Hallo Urmel,
jede Art des Bauens hat so seine Vor- und Nachteile.
Der große Vorteil eines Fertighauses ist die relativ kurze Bauzeit (auf der Baustelle), da schon alle Wand-, Decken- und Dachelemente im Werk vorgefertigt sind.
Dies sind in der Regel aber Häuser aus dem Katalog, Sonderwünsche kosten auch entsprechend mehr. Nach Fertigstellung im Werk sind Änderungswünsche kaum mehr möglich.
Bei der Holzrahmen-Bauweise, die die meisten Fertighaus-Hersteller verwenden, ist auf eine sorgsame Ausführung dringendst zu achten, da hier ansonsten erhebliche und sogar gefährliche Baumängel auftreten können.
Ein massiv Stein auf Stein errichtetes Haus bedarf einer wesentlich längeren Bauphase auf der Baustelle. Hier lassen sich eigene Grundrißwünsche schon während der Planungsphase wesentlich einfacher realisieren. In Zusammenarbeit mit einem guten Architekten oder Bauingenieur läßt sich ein solches Haus auch zukunftssicher planen. Es kommen Kinder hinzu, diese werden größer, ziehen irgendwann aus oder bringen Partner mit nach hause.
Im Laufe eines Lebens ändern sich halt viele Dinge, das Leben ist nicht starr.
Ein von Anfang an gut geplantes Haus läßt die meisten Änderungen ohne zu großen Aufwand mit sich machen.
Nach meiner Erfahrung ist ein örtlich massiv erstelltes Wohnhaus in der Regel auch kostengünstiger als ein Fertighaus gleicher Größe zu erstellen.
Architekten- und Ingenieurhonorare werden beim Fertighaus in den Kaufpreis mit hineingerechnet.
Baut man ein Haus in Zusammenarbeit mit dem Architekten oder Bauingenieur seines Vertrauens hat man auch zu jeder Zeit die eigene Entscheidungsfreiheit und volle Kostentransparenz (welcher Handwerker soll welches Gewerk zu welchem Preis ausführen, welches Gewerk möchte ich in Eigenleistung erbringen und wieviel Geld spare ich dadurch ein usw.).
Wer viel Eigenleistung erbringen möchte, muß aber auch wissen, daß dies sehr viel Zeit auf der Baustelle erfordert. Mehr als ca. 20% der Baukosten lassen sich durch eine klassische Eigenleistung nur äußerst selten erzielen.
Meist liegen die Einsparungen nicht über 10 bis 15%, und dies bedeutet schon viel viel eigenes Hand anlegen.
Meines Erachtens ist die Wertbeständigkeit eines massiv erstellten Wohnhauses wesentlich höher als bei einem Fertighaus in Holzrahmen-Bauweise.
Aus diesen Schilderungen erkennt man schon deutlich, daß ich wohl eher ein Verfechter der klassischen Methode "Stein auf Stein" bin.
Zuerst das Grundstück zu suchen, halte auch ich für die richtige Vorgehensweise. Es kann aber nicht schaden, schon hierbei seinen Architekten/Bauing. zu Rate zu ziehen. Der kann einem genau sagen, was auf dem angedachten Grundstück möglich ist und was nicht.
Jetzt fällt die Entscheidung, so hoffe ich, etwas leichter.