Hauskauf realistisch oder übernehmen wir uns?

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Zuletzt aktualisiert 19.05.2025
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S

Sooniiaa

Bei so Aussagen denke ich mir immer, ob wirklich das "Wellnesshotel" der Graus ist oder man es sich schlichtweg nicht leisten kann / will und man sich deshalb nicht zugehörig fühlt.
Also mit "nicht leisten können" hat es bei einem Haushaltseinkommen von 8000 € netto, einem seit 10 Jahren abbezahlten Haus und Ersparnissen von über 1 Mio. sicher nichts zu tun, mit "nicht leisten wollen" schon. Und zugehörig fühle ich mich nicht, das stimmt. Warum sollte ich mich auch zu einer Gruppe zugehörig fühlen wollen, die so viel verkörpert, das ich unwichtig oder störend finde?
Ich verstehe unter Entspannung oft was anderes als viele andere Menschen. Ich mag keine Hotels, ich möchte meinen eigenen Tagesablauf leben können, unabhänging von Essenszeiten. Ich möchte raus können, Platz haben, Natur, Ruhe, möglichst wenig Menschen um mich rum, vor allem keine Sauna, keinen Pool, keine Massagen, ...
Meine Schwägerin schwärmte einmal von ihrer Aida-Kreuzfahrt, dass alles so entspannt ist, und man sich über nichts Gedanken machen muss, außer, was man am Abend anziehen möchte ... das ist genau das, worüber ich mir als aller letztes Gedanken machen möchte.
 
C

chand1986

Ich wundere mich tatsächlich auch, dass es inzwischen fast schon eine geradezu reflexhafte Pflicht ist, wirklich jedes Jahr eine oder mehrere, teure Hotelreisen zu unternehmen und gleichzeitig auch ein eigenes Haus zu haben, Skifahren sowieso und einmal Wellness....
Meine persönliche Theorie ist immer noch und immer stärker, dass die teils anerzogene Haltung, „es mal besser zu haben“ dazu führt, sowas für normal zu halten. Das ist schwieriger, je besser es bereits von Beginn an war.

Unsere teuersten Urlaube sind die mit geringerem Erinnerungs- aber größtem Erholungswert. Sich eine Woche den Hintern auf hohem Niveau bis in die Sauna nachtragen lassen entspannt ungemein, kostet aber. Tolle Erinnerungen verknüpfe ich eher mit Camping an der Nordsee, Angeln oder erstaunlicherweise Dienstreisen ins ferne Ausland.

Auf meine o. g. Theorie komme ich, weil ich im Studium als erster Akademiker der Familie tatsächlich Druck verspürte, jetzt irgendein ein noch viel tolleres Leben erstellen zu müssen, als das ohnehin gute Leben meiner Eltern. Es geht mir viel besser, seit ich das erkannt und in die mentale Schublade mit den schlechten Ideen gelegt habe.
 
Y

ypg

Meine Schwägerin schwärmte einmal von ihrer Aida-Kreuzfahrt, dass alles so entspannt ist, und man sich über nichts Gedanken machen muss, außer, was man am Abend anziehen möchte ... das ist genau das, worüber ich mir als aller letztes Gedanken machen möchte.
Naja, kann auch stressig sein, den Tagesausflug optimal im Selbstgang zu planen. Hehe. Bei AIDA spielt Bekleidung eine eher untergeordnete Rolle. (Genommenes Zitat von Dir bitte nicht persönlich nehmen, es war gerade das letzte zu Lesende hier)

Aber es geht hier ja um Kosten. Wie jmd seinen Urlaub verbringt, am besten Entspannung findet, sich Wünsche erfüllt oder seinen Horizont erweitert, das ist individuell und sollte sich nicht bewertet werden.
Wenn das Geld nach dem Hausbau rar ist, dann ist eben diese Sparrate einfacher aufzulösen als die Lebenshaltungskosten.

