Bimssteinwand mit Massivholz isolieren

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G

Glaetzie

Ich möchte eine Hauswand probeweise mit Massivholzspundbohlen 2-Lagig verkleiden.
Diese besteht aus 12cm einfachem Bimsstein. Im Winter ist die Wand eiskalt...
1. 2 mal 60mm Spundbohlen. Erste Lage direkt aufs Mauerwerk vertikal aufgebracht. (Jedes Holz mit dem Mauerwerk gebohrt und verdübelt).
2. Dann zweite Lage 60mm Spundbohlen Horizontal auf erste Lage geschraubt.
3. Lattung 30mm stark vertikal aufgebracht. Wird als Hinterlüftung sicher ausreichen.
4. Fassadenverkleidung auf Lattung schrauben

Grundsätzlich bin ich guter Dinge, dass das eigentlich gut funktionieren müsste.
Viel einfacher wäre es jedoch zuerst eine Lattung aufzubringen und dann mit dem Wandaufbau wie oben beschrieben zu beginnen.
Bei direkter Verbindung der Hölzer mit dem Mauerwerk müsste das Holz die anfallende Feuchtigkeit nach außen ableiten.
Ist eine Lattung zwischen der Holzisolationsschicht und dem Mauerwerk befürchte ich, dass das Wasser auf der Wand kondensiert und wenn nicht hinterlüftet ist, es dort zu Schimmelbildung kommen könnte.
An der Stelle direkt an der Wand zu hinterlüften kann ja eigentlich nicht richtig sein. Oder denke ich falsch? Was denken die Experten?
Es würde mich sehr freuen einige fundierte Aussagen zu erhalten und bedanke mich schon mal.
 
K

knalltüte

Hi, wenn du wirklich nur 12cm Bimsstein hast, mach doch etwas "richtige" Dämmung davor wenn du den Platz hast. Eine Vorhangfassade könnte z.B. so aussehen: Auf die Bimssteine ca. 8-10cm dicke Lattung, dazwischen Steinwolle/Mineralwolle. Dann Unterspannbahn Diffusionsoffen +Lattung, dann darauf die Verkleidung senkrecht als Boden/Deckel Schalung (z.B. Lärche)
So ähnlich habe ich es gemacht und es hat recht gut funktioniert.
 
G

Glaetzie

Ja, das verstehe ich aber da ich in einem Sägewerk arbeite, der Isolier-Werkstoff selber mich so gut wie nichts kostet (Ausschussware) und ich einige Leute mit Massivholzmauer kenne die nur Bestes berichten, möchte ich einen Weg abseits der Norm gehen. Ich möchte keine Folien, keine Dampfbremsen ect. Nur rein mit dem Werkstoff Holz arbeiten. Bin mir eben nicht sicher wegen des Aufbaus und erhoffe mir hier fachkundigen Rat.
Vielen Dank
 
K

knalltüte

also die Massivholzhäuser von meiner Schwester und von meinen Eltern (beides Blockbohlenhäuser) hatten tatsächlich nur ca. 12-14cm Massivholz. Das reichte damals (vor ca. 20 Jahren) aus um die Energieeinsparverordnung zu erfüllen. Aber auch damals ging es um Luftdichtheit, also Dämmstreifen zwischen die Bohlen damit es nicht zieht ;-)
Wenn du eine (relativ) dichte Scheibe aus Holz vor den Bims machst wird das eine Dämmwirkung bringen. Das Holz muss aber von außen geschützt werden (konstruktiv immer besser als Chemie) und der Taupunkt darf nicht in der Holzwand liegen (muss berechnet werden, dazu müssten aber genaue Werte (die Wärmedurchgangskoeffizienten) der Materialien bekannt sein ... ist das bei Restholz bekannt?)
 
LordNibbler

LordNibbler

Braucht man für eine dämmende Wirkung nicht schon eine Holzmasse, die am Ende zu einer eigenen statisch selbstragenden Hülle um das Haus wird?

Dem Anschein nach, möchte der TE durch Verwendung von günstigen Produktionsresten Geld sparen. Ich glaube aber nicht, dass es damit ein zufriedenstellendes Gleichgewicht im Kräftedreieck Preis <-> Dämmwirkung <-> Bauphysik gibt.
 
N

nordanney

Das von Dir gewünschte Vorgehen kann man so umsetzen. Dir muss aber klar sein, dass die Wirkung nur marginal ist. Der u-Wert der dann fertigen Wand ist noch immer echt schlecht (hab das gerade mal gerechnet). Du hast weiterhin kalte Wände. Außerdem hast Du eine schlechte Taupunktverschiebung - alles wird nass werden (gerechnet mit Fichte und Eiche). Ob Hinterlüftung ausreicht, wenn die Feuchtigkeit ins Mauerwerk zieht, kann ich nicht beurteilen. Dafür bin ich dann doch zu sehr Laie.

P.S. Gerechnet mit luftdichten Holzschichten. Nicht mit Spalten etc. Dann wahrscheinlich etwas trockener, aber dafür mit fehlender Dämmwirkung.
 
Zuletzt aktualisiert 20.07.2025
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