Danke Dir, endlich wieder ein vernünftiger Beitrag.Hi!
Dies ist mein erster Beitrag hier, viele Grüße an alle!
Letztes Jahr haben wir die Kernsanierung unseres Hauses abgeschlossen, ein 120 Jahre altes Bruchsteinhaus mit dicken Wänden, 220qm Wohnfläche. Sandstein, egal wie dick, wird bei der energetischen Berechnung als quasi-null-Dämmung angenommen.
Der Sinn meines Postings: ich bezweifle ein bisschen die 200.000€ die hier für eine energetische Sanierung in den Raum geworfen werden. Wir haben eine Innendämmung aus Holzfaserplatten angebracht, 12 cm stark. Dazu eine Aufdach (6cm Holzfaser)- und Zwischensparrendämmung (20cm Mineralwolle) sowie die oberste Geschossdecke (8cm Mineralwolle) gedämmt. Die Dämmung des Bodens lasse ich mal raus, da ihr das Parkett schützen wollt.
Das hat mit viel Eigenleistung ca. 50.000€ gekostet. Lass die Aufdachdämmung weg und suche einen Weg den Fußboden zu dämmen (evtl. durch Einblasdämmung? Kellerdecke?), dann kommst du aufs Gleiche raus. Da die Fenster eh neu gemacht werden, musst du sowieso an die Innenwände und Laibungen dran.
Bei dem Anbieter unserer Innendämmung gibt es auch ein Wandheizungssystem, vielleicht wäre das interessant? Deckenheizung wäre vielleicht auch möglich.
Wir haben letztes Jahr auch neue Fußböden mit Fußbodenheizung, Estrich und eine Wärmepumpe eingebaut. Diese Arbeiten, komplett vergeben, lagen bei ca. 40.000€, 9.000€ haben wir von der BAFA zurückbekommen.
Ich bereue lediglich, nicht gleich die Photovoltaikanlage mitgekauft zu haben, als wir eh dabei waren.
Ach so: 220qm, komplett beheizt, inklusive Haushaltsstrom liegen bei 250€ monatlich. 9.000 kw/h im Jahr. Das geht aber bestimmt noch besser. Und es lebt sich ganz fantastisch. Keine kalten Füße, keine Heizkörper an den Wänden. Und trotzdem Altbaucharme ohne Ende. Ich würde es an deiner Stelle noch einmal ganz genau durchrechnen und auch Angebote einholen. Der Komfort, es einmal richtig gemacht zu haben anstatt immer wieder ran zu müssen, ist auch etwas wert.
Ich gebe dir hier teilweise Recht. Ich fange gerade so ein "seelenlosen Neuvaubunker" zu bauen. Ich werde mir auch größte Mühe geben, dass das Haus nach dem Einzug möglichst schnell seine Seele bekommt. Es wird schwierig, ist aber gut machbarWenn ich die Bude beginne von oben bis unten komplett abdichte habe ich irgendwann die sterile Atmosphäre seelenloser Neubaubunker
Das war natürlich etwas provokant formuliert um das Altbau-Bashing hier etwas auszugleichen ;-) Aber nachdem ich quasi 2019 meine Gesamte Freizeit in Musterhausparks verbracht habe, kann ich das Gefühl nicht von mir abschütteln.Ich gebe dir hier teilweise Recht. Ich fange gerade so ein "seelenlosen Neuvaubunker" zu bauen. Ich werde mir auch größte Mühe geben, dass das Haus nach dem Einzug möglichst schnell seine Seele bekommt. Es wird schwierig, ist aber gut machbar.
Wieso ich neu baue und mir keine Jugendstilvilla kaufe? Weil ich einfach nicht das nötige Kleingeld dafür habe. Und es geht hier nicht um den Kaufpreis, sondern um die Unterhaltungskosten. Klar, alte Parkettdielen (vllt sogar Mosaik), hohe Decken, massive Holztüren usw. sind architektonisch mit den GU-Kataloghäusern nicht vergleichbar, das ist unumstritten. Das Leben in so einer alten Villa muss man sich (vor allem heutzutage) leisten können. Ich denke, dass die 5-köpfige Familie genau aus dem Grund das Haus so günstig verkaufen möchte.
Nach deinen Schilderungen, könnt ihr euch das Haus leisten - ist also kein Problem. Du musst einfach höhere Heizkosten einplanen und gut ist.
...und bitte, keine Plastikfenster mit Rollläden einbauen, aber das weißt du bestimmt schon.
Viel Glück