Untypisch hohes Angebot für Lüftungsanlage

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WilderSueden

WilderSueden

Das ist eine klassische Kostenvergleichsrechnung zur Beurteilung einer Investition. Aber wenn man meint, dass man die BWL komplett ignorieren kann, dann brauchen wir hier nicht weiter zu diskutieren. Damit disqualifizierst du dich von selbst.
Ist ein selbstgenutztes Haus eine Investition? Das wäre Voraussetzung für die Betrachtung als Investitionsrechnung. Wenn wir das Fass aufmachen, muss aber noch deutlich mehr auf den Prüfstand. Angefangen von der Lage (hier auf dem Dorf ist es schön, aber sicherlich nicht die ideale Investitionslage) bis zur Fliese. Da musst du bei jedem Ausstattungsdetail die Frage stellen, ob du entweder Kosten sparst oder den Wert nachhaltig steigerst. Ins Haus investierte Geld muss dann mit einer angemessenen Rendite abgezinst werden, dazu musst du eine fiktive Vergleichsmiete einrechnen. Macht man das, wird sich ein Haus nur selten als Investition rentieren.

Aber eines ist mir aufgefallen: Man findet kaum Berichte von Gegnern, die schon eine hatten. Eigentlich nur Erfahrungen von Personen, die danach keine mehr missen möchten.
Es ist natürlich einfacher, gegen etwas zu sein, das man nur vom Hörensagen kennt ;)
 
H

HeimatBauer

Stell Dir vor, Du erläuterst einem Menschen der nur Öl-Einzelöfen und Holzfeuer-Herde kennt, die Vorteile von einer Fußbodenheizung und einem Induktionsherd. Darauf kann man mit einem "hmmm, interessant, vielleicht mal ausprobieren" reagieren oder mit einer kruden Mischung aus pauschaler Ablehnung und zusammenfabulierten Gegen"argumenten". Schönes Beispiel ist der Übergang vom Eisschrank (also die Holzkiste in der "geerntetes" Natureis zur Kühlung eingelegt wurde) zum Kühlschrank (also dem uns bekannten Kompressorkühlschrank): Damals haben allen Ernstes die Eisschrankhersteller das Gegen"argument" platziert, dass die Kühlschränke ja unglaublich unhygienisch seien, weil sie nicht durch das permanent rauslaufende Schmelzwasser des Eisblocks (in dem sich nicht selten auch höchst unerfreulicher Beifang befand, denn es war ja geerntetes Natureis, kein Industrieeis) gereinigt werden.

Wie viele von Euch haben heute noch einen Eisschrank zuhause?
 
Tolentino

Tolentino

Ach mist, du meinst, ich hätte den Schnee ernten müssen den der ganze Regen jetzt weggespült hat? Argh vertane Chance.

Also ich bezweifle dass sich eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung im privat genutzten Einfamilienhaus jemals wirtschaftlich rentiert (man darf ja auch Wartung, Verschleiß und Verbrauchsmittel nicht vergessen). Aber da kann man die Rechnung wieder in die ein odere andere Richtung "beugen".
Ich sag auch gar nicht, dass es nicht ohne ginge.
Ich sage jedenfalls, dass ich sie nicht missen möchte und sollte ich jemals ein neues Haus bauen, ich wieder damit planen werde. Bei Bestand, irgendwie versuchen würde es nachzurüsten. Nicht zu jedem Preis, aber dann halt notfalls mit Eigenleistung, bevor ich es ganz weglasse.
 
M

mr.xyz1

Wir haben eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung bei uns im Neubau und eine Sache die ich vorher nicht berücksichtigt habe, ist die trockene Luft im Winter, die ist nicht förderlich für Parkettboden (welches wir fast überall haben). Ansonsten genieße ich es, kein mal über das öffnen eines Fensters nachdenken zu müssen.
 
Malle Zwabber

Malle Zwabber

Mein Energieberater hat mir meinen Energieverbrauch mit und ohne Kontrollierte-Wohnraumlüftung ausgerechnet.
Unterm Strich lohnt sich eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung wirtschaftlich in der Regel absolut nicht. Bei 144qm² Wohnfläche bei mir liegt die Ersparnis jährlich mal gerade bei 430,-€ abzgl. 43,-€ Stromverbrauch für die Kontrollierte-Wohnraumlüftung. Also gerade mal 387,-€ im Jahr.
Dadurch das ich die Anlage selbst montiert habe beliefen sich meine Kosten nur auf ca. 6200,-€.
Nichtsdestotrotz wollte ich die Anlage nicht mehr missen.
Der Komfortgewinn ist schon beachtlich. Nicht nur frische Luft sondern auch tatsächlich weniger Staub in der Wohnung. Das außerdem keine Fliegen mehr in der Wohnung sind ist natürlich auch nicht schlecht.
 
H

HeimatBauer

Vielleicht muss auch endlich mal die Heizenergie so bepreist werden, dass man für die Folgen seines Handelns zur Verfügung gezogen wird. Dann rechnet es sich schneller. Bis dahin ist es "nur" die Vermeidung von komplett unnötiger rausgelüfteter Heizenergie. Nennt sich Umweltschutz. Kann man auch machen, wenn es sich nicht innerhalb von zehn Jahren rechnet.
 
Zuletzt aktualisiert 29.04.2024
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