Fußbodenheizung nicht abdrücken vor Estrich - Risiko?

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Elina

Elina

Wir wollen in unsern Altbau eine Fußbodenheizung verlegen. Weil ein nasser Estrich ausscheidet (Gewicht, Holzwände) soll es ein Trockensystem werden.
Leider haben wir auch nach längerem Suchen keine Firma gefunden, die das übernehmen würde, denn diese fordern immer Mindestflächen (meist 100 qm). Das ist aber bei uns nicht möglich, da der Altbau bewohnt ist und nicht 100 qm gleichzeitig freigeräumt werden können. Es geht nur Raumweise.
Jetzt müssen wir also selbst ran.
Das Problem ist wiederum, daß wir keinen Fachmann zum Abdrücken finden und man uns auch sagte, ein Abdrücken mit Wasser dürfe nur geschehen, wenn die Inbetriebnahme dann auch kurz darauf folgt. Das wäre bei uns nicht möglich, da wir erst mal alle Räume einzeln belegen müssen, was wahrscheinlich ewig dauert, sicherlich aber mindestens ein halbes bis ein Jahr.
Solange die Fußbodenheizungsrohre freizulassen, geht auch nicht, denn wir können ja den nächsten Raum erst ausräumen, wenn der vorige wieder einen richtigen Boden hat.

Entsprechend wollen wir also die Fußbodenheizung verlegen, dann Trockenestrich darauf und dann den nächsten Raum... das heißt aber der Estrich wäre schon darauf, bevor am Ende, wenn wirklich alles fertig ist, die Druckprüfung gemacht wird.

Der Hersteller der Fußbodenheizung meint, wenn wir Aluverbundrohr (das teuerste) nehmen, wär das kein Problem, die Rohre selbst sind wohl immer (?) dicht, die Schwachstellen wären die Anschlüsse am Verteiler, da käme man aber ja nachher immer noch gut ran.

Innerhalb der Heizkreise sind ja keine Unterbrechungen im Rohr, dh. das von uns geplante Vorgehen sei ok so und das Risiko gering, daß ein fabrikneues Aluverbundrohr irgendwo zwischendrin ein Loch hätte.

Bevor ich das jetzt so durchführe, wollte ich aber lieber mal nachfragen ob das so stimmt, oder ob man doch jeden Raum einzeln abdrücken muß bevor der Estrich draufkommt (wobei ich dann nicht wüßte wie wir das machen sollen, da wir schon Probleme haben, jemanden zu finden der überhaupt ein vom Heimwerker verlegtes Fußbodenheizung System abdrückt - geschweige denn Raumweise...).

Also was sagt ihr, kann man das einigermaßen gefahrlos so machen oder ist das Risiko zu hoch?
 

€uro

.....Weil ein nasser Estrich ausscheidet (Gewicht, Holzwände) soll es ein Trockensystem werden....
Ob man mit Macht unbedingt ein Trockenbausystem realisieren sollte, muss Jeder selbst entscheiden.
Sie sind weniger energieeffizient und teurer, wenn man es auf den m² Fläche bezieht. Insbesondere bei Altbauten, wo die Raumheizlasten mitunter deutlich höher, als bei einem Neubau sind.

.....Also was sagt ihr, kann man das einigermaßen gefahrlos so machen ...
Ja. Wenn man die Fußbodenheizung selbst installiert hat, ob richtig dimensioniert etc. weiß ich nicht, kann man auch das Abdrücken selbst vornehmen.

v.g.
 
Elina

Elina

Die Alternative zum Trockensystem wär überhaupt keine Fußbodenheizung. Nass geht wie gesagt nicht, auch die Aufbauhöhe ist ein Problem. Ist eben ein Altbau mit den typischen Problemen die man da so hat. Zudem könnten wir den Estrich auch nicht wochenlang trocknen lassen und die ganze Feuchtigkeit... stehen ja Möbel drin. Und zu guter Letzt scheidet ein Nassestrich auch dadurch aus, daß das Grundstück nicht befahrbar ist und der Estrich 30 Meter weit und 10 Meter hoch gepumpt werden müßte, das ging schon bei Pellets nicht, denke mal beim Estrich wird das ähnlich sein.
Heizkörper wollen wir auch nicht, es waren vorher keine da, also auch keine Rohre und Nischen und die Optik find ich nicht mehr zeitgemäß.

Als einziges ginge noch Wandheizung, da wir ohnehin alle Wände neu Beplanken. Im Bad werden wir das auch machen müssen, da keine zusätzliche Aufbauhöhe möglich ist. Das einzige was ich noch dagegen hätte wäre halt, daß ich gern warme Füße hätte.

Ist denn eine Wandheizung, die ja auch im Trockensystem verlegt wird (sieht auf manchen Produktbildern sogar exakt gleich aus ) effizienter als eine Fußbodenheizung?
 

€uro

.....Heizkörper wollen wir auch nicht, es waren vorher keine da, also auch keine Rohre und Nischen und die Optik find ich nicht mehr zeitgemäß....
Heizkörpernischen ist eine Erfindung des vergangenen Jahrhunderts und macht man heute eigentlich nicht mehr. Sicherlich muß man die HK anbinden, das kann auch über den FB erfolgen.
....
Als einziges ginge noch Wandheizung, da wir ohnehin alle Wände neu Beplanken....[/qoute] WH an Innenwänden wäre eine Alternative. Allerdings müssen die Wände "frei abstrahlen können".
An AW sieht es deutlich problematischer aus, insbesondere bei hohem U-Wert der AW und hohen Vorlauftemperaturen. Der zusätzliche Dämmaufwand erhöht die Kosten und reduziert die Wohnfläche.

....ist denn eine Wandheizung, die ja auch im Trockensystem verlegt wird (sieht auf manchen Produktbildern sogar exakt gleich aus ) effizienter als eine Fußbodenheizung?
Nein. Auch hier sind Naßsysteme wesentlich effizienter.
Grundsätzlich müsste man für die sinnvolle Auslegung von Heizflächen zunächst die Raumheizlasten kennen, völlig egal ob HK, Fußbodenheizung oder WH.
Die Zulässigkeit von Vorlauftemperaturen ist beschränkt (Max. Wärmestromdichte im z.B. Aufenthaltsbereich).
Einfach irgendwo nach Belieben ein paar Rohre versenken, dürfte kräftig in´s Auge gehen"!

v.g.
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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