Wie umgehen mit steigender Grundsteuerlast?

4,90 Stern(e) 19 Votes
C

chand1986

Warum genau ist das unsinnig?
Habe ich doch im Satz danach direkt begründet? Man kann (Ausnahmen bestätigen die Regel) mit Gold und Aktien nur durch Umformung in Geld Dinge einkaufen, deren Nutzen ein anderer ist als die bloße Speicherung von Werten gemessen in Geld. Wird das mehrheitlich gemacht, steigt dann der Geldwert gemessen an Gold und Aktien sogleich.

Geldwert muss folglich aus logischen Gründen an Dingen gemessen werden, die einen anderen Nutzen als die Speicherung/Umformung von Geld selbst haben. Z. B. der ominöse Warenkorb, so wenig der für mich individuell zu einem bestimmten Zeitpunkt gerade gelten mag.

Die Idee eines festen Maßstabes (Gold z. B.) nach Vorbild des Urmeters in der Metrologie ist aus logischen Gründen schon Käse. Wirtschaft kennt solche fixen Größen einfach nicht. Deshalb muss man beim Messen von sowas wie Geldwert nicht nach Objektivität schauen, diese kann es nicht geben. Man muss stattdessen überlegen, was sinnvoll ist. Dann landet man aus logischen Gründen bei o. g. Argument.
 
Tolentino

Tolentino

@Maßstab von Geldwert: Ich finde den Dönerpreis eigtl recht tauglich.
Da fließt so viel ein. Grundnahrungsmittel (Brot (= Getreide und Wasser), Salat, Gemüse, Fleisch), Energie (Der Dönergrill läuft meist mit Gas, manchmal mit Strom), Miete, Lohnkosten. Es ist Gastronomie ohne dass es sich nur Gutsituierte leisten können.

@Sinnhaftigkeit von Steuern
Dass die Ausgestaltung Murks ist, da sind wir uns wohl alle einig.
Aber wieso ist die Grundsteuer schon aus Prinzip absurder als z.B. die MwSt., wo die Ärmere Hälfte der Bevölkerung einen viel höheren Anteil ihrer Steuerlast hat, als die reichsten 10%, einfach weil die fast alles in lebensnotwendigen Konsum stecken müssen, während die oberen 10% noch sparen, anlegen und Häuser bauen können.
Oder die Versicherungssteuer, wo man ja eigentlich im Zweifel dafür vorsorgt, dass evtl. Schaden nicht von Dritten zu tragen ist.
Oder Hundesteuer aber keine Katzensteuer?
Diverse Bagatellsteuern die weniger einbringen, als deren Erhebung kostet (z.B. Schaumweinsteuer oder Kaffeesteuer).
Nochmal, Steuern sind nicht alleine purer Einnahmengenerator (oder sollten es zumindest nicht sein. Im Falle der Grundsteuer ist es ja für die Kommunen leider doch so, aber das ist eben wieder eine Frage der Ausgestaltung). Da es auch keine Zweckbindung gibt, ist es auch völlig egal, ob du themenbezogen schon was gezahlt hast oder nicht und woher das Geld kommt.
Ich will hier gar nicht bewerten, dass die anderen oder welche Steuern sinnvoll oder sinnlos oder gerecht sind oder nicht, aber man hört das so oft bei Grunderwerbsteuer und Erbschaftssteuer oder wenn mal wieder einer auf die Idee kommt, die Vermögenssteuer einzuführen, aber fast nie bei anderen Steuern.
Über Ausgestaltungen kann man (muss man) gerne diskutieren, aber die Sinnhaftigkeit von Steuern generell sollte man nicht alleine daran messen, ob da jetzt Eigentum oder Konsum oder Einkommen besteuert wird. Es kommt immer darauf an, was das Ziel ist und was der daraus resultierende Anreiz (möglichst zielkonform) ist und ob die konkrete Ausgestaltung dazu effektiv (mindestens) und noch dazu effizient ist. Und dann darf man natürlich auch eine Meinung dazu haben, aber die kann halt auch belanglos oder fehlgeleitet sein.

@Idee für Grundsteuer besser: evtl. nen Mix: Grundstück wertbezogen aber Gebäude nur nutzungsbezogen. Das wäre aus meiner Sicht fairer.
Allerdings müssten die Grundstückswerte aus meiner Sicht irgendwie anders festgestellt werden, als über die Bodenrichtwerte. Denn wenn durch Spekulationen in der Region die BRWs einfach ansteigen, kann ja derjenige der 10 Jahre vorher dort für viel weniger gekauft hat und das selbst nutzt auch nichts für und hat ja auch nichts davon (ok, er könnte vermutlich nen höheren Kredit aufnehmen), dass sein Grundstück auf dem Papier viel mehr Wert ist.
Evtl. mit nem Lage-Faktor arbeiten oder sowas. Und Selbstnutzung würde ich immer anders behandeln als Vermietung oder Brache zur Spekulation.
 
Y

Yosan

evtl. nen Mix: Grundstück wertbezogen aber Gebäude nur nutzungsbezogen. Das wäre aus meiner Sicht fairer.
Ich glaube sowas ist es hier in Hessen.
Die Bodenrichtwerte sind irgendwie in den Faktor mit eingearbeitet mit dem die Grundstücksgröße verrechnet wird und dann gibt es nochmal unterschiedliche Faktoren für Wohnfläche und Gewerbefläche die mit der Größe des Gebäudes verrechnet werden...ich hatte es mir mal näher angeguckt, aber weiß es so genau nicht mehr. Es spielt jedenfalls kein fiktiver Gesamtwert mit rein soweit ich weiß
 
Musketier

Musketier

Allerdings müssten die Grundstückswerte aus meiner Sicht irgendwie anders festgestellt werden, als über die Bodenrichtwerte. Denn wenn durch Spekulationen in der Region die BRWs einfach ansteigen, kann ja derjenige der 10 Jahre vorher dort für viel weniger gekauft hat und das selbst nutzt auch nichts für und hat ja auch nichts davon (ok, er könnte vermutlich nen höheren Kredit aufnehmen), dass sein Grundstück auf dem Papier viel mehr Wert ist.
Evtl. mit nem Lage-Faktor arbeiten oder sowas. Und Selbstnutzung würde ich immer anders behandeln als Vermietung oder Brache zur Spekulation.
Und da sind wir wieder in Deutschland, die versuchen alles irgendwie gerecht zu machen (was sowieso nicht geht) und deshalb die Ausnahme der Ausnahme zur Ausnahme schaffen.

Auch wenn du die Umsatzsteuer als ungerecht empfindest, ich wäre eher dafür ganz viel über die Umsatzsteuer mit verschiedenen Steuersätzen abzufrühstücken. Die Umsatzsteuer ist meines Wissens einer der effizientesten Steuern bezogen auf Ertrag zum Verwaltungsaufwand.
Wenn man verschiedene Steuersätze (wie jetzt auch schon) für verschiedene Produktkategorien festsetzt
könnte man viele andere Steuern (Mineralöl, Tabak, Kaffeesteuer, Schaumwein, Branntweinsteuer, Alkopopsteuer, Biersteuer, Zwischenerzeugnissteuer, Stromsteuer ...) einfach abzuschaffen.
Damit könnten Grundnahrungsmittel einen sehr kleinen Steuersatz erhalten und Luxusartikel, Mineralöl, Tabak, Alkohol einen sehr hohen Steuersatz. Heißt weniger Bürokratie, da weniger Gesetze und weniger Steueranmeldungen.
 
Tolentino

Tolentino

Auch wenn du die Umsatzsteuer als ungerecht empfindest,
Sie ist, so wie sie jetzt ausgestaltet ist, ungerecht. Das sage ich ganz unemotional.

ich wäre eher dafür ganz viel über die Umsatzsteuer mit verschiedenen Steuersätzen abzufrühstücken.
[...]
Wenn man verschiedene Steuersätze (wie jetzt auch schon) für verschiedene Produktkategorien festsetzt
könnte man viele andere Steuern (Mineralöl, Tabak, Kaffeesteuer, Schaumwein, Branntweinsteuer, Alkopopsteuer, Biersteuer, Zwischenerzeugnissteuer, Stromsteuer ...) einfach abzuschaffen.
Damit könnten Grundnahrungsmittel einen sehr kleinen Steuersatz erhalten und Luxusartikel, Mineralöl, Tabak, Alkohol einen sehr hohen Steuersatz. Heißt weniger Bürokratie, da weniger Gesetze und weniger Steueranmeldungen.
Genau so müsste man (würde ich) es auch machen! Über die konkreten Gruppen und Sätze ließe sich ja immer noch streiten. Grundnahrungsmittel und andere Dinge, die man zum überleben braucht, würde ich z.B. mit 0% belegen.
 
N

Neuer von Da

Waren nur ein paar Beispiele. Es gibt eine schöne Übersicht dazu, dass wirklich der Großteil solche Abschlüsse hatte.

Off topic: Warum macht man heute so einen Wechsel?

Wenn der Betrieb zu macht.
Habe meine Abfindung bekommen und neu gesucht.
Auswahl war gering, aber nicht so wild alles.
Bin nur der Geringverdiener, bei uns.

Es keine Betriebe in der Nähe gibt.
Es sind ca 25% unter Chemie Tarif, US Verluste an kostenloser Altersvorsorge.

Aber ich gehe 3 Entgeltstufen rauf, so ist der verlust ca 10% plus AV.

Chemie geht es wirklich schlecht zur Zeit.
 
Zuletzt aktualisiert 28.07.2025
Im Forum Baukosten / Baunebenkosten / Baupreise gibt es 865 Themen mit insgesamt 29269 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Wie umgehen mit steigender Grundsteuerlast?
Nr.ErgebnisBeiträge
1Neue Grundsteuer 2022 was kommt da auf uns zu - Seite 15116
2Finanzierungsplan Neubau auf vorhandenes Grundstück - Seite 234
3Grundstück überschreiben / nicht verheiratet 33
4Grundstück kaufen und einen Teil in Bar bezahlen normal? - Seite 254
5Grundsteuer für drei Grundstücke - Seite 212
6Neuregelung der Grundsteuer ab 2020 - Seite 579
7Haus auf Grundstück der Eltern - Erbschaftsprobleme? - Seite 10161
8Bau auf dem "Noch"-Grundstück der Schwiegereltern/Notarielle Lösung? - Seite 321
9Jährliche Grundsteuer - wie komme ich an Daten für Finanzplanung? 28
10Nebenkosten beim Kauf eines Grundstücks - Grundsteuer? 55
11Laufende Nebenkosten vor allem Grundsteuer - Seite 212
12Grundstück und Hausbau - Kostenplanung realistisch? 11
13Fertighaus inkl. Grundstück projektiert - Finanzierung - Seite 345
14Grundsteuer Forderung vom Grundstücksverkäufer 10
15Grundstück vorhanden aber erst Eigentumswohnung? 70
16Grundstück separat von der Bauträger kaufen 13
17Erst Grundstück kaufen und dann finanzieren? 29
18Welches Steuerungssystem? Heizung/Lüftung/Klima mit APP steuern 31
19Rollläden zentral steuern - Welche Lösung? - Seite 280
20Grundsteuer/Neubau,wie setzt sich die Grundsteuer zusammen? 24

Oben