Hausbauvorhaben Realitätscheck

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A

Allthewayup

Nö.
Einzig die Heizung steigt halbwegs linear an. Strom, Abfallgebühren hängen vom "Verbrauch" ab, nicht von der Wohnfläche. Auch die Versicherung steigt nicht linear mit der m² an, denn das größte Risiko ist zunächst mal die Immobilie an sich. Ob die jetzt 100 oder 200m² hat, steigert die Schadenssumme... aber eben das Risiko des Eintretens eines Schadens eben nicht.
Auch die Pflege des Grundstücks, evtl. Straßenreinigung, Grundsteuer... hängt alles nur untergeordnet mit der Wohnfläche des Hauses zusammen.

Das ist bei allen Versicherungen so, auch beim KFZ. Ob ich nun 5.000km oder 50.000km fahre, macht am Ende eher wenig aus.
Da muss ich dir aber entschieden bei fast allen deiner Beispiele widersprechen.
Bei 100qm hast du 15 Lampen, bei 200qm 25 ergo mehr Strom, damit höhere Stromkosten.
Ob du 600qm Wände nachstreichen musst oder 1200qm macht den doppelten Materialpreis alleine für Wandfarbe aus.
Meine Versicherung wollte die exakte Wohnfläche wissen und diese steht auch explizit im Vertrag. Mehr Wohnfläche = höhere potentielle Schadenssumme = höherer Beitrag.
Auch die km mit dem Auto spielen eine Rolle für den Beitrag und das nicht nur 1 oder 2% sondern bei deinem krassen Beispiel sind da gut und gerne 15%-20% Beitragsunterschied je nach Versicherung.
Aerifiziere, Sande, Sähe mal 500qm in Relation zu 100qm Rasen. 2kg qualitativ hochwertige Rasensamen kosten 30€ und reichen für 80qm.
Nur die Müllabfuhr wird wohl ziemlich gleich bleiben denn eine größere Tonne wird man nicht zwangsläufig brauchen. Der Rest ist mehr oder weniger mit der Größe des Hauses/Grundstücks skalierbar.
 
N

nordanney

Nur die Müllabfuhr wird wohl ziemlich gleich bleiben denn eine größere Tonne wird man nicht zwangsläufig brauchen. Der Rest ist mehr oder weniger mit der Größe des Hauses/Grundstücks skalierbar.
Nicht ganz. Strom ändert sich tatsächlich nur aufgrund einiger neuer Lampen nicht wirklich - dank LED. Die Stromtreiber TV, Kühlschrank, Wasserbett, Herd/Backofen u.a. bleiben identisch.
Auch Wasser / Abwasser sind zunächst mal gleich, da Du im Haus ja nicht öfters eine Sitzung abhältst oder mehr duscht. Treiber kann der Garten sein, sofern mit Stadtwasser bewässert. Ansonsten aus der Zisterne oder dem Brunnen (ja, die Wasserpumpe braucht auch ein wenig Strom).
Straßenreinigung wird steigen, Versicherung auch. Grundbesitzabgabe kann spannend werden. Ich zahle im großen Haus jetzt weniger als vorher in der 75qm Wohnung. Ist also individuell. Garten, Renovierungen, Reparaturen und ähnliches sind natürlich teurer, da vorher nicht vorhanden oder kleiner oder Vermieteraufgabe.
Heizkosten sinken beim Neubau eher im Vergleich zur Wohnung (sofern man dort nicht ebenfalls in einer recht neuen Wohnung wohnt).

Aber die reinen Nebenkosten im Vergleich zu einer Wohnung steigen in Summe nicht linear an. Da muss ich tatsächlich mal @MachsSelbst zustimmen.
 
A

Allthewayup

Ist für mich okay, es darf natürlich jeder eine Meinung dazu haben.
Nach längerem Überlegen muss man wohl auch genauer unterscheiden zwischen „Nebenkosten“ und „Unterhaltskoten“ und welche anfallenden Kosten man in welchen Bereich packt. Die Nebenkosten sind wohl doch etwas weniger Linear als die Unterhaltskosten. Ich denke bei steigender Wohnflächen ist z.B. häufig (nicht immer) auch andere/mehr/höherwertigere Technik im Haus anzutreffen.
Sei es drum, der TE muss das letztlich wissen, ich bin der letzte der jemandem gewagte Vorhaben ausreden will, nur den Blick schärfen, das schadet nicht.
 
H

Hannesbauthaus

Hallo,

vielen Dank für die vielen Beiträge!
Um nochmal kurz das Thema zurück auf die Finanzierung zu lenken:
Ist bei meinem Alter (33) die Vorgehensweise und geplante Abzahlung in unter 30 Jahren hinzubekommen vernünftig oder wäre es auch noch vernünftig dies bis zum Renteneintritt mit den heute bekannten Zahlen zu strecken? ( ~35 Jahre Kredittilgung)
Also man nehme mal die 2k€/Monat als gesetzt an und lässt Sondertilgung außen vor. Ist dies eine noch vertretbare Laufzeit für die Tilgung eines Baukredits?
Bezüglich Kauf einer jungen Bestandsimmobilie: Ja, das wäre sicherlich die beste Lösung. Dort stellt sich die Frage der Verfügbarkeit mit den entsprechenden Parametern. In den letzten 12 Monaten Beobachtung des lokalen Marktes gab es immerhin eine Bestandsimmobilie, die mir gepasst hätte. Da kam ich nur leider zu spät.

Gruß
 
N

nordanney

Ist bei meinem Alter (33) die Vorgehensweise und geplante Abzahlung in unter 30 Jahren hinzubekommen vernünftig oder wäre es auch noch vernünftig dies bis zum Renteneintritt mit den heute bekannten Zahlen zu strecken? ( ~35 Jahre Kredittilgung)
Alles ist vernünftig. Warum nicht auf lange Laufzeiten gehen? Wer zwingt Dich, in 30 Jahren durch zu sein? Jeder Mieter muss mit 97 noch seine volle Miete bezahlen, da kannst Du als Eigentümer auch eine Restschuld in der Rente haben (moderat hoch). 40 Jahre Laufzeit ist nicht unüblich.
Kannst auch mit langer Laufzeit = zu Beginn niedriger Tilgung und der Möglichkeit eines Tilgungswechsels arbeiten. Bekommst Du in fünf Jahren z.B. durch jährliche Gehaltssteigerung und/oder einen Arbeitgeberwechsel 15% mehr Gehalt als jetzt, kannst Du die Tilgung einfach nach oben anpassen. Geht auch umgekehrt als Absicherung (gerne bei Paaren für die Zeit, in der jemand zuhause für die Kinderbetreuung bleibt - sobald der Zuhausebleiber wieder arbeiten geht, wird die Rate wieder hochgesetzt).
Es kommt alles auf Deine Situation an.

Wobei mit Deinen Wunsch von Beginn würdest Du bei uns keinen Kredit bekommen. Das muss man klar sagen.

Also man nehme mal die 2k€/Monat als gesetzt an
Das sind 4,8% Annuität. Bei den Ausläufen wird es schon schwer, überhaupt eine Bank zu finden, die eine Vollfinanzierung mit nur einem Prozent Tilgung bei schwacher Bonität mitmacht. Rechnerisch wäre es machbar. Mir wäre es zu viel.
Dort stellt sich die Frage der Verfügbarkeit mit den entsprechenden Parametern.
Parameter den eigenen wirtschaftlichen Parametern anpassen.
 
H

Hannesbauthaus

Hallo Nordanney,

danke für die prompte Antwort.
Ich bin dankbar für jede Betrachtungsweise.

Für mich sind die Anregungen erstmal ausreichend. Vielen Dank in die Runde!
 
Zuletzt aktualisiert 03.05.2025
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