Fragen zur Reihenfolge

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C

chrissy1508

Hallo liebes Forum,

ich lese jetzt schon eine Weile mit und informiere mich fleißig, da mein Freund und ich auch bauen möchten.
Bei uns ist die Situation folgendermaßen:
Meine Eltern haben relativ viel Grundstück und würden uns gern einen Teil davon geben bzw. schenken. Dieser Teil würde dann heraus gemessen werden. Nun wissen wir aber noch nicht, ob das Grundstück überhaupt bebaut werden dürfte. Nachfragen auf dem zuständigen Bauamt ergaben bisher nur die Aussage, dass keine Termine gemacht werden um das Vorhaben zu besprechen, sondern nur eine Bauvoranfrage durch einen Planer eingereicht werden kann, um dies zu prüfen. Mündlich wurde uns am Telefon nur mitgeteilt nach einem kurzen Blick auf den Flurstücksplan, dass auf den ersten Blick nichts zu erkennen ist, was einer Genehmigung im Weg stehen könnte.

Nun wissen wir nicht genau in welcher Reihenfolge wir vorgehen sollen.
Zu einem Planer gehen und nach eventuell positiver Bauvoranfrage raus messen lassen oder muss das vorher gemacht werden? Und wie genau müssen denn die Angaben zum Haus sein? Wir stehen ja mit den Planungen noch am Anfang und können somit noch keinen genauen Grundriss oder ähnliches benennen.

Der Planer soll übrigens nur für die Bauvoranfrage tätig werden. Wenn diese dann vorliegt, würden wir gern erste Gespräche mit verschiedenen Hausbaufirmen führen, nach dem wir den Finanzrahmen bei der Bank abgeklopft haben.
Ist das die richtige Reihenfolge oder würdet ihr es anders machen. Wir sind da noch sehr unsicher.

LG Chrissy1508
 
D

Doc.Schnaggls

Hallo Chrissy,

komisches Bauamt habt Ihr da... ;)

ich würde Euch vorschlagen, als allererstes mal einen Termin bei Eurer Hausbank zu machen mit dem Hintergrund "Was können wir uns leisten?".

In diesem Gespräch, bei dem Ihr noch keine Unterlagen zum geplanten Haus vorlegen müsst, wird Euch der Banker Eures Vertrauens ausrechnen, welche Rate Ihr tragen könnt und welche Darlehenssumme damit darstellbar ist. Hilfreich ist es allerdings, wenn Ihr zu diesem Gespräch schon eine Aufstellung über Euer Einkommen und Eure Ausgaben mitbringen könntet.

Mit diesem Wissen (mögliche Darlehenssumme + Eigenkapital) könntet Ihr dann Kontakt zu verschiedenen Hausbaufirmen aufnehmen, um Euch ein erstes Angebot erstellen zu lassen. Für diese Termine empfehle ich eine "Wunschliste" anzufertigen, was Euer Haus alles haben soll (Welche Räume, Größe, Heiztechnik etc.). Auch wäre es hilfreich, wenn Ihr da schon einen bebauungsplan dabei hättet oder vom Bauamt die Auskunft bekommen hättet, dass nach §34 (Angepasst an die Umgebungsbebauung) gebaut werden darf.

Den extra Planer für die Voranfrage würde ich mir möglichst sparen.

Grüße,

Dirk
 
B

Bauexperte

Hallo,

Nun wissen wir aber noch nicht, ob das Grundstück überhaupt bebaut werden dürfte. Nachfragen auf dem zuständigen Bauamt ergaben bisher nur die Aussage, dass keine Termine gemacht werden um das Vorhaben zu besprechen, sondern nur eine Bauvoranfrage durch einen Planer eingereicht werden kann, um dies zu prüfen. Mündlich wurde uns am Telefon nur mitgeteilt nach einem kurzen Blick auf den Flurstücksplan, dass auf den ersten Blick nichts zu erkennen ist, was einer Genehmigung im Weg stehen könnte.
Gar nicht so selten, wie manch Einer glauben mag; im Zuge des aktuellen Baubooms zunehmend. Andererseits - aus meiner Sicht - verständlich; am Telefon läßt sich diese Sache schlecht klären.

ABER - auch Dein Bauamt hat öffentliche Sprechzeiten; vmtl. Dienstag und/oder Donnerstag. Nimm den Katasterauszug Deiner Eltern und etwas Zeit und mache Dich auf den Weg zum Bauamt. Im persönlichen Gespräch läßt sich sicher klären, ob eine Teilung und anschließende Bebauung möglich ist oder nicht. Und denk dran - Deine Gegenüber möchte behandelt werden, wie Du es selbst Dir wünscht.

