Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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face26

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Ich hätte allgemein eine Frage zu der Berechnung der qm Preisen.
Wenn ich meinen tatsächlichen Quadratmeterpreis berechnen will, was beachtet "man" da alles, dass es Vergleichbar ist mit den Angaben die hier gemacht werden?
Nur die reinen Baukosten oder auch mit Baunebenkosten, Grundstück evtl. die Küche? (Außenanlage denke ich mal nicht, da kann man ja Geld versenken ^^)
Was fliesst alles in die Quadratmeter mit rein? Nur Wohnfläche oder Wohn und Nutzfläche (inkl. Dachboden wenn vorhanden)? Wie wird dann eine Garage oder ein Dachboden berücksichtigt?


Wenn die Frage schon x-mal gestellt wurde tut es mir leid, aber ich konnte dazu irgendwie noch nichts konkretes finden.
Das ist keine DIN-Norm. Ich kann nur sagen wie man es hier i.d.R. versteht und meint.

Baukosten, ohne Nebenkosten, ohne Architekt, ohne Küche, ohne Außenanlagen, ohne Garage. Manche rechnen Maler und Bodenarbeiten extra, manche mit rein. @all Bitte ergänzen falls ich was vergessen habe...

Edit: Bei den 2.500EUR/qm geht man von einer Standardausstattung aus. KFW/GGiwas, Raffstore, KNX, Kontrollierte-Wohnraumlüftung, Blablablubb natürlich oben drauf.

Keller ist ein gängiges "Problem". Grds extra zu betrachten aber die Frage ist, ist es Nutz- oder Wohnraum bei manchen etwas verschwimmend (Hobbyraum?). Dito Dachboden.

Von daher, wie schon gesagt wurde, kann man die sachliche Aussagekraft eines qm-Preis für Baukosten in die Tonne kicken wenn man nicht zwei komplett identische Häuser vergleicht die direkt nebeneinander stehen (und selbst da kanns ja untersch. Anforderungen geben).

Der QM-Preis eignet sich daher meiner Meinung auch genauso wenig für einen "Wer hat den größeren"-Vergleich wie ebenso wenig für einen ich bin der tollste Frugalisten-Hecht-Vergleich.

Dennoch halte so eine Wert grundsätzlich für sinnvoll. In der Planungsphase. Denn irgendwann muss ich als potentieller Bauherr mich mit dem Thema auseinander setzen kann ich mir das überhaupt leisten bzw. wieviel kann ich mir leisten. Besser ganz am Anfang. Und da hilft so ein Wert. Die Anzahl der Traumtänzer ist sicher groß. Einige liest man hier im Finanzierungsfaden, einigen fällt es erst auf bei der Luftschloss-Grundriss-Diskussion. Ich bin mir sicher, dass es auch einen anonymen Anteil gibt, der nur mitgelesen hat und dem es in der Kalkulation geholfen hat.
Gerade in Zeiten in denen Baupreise so rasant steigen verkalkuliert man sich schnell. Da bringt einem die Auskunft vom Kumpel nix, der ein schönes Häuschen vor 5 Jahren für 300k hingestellt hat.
Wenn man also hier inzwischen von 2,5k mindestens ausgeht (tun ja nicht alle), dann ist das ein Wert ohne jegliche Berücksichtigung von regionalität und individuellen Faktoren. In vermutlich 90% der Fälle die das hier aufschnappen ist er nachher richtig bzw. wird überschritten. In den 10% der Fälle die frugalistische Züge haben, wo der Schwipschwager ein Baufirma hat, der Bauherr sein Sabatical nimmt und die Dachbalken aus dem eigenen Wald zieht und mit dem Taschenmesser selber zurecht schnitzt, ja da mags dann halt zu viel sein. Derjenige wird das aber in der Regel selber herausfinden. Im schlimmsten Fall, falls er dennoch so kalkuliert hat, hat er noch was für Photovoltaik über oder versenkt es in den Außenanlagen.
 
N

NoSchnitzers

Danke für die ausführliche Antwort.

Wir sind zwar schon mitten am Bauen, deswegen ist es für die Kalkulation nicht mehr wichtig, aber interessiert hat es mich trotzdem.
Je nachdem wie ich rechne bekomme ich Werte zwischen 4.500 € und 2.100€
Das sind einmal alle Kosten inkl. Nebenkosten ausser Grundstück aber inkl. Küche und ersten Außenarbeiten wie Hangsicherung etc. nur durch die Wohnfläche (auch ohne Haustechnik) geteilt.
Das andere mal habe ich nur die Bauwerkskosten genommen und durch die Gesamt Fläche (inkl. Garage und Dachboden) geteilt.

