Zinspoker - Lange Laufzeit oder kurze Laufzeit?

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A

altbaucharme

Hallo zusammen,

meine Frau und Ich haben nun endlich eine traumhafte Immobilie gefunden. 250 qm, Jugendstil, saniert in 1-A Lage.

Preis der Immobilie:
599.000 €
Notwendige Sanierung vor Einzug:
Neue Fenster und Türen ca. 50.000 €

Allgemeines zu Euch:

  • Wer seid ihr?: Paar m/w
  • Wie alt seid Ihr? 34 / 33
  • Gibt es Kinder? Nein
  • Sind Kinder geplant? Vielleicht (1)
  • Was macht Ihr beruflich? Er Angestellter an einer Hochschule, Sie Angestellte in einem Unternehmen
  • Wie viele Stunden arbeitet Ihr? Er 100 %, Sie 100 %
Einkommen- und Vermögenssituation:

  • Welche Einkünfte habt Ihr (brutto/netto)? Er 4700 € netto / Sie 2700 € netto [=7 400 €]
  • Wie viel Kindergeld gibt es? 0 €
  • Weitere Transferleistungen wie Elterngeld, Krankengeld, etc...? 0 €
  • Wie viel Eigenkapital habt ihr? ca. 160 000 €
  • Wie viel Eigenkapital wollt Ihr davon in das Projekt Haus stecken? ca. 130 000 €
Ausgabensituation:
Wir wohnen zur Miete und haben nach Abzug aller Ausgaben (inkl. Freizeit und Urlaub), 4500 € netto zur Verfügung.
Nach Kauf der Immobilie würden wir im besten Fall (Energiekosten und Lebensmittelspreise steigen nicht höher als 15 %) noch 3200 € zur Verfügung haben und im schlimmsten Fall (extreme Inflation der Energie und Lebensmittelpreise) 2500 €.

Nun zur eigentlichen Frage:

Die Finanzierung der Immobilie würde derzeit mit einem Zinssatz von 2,5-2,8 Prozent bei einer Laufzeit von 10 oder 12 Jahren einhergehen.
Rate der Finanzierung: ca. 1700 €
Alles was über 15 Jahre geht, würde ab 3,0 Prozent liegen.
Hier würden wr bei einer Rate von ca. 1850-1900 € liegen.

Perspektivisch wird sich unsere Einkommenssituation erheblich verbessern, da meine Stelle in eine Professur umgestaltet werden muss (aus gesetzlichen Gründen). Das kann noch bis zu 3 Jahre in Anspruch nehmen, dadurch würde sich jedoch mein netto Gehalt auf rund 5800 € (also insgesamt ca. 8500 €) verbessern, außerdem wären die automatischen Gehaltssteigerungen über die Jahre größer. Diese zusätzlichen 1100 € sowie bereits dafür veranschlagte 1000 € würden monatlich in den MSCI World ETF gehen, der historisch gesehen über eine Strecke von 10 Jahren 4-5 Prozent Rendite erwirtschaftet hat.
Zudem ist meine Partnerin Alleinerbin in ihrer Familie und wird mindestens eine Immobilie, bestenfalls zwei erben.

Würdet ihr in dieser Situation eine langfristige Finanzierung zum recht hohen Zinssatz jenseits der 3 Prozent vorziehen, oder lieber die kürzere Finanzierung mit der Aussicht darauf, nach 10-12 Jahren eventuell einen Großteil der Restschuld abbezahlen zu können (Investements und Verkauf der geerbten Immobilie)?

Liebe Grüße
AltbauCharme
 
kbt09

kbt09

Da würde ich wohl den Kredit mit 10 - 12 Jahren Laufzeit wählen und die Rate dazu auf die 1850 setzen ;) und dann die weitere Vermögensbildung mit freien Restsummen betreiben.
 
SumsumBiene

SumsumBiene

Steht das Erbe in den nächsten 10 Jahren an? Ihr seid ja noch nicht so alt...

...btw....250 qm zu Zweit...was macht man damit? :))
 
A

altbaucharme

Wann das Erbe ansteht ist in den Faden des Schicksals eingewoben ;) - die jeweiligen Familienmitglieder sind jenseits der 70.
Ein Teil des Erbes würde allerdings im nächsten Jahr übertragen um die Erbschaftssteuer zu reduzieren.

Ja 250 qm sind groß, aber wir arbeiten beide recht viel von zu Hause aus und würden den größten Raum (ausgebautes Dachgeschoss) für unser Hobby Fitness nutzen. Dann ist das gar nicht mehr so viel was da an Wohnfläche übrig bleibt. Nachdem wir 12 Jahre lang in 50-65 qm Wohnungen gehaust haben, freuen wir uns auf viel Platz - lieber zu viel als zu wenig.
 
S

SaniererNRW123

Würdet ihr in dieser Situation eine langfristige Finanzierung zum recht hohen Zinssatz jenseits der 3 Prozent vorziehen, oder lieber die kürzere Finanzierung mit der Aussicht darauf, nach 10-12 Jahren eventuell einen Großteil der Restschuld abbezahlen zu können (Investements und Verkauf der geerbten Immobilie)?
Zunächst einmal sehe ich gar keine hohen Zinssätze bei Dir. Ich sehe noch immer historisch niedrige Zinsen ;) .

Aber das ist ein anderes Thema. Ich würde bei Eurer finanziellen Situation tatsächlich die kürzere Laufzeit, aber mit der höheren Rate nehmen. Liquidität ist mehr als ausreichend vorhanden. Ihr müsst Euch dann allerdings zusammenreißen, damit die Gehaltssteigerung nicht direkt in den Konsum fließt. Hört sich zwar komisch an, aber es gibt genug Menschen mit hohem Einkommen, bei denen es trotzdem knapp ist, weil mit die Einkommenssteigerungen auch direkt der Lebensstil gewachsen ist.

Zum Haus auch nur der Hinweis, dass bei 250qm, Jugendstil und dem günstigen Preis die Vermutung nahe liegt, dass die Heizkosten ggf. (bei Gas) auch einen höheren einstelligen Tausenderbetrag ausmachen können. Das muss Euch klar sein. Hab gerade eine 180qm Bude aus den 90er angeschaut (auch top gepflegt), die aktuell mindestens 500€ mtl. Heizkosten haben.
 
A

altbaucharme

Das ist korrekt. Allerdings wohnen wir nicht gerade in einer Metropol Region. Mit 599 000 € ist es derzeit das teuerste Haus auf dem Markt. Letztes Jahr, als der Markt extrem überhitzt wegen der niedrigen Zinsen war, gab es auch mal Häuser BJ 2015 für 700 000 €, aber die hat kein Mensch gekauft.

Die Heizung ist eine neue Ölheizung aus dem Jahr 2011 und das untere Stockwerk wird von einem Holzkamin beheizt. Die Eigentümer haben mir ihre Nebenkosten Abrechnungen vorgelegt, mit einem Verbrauch von 2300 l und beim derzeitigen Ölpreis kommt man mit 350 € gut durch den Winter.

Neues Dach und gedämmter Dachboden machen da viel aus und ich ich denke, dass wir mit neuen Fenstern (aktuelle Fenster von 1947), nochmal 40-50 % sparen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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