Nicht selten finden sich Bauherren nicht in der Rolle wieder, Garten zu genießen, eventuell in freien Tagen eher zu werkeln statt in der Auszeit (feiner Strand oder fremde Stadt), sondern denken, sie leben ihr Wohnungsleben weiter. Dass die Freiheit, etwas zu tun, oder das Verwöhn- oder Sportprogramm jetzt in den eigenen vier Wänden zu finden ist oder im Garten, das mag dann ein Prozess sein.
Für (besondere) Erinnerungen braucht man übrigens auch kein Geld auszugeben oder in die Ferne reisen.
Für fremde Eindrücke schon eher, weil Dienstleistung, Transport oder/und Herberge nun mal Geld kosten. Ob man nun in den Winterurlaub zum Sporteln und Après Ski fährt, sich ein Wohnmobil für optimale Freiheit mietet oder einem weite Strände anziehen (Aufzählung nicht abschließend) - es bedarf immer Geld, mehr oder weniger. Pauschal oder frei geplant.

Ob man nun muss oder sich seiner Familie verpflichtet fühlt, sich etwas zu „gönnen“, zusätzlich zum Haus?
Wellness und Sport kann man sich auch in eigener Umgebung durch einen Gang ins Hallenbad, Massageeinheit, danach zu Hause in die Wanne oder auf die Gartenliege. Den Jakobsweg kann ich mir auch selbst beim Laufen stecken, mal eine seltene Kosmetikbehandlung oder die Fahrt an einen nahen Badesee, Nervenkitzel im Kitz der nächsten Großstadt . . Das ist alles keine Schande und möglich und machbar.
Wer für was wie Geld ausgibt, wenn es dann wieder flüssiger vorhanden ist, bleibt doch jedem selbst überlassen.
Unverständlich allerdings, wenn man sich halt den teuren und unnötigen Urlaub gönnt und hinterher nicht weiß, wie die teure Autoreparatur vom Familienwagen zu bezahlen ist. Aber ein Bauherr sollte auch hier mündig Entscheidungen treffen können.
 
H

Haus123

Tatsächlich kannst Du mit Kleinkindern und Babies echt problemlos Urlaub in der Ferne machen. Wir waren mir unseren Zwillingen auch mit 1,5 Jahren z.B. in Mexiko.
Einen Vorteil hat der Urlaub im (ferneren) Ausland. Die Kinderfreundlichkeit ist eine ganz andere als im steifen und oft sehr kinderfeindlichen Inland.

Genau so sieht es aus!!! Da ist der Strand an der Nordsee genauso gut wie auf den Seychellen (auch wenn bei den Temperaturen bei uns niemand in der Nordsee schwimmen will - Lol).
Ich zweifle nicht daran, dass Mexiko schön ist. Aber dafür tue ich mir keinen Fernflug an und kann dann eh nicht in die dortige Natur und Gesellschaft eintauchen, weil die Kinder für mich Priorität haben und die darin ohnehin keinen Sinn sehen. Ich sehe auch nicht, dass die Menschen in Deutschland kinderfeindlich sind. Ganz egal, woher sie ursprünglich kommen. Alles hat seine Zeit. Für Fernreisen bieten sich andere Lebensabschnitte besser an. Ich habe für mich auch eines festgestellt: Mit kleinen Kindern lernt man kleine Dinge wie Blumen, Wälder, Bäche etc. wieder viel mehr schätzen. Wenn ich die Wahl habe, ob ich im Inland auf dem Bauernhof Urlaub mache und meine Kindern dafür jeden Tag eine Schachtel Heidelbeeren naschen können, wenn sie wollen, oder sie darauf verzichten müssen, damit ich mir den Fernflug leisten kann, dann wüsste ich, wie ich mich entscheiden würde. Ich muss aber auch sagen: Je städtischer man wohnt, desto mehr mag man das Gefühl haben, etwas anderes sehen zu müssen. Einfach weil im beengten Alltag ohne Garten, Wiesen und Wälder, die Ruhe und das Gefühl der Entspannung unter die Räder kommen mögen.
 