Kommt es am Ende des Gespräches zum gewünschten Ergebnis, weiterverfahren, wie der Doc es beschrieben hat.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
D

Doc.Schnaggls

Hallo,

Du kannst als mittleren Richtwert etwa EUR 1.500,00 je qm Wohnfläche rechnen.

Wenn Ihr eine Wärmepumpe als Heizungsanlage einbauen möchtet, solltet Ihr auch eine Fußbodenheizung verbauen. Die beiden Bestandteile passen nahezu optimal zusammen. Bei "normalen" Heizkörpern müsstet Ihr entweder die Vorlauftemperatur erhöhen (Wärmepumpe wird dann unwirtschaftlich) oder spezielle (teurere) Heizkörper (mit größerer Oberfläche) verbauen.

Ein Ofen mit Kaminzug ist eine schöne Sache, kostet allerdings zum einen richtig Geld und schränkt auch die Variabilität der Grundrissgestaltung ein, da er ja in allen Etagen "passen" muss. Günstiger und nahezu ohne Einschränkung ist hingegen einer dieser "Edelstahlspargel" realisierbar, der außen an der Hauswand verläuft. Hier muss man allerdings die Optik mögen.

Für mich käme bei einem Massivhaus auch nur ein monolithischer Wandaufbau ohne WDVS in Frage, da ich kein Freund von Styropor u.ä. bin.

Ein Fertighaus in Holzständerbauweise ist keine Option für Euch? Da könntet Ihr die gleichen Dämmwerte bei geringerer Wandstärke (=> mehr Wohnfläche bei gleicher Grundfläche) erzielen.

Die Frage ob mit oder ohne Keller würde ich an Eurer Stelle zurückstellen, bis das Bodengutachten da ist. Je nach Bodenbeschaffenheit muss ein Keller nicht unbedingt teurer werden, als eine Bodenplatte, wenn entsprechende Gründungsmehrkosten anfallen würden.

Grüße,

Dirk
 
C

chrissy1508

Ah ok danke Dirk für die weiteren Infos. :-)
Sind die 1500 €/m² nur für den Rohbau anzusetzen?
Ähm, was ist denn ein Edelstahlspargel?? (*blödfrag*)
Ich denke, mein Freund besteht auf die massive Bauweise, da er vor allem auf den Schallschutz sehr großen Wert legt und bei massiven Wänden (innen soll KSS verbaut werden) ist der doch besser als in Holzständerbauweise oder?
Das mit der größeren Grundfläche ist nicht das Problem, da das Grundstück groß genug ist. Oder bezog sich der Hinweis eher auf die Kosten?
Ok also könnte ein Keller sogar sinnvoll sein bei dem Hanggrundstück wenn er gar nicht viel teurer käme als eine Bodenplatte. Wer errechnet uns das dann den Preisunterschied anhand der Bodenwerte, der Architekt?
Ich glaube, meine Fragen werden immer mehr statt weniger. ;-)

LG
Chrissy
 
B

Bauexperte

Hallo,

Könnte mir eventuell bitte auch jemand mit einer ersten groben Kostenschätzung behilflich sein?
Gebaut werden soll in Sachsen im Kreis Mittelsachsen.
Gewünscht sind ein Einfamilienhaus mit etwa 120 m² Wohnfläche mit Satteldach ohne Keller oder Garage/Carport und auch ohne Gauben, Erker o. ä.
Fußbodenheizung wäre schön aber nicht zwingend, aber dafür ein Kamin unbedingt gewünscht und offener Küchen-Wohnbereich. Außerdem hätten wir gern einen Hauswirtschaftsraum (auch für Heiztechnik) und ein Gäste WC evtl. gleich mit Dusche im EG und im OG Bad, Schlafzimmer und zwei Kinderzimmer.
Dirk hat Dir € 1.500,00/qm genannt; nach meiner Erfahrung kann der Wert in Deiner Region niedriger angesetzt werden. "Noch", das Gewerbe weicht schon auf "B"- und "C"-Flächen aus; es ist daher eine Frage der Zeit, wann die Baupreise für den privaten Sektor nachziehen.

Ich würde schätzen wollen, daß vorstehende Wünsche mit TEUR 170 (Kfw 70) zu realisieren sind. Plus Kosten Grundstück, Baunebenkosten, Kosten Kaminzug und Kaminofen, Kosten Maler- und Bodenbelagsarbeiten, Außenanlagen sowie Rücklagen für Extra´s.

Wir würden gern mit Porotonziegel massiv bauen ohne extra WDVS, also relativ dicke Wände (36er?). Da könnte man dann auf Kontrollierte-Wohnraumlüftung verzichten oder?
"Können" kannst Du Vieles, ob es ratsam ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Meine Empfehlung dieser Tage lautet immer, lieber auf die Garage zu verzichten, als auf eine Lüftungsanlage ;)

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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