Den Unterschied finde ich schon extrem und hab gedacht da gibt es sowas wie einen Standard.
Grade der Dachboden zieht den Schnitt extrem nach unten, da der verglichen mit dem Rest "nichts kostet".
Zeigt mir aber auch wie man die Zahlen "schön rechnen" kann ohne dabei zu lügen.

Wenn man jetzt noch ab Oberkante Bodenplatte rechnen würde, sähen die zahlen ja nochmal besser aus o_O
 
face26

face26

Je nachdem wie ich rechne bekomme ich Werte zwischen 4.500 € und 2.100€
Das sind einmal alle Kosten ausser Grundstück aber inkl. Küche und ersten Außenarbeiten wie Hangsicherung etc. nur durch die Wohnfläche geteilt.
Das andere mal habe ich nur die Bauwerkskosten genommen und durch die Gesamt Fläche (inkl. Garage und Dachboden) geteilt.
Gemessen an der hier üblichen Herangehensweise sind Deine beiden Werte Quark :D

Nur so zum Spaß, rechne mal Bauwerkskosten (ohne außen, Garage, Ausstattung) durch Wohnfläche. (ohne Dachboden)
 
N

NoSchnitzers

Gemessen an der hier üblichen Herangehensweise sind Deine beiden Werte Quark :D
Das stimmt wohl :D.
Hat mir aber echt schön gezeigt wir man mit den Zahlen spielen kann :)

Nur so zum Spaß, rechne mal Bauwerkskosten (ohne außen, Garage, Ausstattung) durch Wohnfläche. (ohne Dachboden
Da geht's schon los, unsere Garage "hängt" am Haus und ist leider nicht extra aufgeführt.
Ich hab sie jetzt mal Fiktiv mit 40.000€ angesetzt (was glaube ich eher zu günstig ist).
Dann käme ich auch so auf etwas mehr wir die hier angesprochenen 2.500€
 
P

Pinkiponk

ich krieg das nur aus meinem Bekanntenkreis mit. Da werden keine Schlüsselfertigangebote mehr gemacht (ausser Fertighaus). Man rechnet mit Tagespreisen und die Angebote verteuern sich von Gespräch zu Gespräch. Das ging ja schon bei mir so, auch wenn ich selber "nur" saniere. Ich frage mich wieviel Spekulation bei dem Geschäft ist und wieviel wirklich bedingt ist durch Lieferengpass und Teurung von Rohstoffen.
Ich gehe davon aus, dass die Auftragsbücher voll sind und jetzt die absoluten Schmerzgrenzen der Interessenten ausgetestet werden. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich dem nicht aussetzen. Allerdings gehe ich davon aus, dass mit dem (zumindest von mir erwarteten) neuen Standard der Regierung die Preise noch mehr ansteigen. Auch wenn unsere eigene Preiserhöhung um 14,6% auf das Gesamthaus schlimm war, kommen wir im Vergleich zu nachfolgenden Bauherren vielleicht noch halbwegs gut weg.
 
H

hampshire

Die Kalkulation nach qm² ist einfach nicht zielführend und von so vielen Faktoren abhängig, sodass man aus meiner Sicht überhaupt keine Vergleichbarkeit herstellen kann.
Danke. Der €/qm ist ein Wert, der sehr sinnvoll ist für statistische Erhebnungen. Bei einem konkreten Projekt ist dieser für eine erste Schätzung über den sehr dicken Daumen in Ordnung. Als Planungsparameter ist dieser Wert leider untauglich, da gilt das konkret aufgestellte Budget. Die Frage ist ja nicht wie viele qm man für dieses bekommt, sondern wie viel "Funktionales und Begehrenswertes".

Wenn ich meinen tatsächlichen Quadratmeterpreis berechnen will, was beachtet "man" da alles
Es geht um die reinen Baukosten inklusive der funktionalen Haustechnik und Erdarbeiten für das Haus bezogen auf die "Wohnfläche"(nach offenbar nach DIN, keine präzise Literatur dazu gefunden).

Auf jeden Fall NICHT enthalten sind
  • Grundstütckkosten
  • Baunebenkosten
  • Erschließungskosten
  • Einrichtung (dazu zählt z.B. die Küche oder ein Ofen, wenn dieser nicht zentraler Bestandteil des Heizsystems ist)
  • Außenanlagen (dazu zählen Auffahrten, Zuwegungen, Terrasse, Carport und Garage, so diese nicht integraler Bestandteil des Baukörpers sind.
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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