G

GeraldG

Ich sehe auch nicht, dass die Menschen in Deutschland kinderfeindlich sind.
Kinderfeindlich ist streng formuliert, doch im Vergleich mit anderen Länder in Deutschland bestimmt ganz hinten was kinderfreundlichkeit angeht. Die ganzen Paare die sich gegen Kinder entschlossen haben, und das sind einige, empfinden Kinder sehr wohl oft als störend. Gefühlt werden Kinder auch bei der Generation die jetzt in Rente geht noch oft als unangenehm und laut wahrgenommen. Subjektiv sind es eher die 80+ Leute die sich uneingeschränkt über Kinder freuen.
Wir hatten zuletzt auch die in Gespräch in der Firma, bei dem es um die Vorteile geht die beispielsweise in Teilzeit arbeitende Mütter haben. Die haben Vorrecht auf die Arbeit morgens und Urlaub in den Ferien. Da würde sehr deutlich von der nicht-Kunder Fraktion gemacht, dass es unfair ist, dass sie ausbaden müssen dass die Mütter sich Kinder "ans Bein" binden lassen, und sie deswegen öfter die schlechteren Schichten bekommen.
Dass genau diese Kinder später deren Rente/Pension erarbeitet müssen oder diese Personen pflegen ist dagegen völlig irrelevant.
Wo sonst in der Welt werden Geräuscherzeuger an öffentlichen Plätzen gebaut, die eine unangenehme Frequenz für Kinder und Jugendliche aussenden aber von den älteren nicht mehr gehört werden kann? Oder in einem ehemaligen Neubaugebiet wird gegen den "Kindergartenlärm" geklagt, obwohl die angrenzenden Grundstücke genau deswegen günstiger verkauft wurden?
 
B

Bertram100

Ich muss aber auch sagen: Je städtischer man wohnt, desto mehr mag man das Gefühl haben, etwas anderes sehen zu müssen. Einfach weil im beengten Alltag ohne Garten, Wiesen und Wälder, die Ruhe und das Gefühl der Entspannung unter die Räder kommen mögen.
Das kann ich ganz und gar nicht bestätigen. Die Städte bieten mehr Abwechslung, auch in der Natur.
Die ländlich(er) lebenden Leute die ich kenne, kennen ihre eigenen Gegend kaum und wenn sie das Haus verlassen, setzten sie sich ins Auto um irgendwo hin zu kommen. Die Städter nehmen häufiger das Rad oder gehen zu Fuss und sehen dabei auch sehr vielfältiges.

Ich wundere mich immer dass Leute gerne durch die Weltgeschichte fliegen, aber wirklich gar nichts davon mitnehmen im Nachhinein. "Island war so toll! Die Natur ist wirklich überwältigend." Um darauf hin eine Pizza liefern zu lassen und weiter munter verbrauchen.

Ich selber könnte mir grosse Reisen nicht leisten. Da ist es aus "Not" geboren dass ich gelernt habe, die Augen in der eigenen Umgebung offen zu halten. Da braucht es auch keinen Urlaub mehr. Mittlerweile vermisse ich das auch überhaupt nicht mehr. Auf der Arbeit sehe ich nur Leute die aus den (Fern-)Ferien kommen und eigentlich nach nur einer Woche bereits wieder im Dauerzustand Stress oder Müdigkeit ist.
Ich glaube, die Gesellschaft hat uns beigebracht dass Reisen dazugehört und dass wir es schön zu finden haben.

Ich habe mal im Hospiz gearbeitet. Von den Sterbenden hatte nun wirklich noch niemand gesagt: wie gut dass ich voor 40 Jahren in Neuseeland gewesen bin. Darum finde ich das Reisegetöse masslos überschätzt und bin froh dass ich mich dem "Druck" entziehen konnte. Ich mache kleine Radreisen und besuche Freunde. Dabei probiere ich "von Tür zu Tür" zu fahren. Das ist dann die Herausforderung für mich.
 
Zuletzt aktualisiert 19.05.2025
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