Photovoltaik Experten - Unserem Stromverbrauch etwas Gutes tun?!

4,30 Stern(e) 3 Votes
Nafetsm

Nafetsm

Hallo,

beschäftigen uns gerade mit der Photovoltaik und überlegen nun, unserem Stromverbrauch noch etwas Gutes zu tun :) Da wir einen relativ überschaubaren Stromverbrauch haben (so ca. 2500KW/h) kommt für uns nur eine kleine Anlage in Frage. Ich denke, so an die 3 KWp - 3,5 KWp, mit dem Ziel, möglichst den Eigenverbrauch hochzufahren, ggf. in Kombi mit einem Speicher, den wir später noch nachrüsten.

Zunächst aber erstmal der Gedanke, rein die Photovoltaik Anlage zu betreiben. Wir würden Ost-West Ausrichtung machen, um möglichst lange die Sonne nutzen zu können. Verschattung gibt es quasi keine. Wir planen so mit 30% Eigenverbrauch - ist das realistisch? Den Rest würden wir notgedrungen einspeisen.

Die Anlage wollen wir nicht finanzieren, sondern aus eigenen Mitteln zahlen, da die Amortisation sonst quasi ins Leere läuft.

Frage: wie hoch ist der steuerliche Aufwand (Stichwort Umsatzsteuervoranmeldung und Jahresabschluss)?
Das Thema schreckt mich am Meisten ab. Steht der Nutzen der Anlage dazu in vernünftigem positivem Verhältnis, oder frisst der Papierkram mehr Zeit als gedacht? Habt ihr es bereut? Wie läuft Eure Anlage so? Seid ihr zufrieden, auch mit den Erträgen und der Einspeisung? Oder habt ihr mehr Aufwand als gedacht für Wartung, Abrechnung, usw. Wie groß ist Eure Anlage? Und reichen 3-3,5 um später auch mal noch ein Elektroauto dranzuhängen?

Bin sehr gespannt auf Eure Erfahrung.

Patrick
 
K

Knallkörper

Ob der Eigenverbrauch realistisch ist oder nicht, hängt m.E. stark von eurem "Nutzungsprofil" ab.

Wenn die Wäsche konzentriert am Samstag Abend Gewaschen und getrocknet wird, kommt der Strom dafür nicht aus der Photovoltaik-Anlage. Wenn ihr tagsüber arbeitet und abends gern kocht, dito. Und so weiter. Wir haben uns das auch durchgerechnet. Eine Rendite ist kaum zu erwarten trotz sehr großer Dachfläche mit exakter Südausrichtung. Wenn überhaupt, dann sollte man direkt 10 kWp errichten, weil dann die Anschaffungskosten pro kWp sinken, eine Amortisierung greifbarer wird.

Pufferspeicher ist im Moment zu teuer, um wirtschaftich sinnvoll zu sein.
 
A

Alex85

Photovoltaik Anlagen können imho dann wirtschaftlich sein, wenn der Eigenverbrauch möglichst hoch liegt. Eine reine Einspeiseranlage ist heutzutage nur kaum rentabel. Insbesondere nicht bei so kleinen Anlagengrößen - der Gewinn liegt nunmal im Einkauf. 7kwp und 10kwp sind "magische" Größen, denn wie Knallkörper schon sagte, sinken die Kosten pro kWp Leistung nochmal signifikant, wenn man genannte Größen anstrebt.
Um den Eigenverbrauch hoch zu bekommen kann man "smarte" Lösungen kaufen, dh. Technik, die steuert. Kostet aber wieder Geld.
Alternativ sorgt man dafür, dass große Verbraucher gezielt dann laufen, wenn viel Ertrag von der Photovoltaik-Anlage zu erwarten ist, z.B. Trockner per Zeitschalter am 12 Uhr Mittags, keinesfalls in der Nacht. Womit ich aber vermutlich schon einen der größten Verbraucher genannt habe, die sich halbwegs sinnvoll takten lassen. Besitzer einer Wärmepumpe haben es da deutlich leichter, den Eigenverbrauch zu erhöhen.
Man könnte nun meinen, Eigenverbrauch durch Speicher zu erhöhen. Die Speicher sind aber dermaßen teuer bei gleichzeitig geringer Lebenserwartung, dass die Rechnung keinesfalls auf geht.
Natürlich kannst du ein Elektroauto mit dem Photovoltaik-Strom laden und dadurch den Eigenverbrauch erhöhen. Blöd, wenn das Auto den ganzen Tag nicht zuhause steht und abends bei wenig Licht geladen werden soll. Auch von der Kapazität der Batterie des Autos her, ist die Photovoltaik-Anlage eher untergeordnet zu betrachten. Von deinem Dach kämen je nach Lage und Witterung vielleicht 3 kWh pro Tag runter - wenn dein Tesla an der Steckdose hängt, will der innerhalb von 2 Stunden aber 90kWh laden.

Ich würde in eurem Szenario keine Rendite erwarten. Die Anlage ist zu klein und damit in der Anschaffung zu teuer, der Eigenverbrauch eher fraglich da insgesamt sehr niedriger Verbrauch und keine steuerbaren, großen Verbraucher vorhanden.
 
V

VelBau

Wir haben ein Angebot für eine Photovoltaikanlage 6,35 kWp, geplant 5.183 kWh Ertrag im Jahr mit Senec Speicher und -Cloud) erhalten.
Für die Photovoltaik-Anlage alleine wären über 10.000€ fällig und genau soviel für den Senec Speicher (5,0 kWh).
Der Rechner vom Umweltinstitut München hat ein wenig geholfen! (Umweltinstitut München Solarrechner .xls; googeln).
Entschieden haben uns noch nicht! ( evtl. erstmal Photovoltaik-Anlage, später Speicher!).
 
A

Alex85

10.000€ brutto oder netto? Wenn netto, dann Angebot in die Tonne und weitere einholen. Überteuert.

5kWh Speicher dürfte für die Anlagengröße aber auch überdimensioniert sein, den bekommst du eh nie voll.
Speicher natürlich knallhart überteuert, daraus kostet dich jede kWh locker über 40cent, das lohnt sich niemals. Bereite es vor und guck in paar Jahren mal, ob es sich dann vielleicht schon lohnt.
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
Im Forum Photovoltaik gibt es 193 Themen mit insgesamt 4681 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben