Passivhaus anstatt KFW70 mit Wärmepumpe?

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M

Mörtelkännchen

Moin ihr,

wir bauen wie folgt: Einfamilienhaus 1 1/2 geschossig mit insgesamt 140 qm Wohnfläche nach DIN, Süd/Westausrichtung, 3-4 Personenhaushalt (bisher 1 Kind im Alter von einem Jahr) Holzrahmenbau mit Verblendziegel, Kontrollierte Be-/Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, Fußbodenheizung bzw. Erwärmung heißt es ja bei so einem Haus, Schwedenbodenplatte, 0,5er Verglasung in den Fenstern und angedacht ist eine Sole/Wasserwärmepumpe.

Nun mal so gefragt, eine Erdwärmepumpe kosten mit allem drum und dran ziemlich viel Asche bzw. eine ganze Ecke mehr als z. B. eine Gasanlage mit Solar für Warmwasser-Unterstützung, ist aber auch eine feine Sache. (Solar zusätzlich für Heizungsunterst. ist ja schon bald so teuer wie eine Erdwärmepumpe mit Kollektoren zumindest entsprechend der uns vorliegenden Angebote).

Wäre generell dagegenen eine Überlegung ein Passivhaus zu bauen anstatt ein Kfw70 Haus besser angelegtes Geld? Um es mal mit den Worten eines Freundes von mir zu sagen "Wieviel Dämmung bekommt man für soviel elendes Geld?"
Eine nicht ganz unberichtige Frage muss ich zugestehen auf die ich so keine Antwort wusste ;) Aber vielleicht steckt ja noch viel mehr dahinter als "nur" einfach mehr Dämmung.

Eine gute Frage oder nur sinnloses geschwaffel?
 

€uro

Hallo,
...und angedacht ist eine Sole/Wasserwärmepumpe...
Nun mal so gefragt, eine Erdwärmepumpe kosten mit allem drum und dran ziemlich viel Asche bzw. eine ganze Ecke mehr als z. B. eine Gasanlage mit Solar für Warmwasser-Unterstützung, ist aber auch eine feine Sache.
Kfw 70 und Solewärmepumpe passen recht gut zueinander. Hier wird auf Substitution des etwas höheren Bedarfs durch Umweltenergie abgestellt, die ganzjährig zur Verfügung steht. Die Kosten für die Quellenerschließung (Vertikalbohrung) sind recht hoch. Dem lässt sich z.B. mit einem Grabenkollektor schmaler oder slinky Bauart abhelfen (hoher Eigenleistungsanteil!)
Gut geplante Solewärmepumpe Anlagen erreichen JAZ >= 4,5. Ggf. Ergänzung durch eine Photovoltaik Anlage. Mitunter lässt sich in der Jahresbilanz eine vollständige Deckung erreichen.
Für Heizung u. Warmwasser kann ein gemeinsamer Wärmeerzeuger verwendet werden.

Bei Gasbrennwert sind die Anschlusskosten regional z.T. recht heftig. Der Verbrauch (kWh/a) ist höher. Solarthermie ist im Einfamilienhaus tatsächlich meist wenig wirtschaftlich, hilft allerdings auf dem Papier ;-) Das Angebot der Sonnenstrahlung unterliegt einem Jahres- und Tagesgang, ist daher nicht ganzjährig konstant vorhanden.

...Wäre generell dagegenen eine Überlegung ein Passivhaus zu bauen anstatt ein KFW70 Haus besser angelegtes Geld? ..
Bei einem PH wird ein anderes Konzept verfolgt. Durch die sehr gute Dämmung wird der Heizenergiebedarf gesenkt. Der für Warmwasser bleibt hiervon unberührt. Die Heizlasten werden extrem niedrig. Solare und interne Gewinne spielen beabsichtigt in der Energiebilanz eine große Rolle. Lüftungsverluste nehmen prozentual einen hohen Anteil an. Der Lüftungsanlage kommt eine deutlich größere Bedeutung zu. Die Schwankungen der Heizlast sind hierdurch deutlich größer, wenn gleich auf niedrigem Niveau. Ob hier träge Fußbodenheizung noch sinnvoll ist, sollte man prüfen lassen.
Für die Wärmeerzeugung für Heizung u. Warmwasser sind oft zwei getrennte WE jeweils kleiner Leistung erforderlich.

Belastbares lässt sich wie immer, erst festschreiben, wenn jeweils zuvor der tatsächliche Bedarf (Leistung, Energie) für Heizung u. Warmwasser bestimmt wurde (Grundlagenermittlung).

Unabhängig von der angedachten Lösung, ist in jedem Fall eine sorgfältige Anlagenplanung/-dimensionierung erforderlich.

v.g.
 
M

Mörtelkännchen

Hm stimmt, das Warmwasser habe ich gar nicht im Kopf gehabt das ist ja immer das gleiche...Solare Gewinne sind natürlich schwer zu kalkulieren, macht man z. B. den Rollladen runter um im Wohnzimmer nicht geblendet zu werden vom Sonnenlicht auf dem Fußboden (also das spiegeln) siehts ja auch wieder anders aus
 

€uro

Hm stimmt, das Warmwasser habe ich gar nicht im Kopf gehabt das ist ja immer das gleiche...
So ist es, Wärmedämmung hilft beim Warmwasser Bedarf überhaupt nicht!
...Solare Gewinne sind natürlich schwer zu kalkulieren, macht man z. B. den Rollladen runter um im Wohnzimmer nicht geblendet zu werden vom Sonnenlicht auf dem Fußboden (also das spiegeln) siehts ja auch wieder anders aus
In der kalten Jahreszeit sowie in der Übergangszeit sind solare Gewinne bei einem PH durchaus sinnvoll, und nutzbar bzw. geradezu notwendig. In der heißen Jahreszeit müssen sie dagegen erheblich durch geeignete Maßnahmen "gebremst" werden. ;-) Kühllastberechnung!

v.g.
 
Zuletzt aktualisiert 04.05.2024
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