@Maßstab von Geldwert: Ich finde den Dönerpreis eigtl recht tauglich.
Da fließt so viel ein. Grundnahrungsmittel (Brot (= Getreide und Wasser), Salat, Gemüse, Fleisch), Energie (Der Dönergrill läuft meist mit Gas, manchmal mit Strom), Miete, Lohnkosten. Es ist Gastronomie ohne dass es sich nur Gutsituierte leisten können.
@Sinnhaftigkeit von Steuern
Dass die Ausgestaltung Murks ist, da sind wir uns wohl alle einig.
Aber wieso ist die Grundsteuer schon aus Prinzip absurder als z.B. die MwSt., wo die Ärmere Hälfte der Bevölkerung einen viel höheren Anteil ihrer Steuerlast hat, als die reichsten 10%, einfach weil die fast alles in lebensnotwendigen Konsum stecken müssen, während die oberen 10% noch sparen, anlegen und Häuser bauen können.
Oder die Versicherungssteuer, wo man ja eigentlich im Zweifel dafür vorsorgt, dass evtl. Schaden nicht von Dritten zu tragen ist.
Oder Hundesteuer aber keine Katzensteuer?
Diverse Bagatellsteuern die weniger einbringen, als deren Erhebung kostet (z.B. Schaumweinsteuer oder Kaffeesteuer).
Nochmal, Steuern sind nicht alleine purer Einnahmengenerator (oder sollten es zumindest nicht sein. Im Falle der Grundsteuer ist es ja für die Kommunen leider doch so, aber das ist eben wieder eine Frage der Ausgestaltung). Da es auch keine Zweckbindung gibt, ist es auch völlig egal, ob du themenbezogen schon was gezahlt hast oder nicht und woher das Geld kommt.
Ich will hier gar nicht bewerten, dass die anderen oder welche Steuern sinnvoll oder sinnlos oder gerecht sind oder nicht, aber man hört das so oft bei Grunderwerbsteuer und Erbschaftssteuer oder wenn mal wieder einer auf die Idee kommt, die Vermögenssteuer einzuführen, aber fast nie bei anderen Steuern.
Über Ausgestaltungen kann man (muss man) gerne diskutieren, aber die Sinnhaftigkeit von Steuern generell sollte man nicht alleine daran messen, ob da jetzt Eigentum oder Konsum oder Einkommen besteuert wird. Es kommt immer darauf an, was das Ziel ist und was der daraus resultierende Anreiz (möglichst zielkonform) ist und ob die konkrete Ausgestaltung dazu effektiv (mindestens) und noch dazu effizient ist. Und dann darf man natürlich auch eine Meinung dazu haben, aber die kann halt auch belanglos oder fehlgeleitet sein.
@Idee für Grundsteuer besser: evtl. nen Mix: Grundstück wertbezogen aber Gebäude nur nutzungsbezogen. Das wäre aus meiner Sicht fairer.
Allerdings müssten die Grundstückswerte aus meiner Sicht irgendwie anders festgestellt werden, als über die Bodenrichtwerte. Denn wenn durch Spekulationen in der Region die BRWs einfach ansteigen, kann ja derjenige der 10 Jahre vorher dort für viel weniger gekauft hat und das selbst nutzt auch nichts für und hat ja auch nichts davon (ok, er könnte vermutlich nen höheren Kredit aufnehmen), dass sein Grundstück auf dem Papier viel mehr Wert ist.
Evtl. mit nem Lage-Faktor arbeiten oder sowas. Und Selbstnutzung würde ich immer anders behandeln als Vermietung oder Brache zur Spekulation.