Kellerbau bei hohem Grundwasserpegel (2m)

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P

pxrunes2

Hallo zusammen,

es ist unser erstes... Haus und daher fehlt uns etwas die Erfahrung. Das Bodengutachten hat ein Grundwasserpegel von 2.2m (im Hochsommer) ergeben. Über das Jahr verteilt gibt es bestimmt auch Pegel von ~1.6m. Ansonsten sandiger Boden.

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Wir würden sowieso gerne einen Keller bauen, bei dem oberhalb noch kleine Fenster möglich sind. Eine geringere Deckenhöhe von 2.2m wäre für uns auch noch akzeptable, es soll kein Wohnkeller werden.

Unsere Frage ist nun, ob es finanziell noch möglich ist einen Keller zu bauen.

- Wie tief wird eine Baugrube überhaupt ausgehoben?
- Hat jemand Erfahrungen um wieviel teurer ein Keller durch zu hohes Grundwasser werden kann/wird?
- Sonstige Ratschläge?

Vielen lieben Dank!
 
Tolentino

Tolentino

Hier wird oft weiße Wanne Pauschal 80-100 TEUR angenommen.
Ob eine Weiße Wanne reicht oder noch zusätzliche Maßnahmen nötig sind, weiß ich nicht.
Bei dem Grundwasserstand würde ich mir den Keller gründlich überlegen. Selbst wenn das Geld kein Problem darstellt (dann könnte man aber auch einfach größer oder in die Höhe bauen), wird auch eine Weiße Wanne nicht ewig dicht halten. Der steht ja quasi ständig im Wasser und Grundwasser drückt ja auch hoch. Das ist nochmal was anderes, als wenn Niederschlag langsam versickert.
Tiefe:
2,2m Lichte Raumhöhe
+20cm Bodenplatte (wenn das reicht)
+10 cm Dämmung (auch eher mehr)
+ 2cm Fertigfußboden
Also mindestens 2,5m, d.h. der Steht bis zum Beginn der Wand schon im Wasser, wenn du das EG nicht deutlich erhöht bauen willst.

Baugrube selbst nochmal tiefer, da ja wahrscheinlich trotz Sand ein Schotterplanum angefertigt werden soll.

Wenn nicht nach der @11ant 'schen Kellerregel durch Hang eh ein Keller angezeigt scheint (dann aber eher als UG, d.h. zumindest für die offene Seite eben doch Wohnkelleraussstattung), würde ich das echt einfach lassen.
 
O

Osnabruecker

Unsere Frage ist nun, ob es finanziell noch möglich ist einen Keller zu bauen.
Wir kennen deine Finanziellen Rahmenbedingungen nicht, daher kann zur Möglichkeit nichts gesagt werden.

Es fehlen auch Angaben zur gewünschten Nutzung und ob der Keller sinnvoll ist oder eher die Grundfläche erhöht werden sollte.


- Wie tief wird eine Baugrube überhaupt ausgehoben?
Wie Tief soll das Haus in die Erde gebuddelt werden? Früher wurde häufig nur der Keller halb verbuddelt.
Und dann kommt es noch auf die Dicke der Fundamente und Tragschichten und ggf Dämmungen an. Ansprechpartner Architekt+Statiker.


Hat jemand Erfahrungen um wieviel teurer ein Keller durch zu hohes Grundwasser werden kann/wird?
Ganz, ganz grob 20k.
Sonstige Ratschläge
"Eine Bohrung ist keine Bohrung"
 
11ant

11ant

Wenn nicht nach der @11ant 'schen Kellerregel durch Hang eh ein Keller angezeigt scheint (dann aber eher als UG, d.h. zumindest für die offene Seite eben doch Wohnkelleraussstattung), würde ich das echt einfach lassen.
Die kann man übrigens aktuell auf "Bauen jetzt" nachlesen, als Vierteiler: vergangene Woche die Erste 11ant Kellerregel hinsichtlich der Frage Keller ja oder nein, übermorgen geht es dann um Teilkeller, nächste Woche um Wohnkeller und übernächste Woche um Technikkeller und die Zusammenfassung welche Haltung zur Keller-Frage in welcher Geländesituation.
 
C

Cronos86

"Eine Bohrung ist keine Bohrung"
Das Stimmt, aberhaben wir nicht schon den "worst case"?

Zur Grundwasserhaltung. Das Grundwasser muss bis mind. 0,5 m unter tiefster Aushubsohle abgesenkt werden. Dabei sind Absenktiefen von 0,5 m noch über eine offene Wasserhaltung denkbar. Bei höheren Absenktiefen ist mit einer geschlossenen Wasserhaltung zu planen (vakuumlanzen o.ä.). Das Ganze geht dann ziemlich ins Geld. Dazu können durch die Absenkung Nachbarbebauungen in Mitleidenschaft gezogen werden. Eine Beweisicherung im Vorfeld ist absolut angeraten (Sofern es Nachbarn gibt). Dann kommen noch Einleitgebühren für das Wasser hinzu. Und die deutlich längere Bauzeit.

Die Kosten für die Abdichtung will ich garnicht erwähnen... Wenn man nicht drauf angewiesen ist, würde ich mir das nicht antun. Oder so weit raus aus dem Boden, dass der Eingriff nur minimal ist.
 
P

pxrunes2

Danke euch schonmal für die Antworten!
Es gab insgesamt 2 Bohrungen und dort sieht es genauso aus, ebenso ist eine Grundwassermessstelle in der Nähe, die ähnliche Werte misst.


Ob eine Weiße Wanne reicht oder noch zusätzliche Maßnahmen nötig sind, weiß ich nicht.
Bei dem Grundwasserstand würde ich mir den Keller gründlich überlegen. Selbst wenn das Geld kein Problem darstellt (dann könnte man aber auch einfach größer oder in die Höhe bauen), wird auch eine Weiße Wanne nicht ewig dicht halten. Der steht ja quasi ständig im Wasser und Grundwasser drückt ja auch hoch. Das ist nochmal was anderes, als wenn Niederschlag langsam versickert.
Ich bin bisher davon ausgegangen, dass ich sowieso eine Weiße Wanne brauche, diese aber einfach "dicht" ist und man sie quasi im Wasser bauen könnte, dem ist nicht so?


Wir kennen deine Finanziellen Rahmenbedingungen nicht, daher kann zur Möglichkeit nichts gesagt werden.

Es fehlen auch Angaben zur gewünschten Nutzung und ob der Keller sinnvoll ist oder eher die Grundfläche erhöht werden sollte.
Finanziell sieht es bei uns gut aus, aber ein Keller auf "auf Teufel komm raus" ergibt eben finanziell keinen Sinn, wenn man z.B. dafür das Haus größer bauen könnte. Das Grundstück gibt ein größerer Haus her, aber tatsächlich ist ja Wohnfläche auch wieder teurer und es wäre schön eben diesen Keller zu haben.

Rein soll im Prinzip Technik, Sportraum, Lagerfläche, Hobbyraum.

Ich hatte gehofft, dass, wenn man den Keller etwas erhöht er immer noch günstiger wäre als die Wohnfläche das Hauses zu erhöhen. Aber wie ihr es beschreibt und von mir befürchtet sind vor allem die Baumaßnahmen teuer und unkalkulierbar.
 
Zuletzt aktualisiert 28.04.2024
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