hallo,

es wurden bereits versuche unternommen die kellerwände dicker zu machen =>Feuchtigkeit kommt dennoch durch die wände und nun auch durch den Boden(Altbau) - bruchsteinwände sind ca. 0,5 - 1,8 Meter hoch nass.

hat alles angefangen als der Nachbar, der neu zugezogen ist seinen Garten um ca. durchschnittlich 1en Meter aufgeschüttet hat.
Ich bin sehr sicher, daß Du ohne fachlichen Rat, nicht weiter kommen wirst. Fachlicher Rat dergestalt, daß sich ein Gutachter die Situation vor Ort anschaut und Dir anschließend erklärt, welche Form der Abdichtung/Abklebung Du vornehmen mußt.

Es ist wohl als sicher anzusehen, daß Du die Kelleraußenwände (freistehend oder Doppelhaushälfte?) freilegen mußt. Anstand der Bodenbeschaffenheit und dem vorhandenen Baumaterial, kann Dir der Gutachter dann sagen, welche Maßnahmen in welcher Reihenfolge vorgenommen werden müssen. Die DIN gibt verschiedene Formen der Abklebungen vor.

Die Bodenplatte abzudichten, dürfte etwas trickiger werden, zumindest aber - da es von oben geschehen muß - lichte Raumhöhe kosten. Mir fällt da schon einiges zu ein, andererseits gilt hier - wie auch beim Neubau - wie überall: es kommt darauf an. Jedes BV muß singulär betrachtet werden und es wäre wenig zielführend, wenn ich Dir eine Maßnahme an die Hand gebe, wohlwissend, daß es auch andere sein können, welche das eindringende Wasser dauerhaft aussperren!

Es MUSS Jemand heraus kommen und sich die Situation vor Ort ansehen. Nur so kannst Du sicher sein, auch die richtigen - und dauerhaft zum Ziel führenden - Maßnahmen zu ergreifen. Unabhängig davon, ob Du sie erledigen kannst oder doch ein Fachbetrieb.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
D

DG

Hallo Miki,

ohne Gewähr/Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit:

ich habe in meinen Altbau das gleiche Problem und auch Bruchsteinwände, wobei wir eindeutig feuchte, aber keine nassen Wände haben. Wenn Dir das Wasser in den Keller tropft/läuft, wird der folgende Vorschlag vermutlich unbrauchbar sein:

Wir haben ohne Freilegung außen gute Ergebnisse erzielt, in dem innen an den entsprechenden Wänden im Abstand von ca. 25-30cm vom Boden und zwischen den Bohrlöchern mit einem großen Bohrer Löcher schräg nach unten (ca. 30°) bohrt.

In diese Löcher wird dann sog. Verkieseler gefüllt, der dünner ist als Wasser und bei Kontakt mit Wasser auskristallisiert, sodass die Lücken zwischen den Steinen abgedichtet werden. Man guckt dann immer, wie viel Verkieseler reingeht (langsam in der Wand versickert) und kippt so lange nach, bis der Verkieseler im Bohrloch steht, die Wand also nichts mehr aufnimmt. Da geht dann aber einiges rein und man muss auch 'ne Menge Löcher bohren. Sollte auch jemand machen/betreuen, der das schon mal gemacht hat.

Ergebnis ist nicht perfekt, aber deutlich besser als vorher (jetzt 4 Jahre her), wir werden allerdings langfristig auch nicht umhin kommen, zumindest eine Wand mal freizulegen (ist bei uns die Einfahrt, aber prinzipiell gleiches Problem wie bei Deinem Nachbargarten).

Kosten der Aktion incl. Arbeitslohn (Eigenleistung, Löcher bohren kann jeder) und Verkieseler ca. 2-3T€. Alles von außen freilegen hätte uns sicher das 10-fache gekostet.

Man müsste das an einigen Stellen bei uns jetzt noch mal wiederholen, aber einige Wände sind seitdem komplett trocken.

Ergänzung zum Thema Bodenplatte abdichten: bei uns ist es so, dass die früher (Baujahr. 1918) erst die Bruchsteinwände gebaut und dann innen die Bodenplatte (wenn überhaupt) eingesetzt haben, d.h., die Wände stehen nicht auf der Bodenplatte, sondern auf Erdreich/Kies o.ä. Das kann bei Euch auch der Fall sein und wenn das die Schwachstelle ist (was ich nach Deiner Beschreibung nicht vermute), muss das anders gelöst werden.

MfG
Dirk Grafe
 
M

Miki29

Bedanke mich vielmals für die beiden Antworten.

Dachte ich komme mit irgendwelchen Zaubereien um das Freilegen drumrum.
Nun gut. Dann wohl in die Hände spucken und an die Arbeit.

Kann mir noch evtl. jemand sagen wie hoch die Einsturzgefahr ist bei feuchten Kellerwänden... also es tropft nichts, der Sand zwischen den Steinen ist so feucht, dass man abreiben kann.
 
T

toxicmolotof

Es ist nicht mein Fachgebiet, aber von planlosem Ausschachten sollte man ohne fachliche (und haftungstechnische) Planung die Finger weglassen.

VORSICHT LEBENSGEFAHR!

Und bevor das jetzt als übertriebene Reaktion gesehen wird... jedes Jahr stürzen in DE und anderswo Häuser ein, bei denen unfachmännisch Keller freigelegt werden, ganz unabhängig davon ob nasse oder trockene Wand!
 
M

Miki29

Jahaha Spitzhacke und Schaufel und los gehts!

Nein Nein ich werde das bestimmt nicht allein ohne Fachleute machen
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
Im Forum Bauplanung gibt es 4840 Themen mit insgesamt 97099 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben