Maximale Kniestockhöhe bei festgelegter Traufhöhe

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Z

Zwilch93

Hallo zusammen,

wir haben ggf. bald ein Baugrundstück und planen ein klassisches Einfamilienhaus mit Satteldach.
Im Bebauungsplan sind folgende Vorschriften festgelegt:

Einfamilienhaus = 200
Traufhöhe = 204,5
Firsthöhe = 209
Dachneigung = 30° - 45°

Im Textteil steht dann weiter:
Die Erdgeschossfußbodenhöhe - Einfamilienhaus (= Rohfußbodenhöhe) der Hauptgebäude ist im Bebauungsplan in Normalnullhöhe (m üNN) und als Höchstmaß festgesetzt.
Unterschreitungen sind zulässig.

Zum Satteldach:
Die Höhe baulicher Anlagen ist durch die Festsetzung der Höhe des Schnittpunktes der Außenwand mit der Dachhaut (TH) sowie der Firsthöhe (FH), jeweils in Normalnullhöhe
nach oben begrenzt. Die Traufhöhe ist auf mindestens 2/3 der Gebäudelänge einzuhalten. Unterschreitungen sind zulässig.

Wenn wir den Erdgeschossfußboden auf 200m üNN bauen, haben wir eine maximale Traufhöhe von 4,5m.
Was wäre in dieser Konstellation maximal für ein Kniestock möglich? Ich habe folgende Beispielrechnung gemacht:
450cm Traufhöhe - (250cm Etagenhöhe + 35cm Etagendecke + 40cm Dachaufbau) = 125cm Kniestock möglich
Ist diese Berechnung korrekt?

Nun ein kleines Gedankenspiel, wie wir vielleicht unseren Kniestock weiter erhöhen könnten:
Wenn wir den Erdgeschossfußboden auf nur 199,4m üNN bauen (eine Unterschreitung ist ja zulässig), hätten wir eine maximale Traufhöhe von 5,1m?
In dieser Konstellation folgende Beispielrechnung:
510cm Traufhöhe - (250cm Etagenhöhe + 35cm Etagendecke + 40cm Dachaufbau) = 185cm Kniestock möglich.
Ist diese Berechnung und Annahme auch korrekt?

Wäre es tragisch das Haus sozusagen 60cm tiefer "ins Wasser zu stellen"?
Das Grundstück ist eben und die angrenzende Straße hat eine Höhe von 199,5m üNN. Aktuell ist das Grundstück noch deutlich unterhalb der Straße. Man müsste also einfach ein bisschen weniger Aufschütten, als bei 200m üNN Einfamilienhaus.

Ich würde mich über eure Rückmeldungen freuen. Vielen Dank!

Zwilch
 
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Y

ypg

450cm Traufhöhe - (250cm Etagenhöhe + 35cm Etagendecke + 40cm Dachaufbau) = 125cm Kniestock möglich
Ist diese Berechnung korrekt?
Nein, die Traufhöhe bezieht sich ungefähr auf den Schnitt von Außenwand und Gebälk Dach, das ist ohne dem weiteren Dachaufbau, also ohne Dachpfanne.
Bei 4,50 liegst Du ungefähr bei 1,50 Drempel, bei sehr dicken Außenmauern noch ca. 10cm mehr (weil das Gebälk ja nach oben führt…
Wenn Dir das nicht reicht, kannst Du innen noch abdrempeln
 
11ant

11ant

Nun ein kleines Gedankenspiel, wie wir vielleicht unseren Kniestock weiter erhöhen könnten:
Bevor ich auf rechnerische Gedankenspiele eingehe, nenne bitte erst den Bebauungsplan (Vorsicht, ohne Link ! - also z.B. "Posemuckel Nr. 147 Am Brunnen").
Bedenke, daß sich mit dem Kniestock immer auch die Fensterscheide mit hochschiebt !
(siehe: "Wie der Kniestock die Fensterfrage im Dachgeschoss beeinflusst").
Was ist denn das Motiv des Wunsches nach einem Megakniestock ?

Nein, die Traufhöhe bezieht sich ungefähr auf den Schnitt von Außenwand und Gebälk Dach, das ist ohne dem weiteren Dachaufbau, also ohne Dachpfanne.
Das ist uneinheitlich geregelt und diese Definition deutlich in der Minderheit. Deutlich häufiger ist, die Dachhaut mit einzurechnen.
 
Z

Zwilch93

Bevor ich auf rechnerische Gedankenspiele eingehe, nenne bitte erst den Bebauungsplan (Vorsicht, ohne Link ! - also z.B. "Posemuckel Nr. 147 Am Brunnen").
Bedenke, daß sich mit dem Kniestock immer auch die Fensterscheide mit hochschiebt !
(siehe: "Wie der Kniestock die Fensterfrage im Dachgeschoss beeinflusst").
Was ist denn das Motiv des Wunsches nach einem Megakniestock ?

Das ist uneinheitlich geregelt und diese Definition deutlich in der Minderheit. Deutlich häufiger ist, die Dachhaut mit einzurechnen.
Genau deswegen versuchen wir einen Kniestock zwischen 1,30cm und 1,80cm zu vermeiden.
Bis 1,30 sind noch ganz gut schöne Dachfenster realisierbar.
Ab 1,80cm funktionieren dann schon wieder Lichtbänder und Kniestockfenster.
Dazwischen wäre es irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes.
Der Vorteil am 1,80cm Kniestock wäre einfach die nutzbare Raumhöhe an allen Wandseiten und dass man dafür keinen Drempel benötigt.

Ich dachte auch, dass die Dachhaut mit einzurechnen ist.
Sind 40cm Dachaufbau hier realistisch?

Spricht technisch etwas dagegen ein Haus 10-30cm tiefer als das Straßenniveau zu bauen, wenn man dadurch mehr Traufhöhe/Raumhöhe im Dachgeschoss rausholen könnte?
 
11ant

11ant

Ich dachte auch, dass die Dachhaut mit einzurechnen ist.
Sind 40cm Dachaufbau hier realistisch?
Da brauchst Du in der Regel nicht selbst zu denken, sondern kannst es dem Bebauungsplan entnehmen.
Im Zuge der Dämmwahnmode werden alle Teile der Gebäudehülle fetter.

Spricht technisch etwas dagegen ein Haus 10-30cm tiefer als das Straßenniveau zu bauen, wenn man dadurch mehr Traufhöhe/Raumhöhe im Dachgeschoss rausholen könnte?
In der Regel ist die Fußbodenhöhenvorgabe verräterisch, was die geplante Fertighöhe der Straße anbelangt. 30 cm dürfte da schon das Maximum sein, um keinen Burggraben ziehen zu müssen.
 
K

Kati2022

Aktuell ist das Grundstück noch deutlich unterhalb der Straße. Man müsste also einfach ein bisschen weniger Aufschütten, als bei 200m üNN Einfamilienhaus.
Ist eine Garage in dee Gründstücksgrente geplant? Achte bitte auf die zulässigen Wandhöhen. Diese werden ab den "Ist-Stand" gemessen.

Ist bei euch nur ein klassosches Satteldach möglich oder auch ein versetzten?
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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