Grundrissplanung 212qm Bungalow - Verbesserungsvorschläge

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Sebastian012

Grundrissplanung ist zwar nicht so mein Ding (ich mache eher den Finanzierungsheini / Sanierungsfuzzi), aber:
- kein praktikabler Eingangsbereich
- WC direkt neben der Küche und ohne Licht/natürliche Belüftung. Wenn Dir da ein Gast so richtig ein Ei reinlegt, freut sich der Koch des Hauses
- Bäder ohne Fenster (außer in der Decke - echt teuer, unpraktisch, immer ein Abdichtungsthema, schlecht zu putzen usw.) - flach stehende Sonne morgens/abends bedürfen immer künstlichen Lichts. Kein Wellnessgefühl im Hauptbad. Haus mit solcher Räumen (= eigentlich gefangene Räume) machen bestimmt 10-15% Wertabschlag in der Bewertung aus (und möglichem Verkaufspreis). Lüften nach Dusche bei strömendem Regen machst Du wie?
- Eingang mit 17qm überdimensioniert, aber nur mit Nutzen eines Schlauches
- Flur ist ein dunkler Schlauch ohne Licht
- Split Level fürs Wohnzimmer ist 60er Stil und in der geplanten Schwimmbeckenvariante sowohl aus Bewegungsgründen (immer Treppe rauf und runter) eine Katastrophe (für Kinder, für jeden Gang zum Klo, für jeden Gang in die Küche, nicht barrierefrei usw.)
- Kosten sparen wegen Leitungswegen? Dafür extra alles zusammenlegen bei einer Bude, die locker ne 3/4 Mio. kosten wird (nur das nackte Haus im Bau)?
- Optik von außen mit der gezeichneten Dachneigung verursacht Augenkrebs. An der hohen Front des Pultdaches hast Du eine 3m hohe Wand oberhalb der Wohnräume mit... Ja, mit was eigentlich? Ungenutztem, zu heizendem Rauminhalt, der von außen nach Knastmauer aussieht. 30-40qm nackter Klinker.
- Optik von innen, insbesondere an der hohen Seite des Daches. Kleine Räume (3+4), die höher als breit sind. Wir bestimmt super aussehen ;-)
- Statik wird auch noch ein kostspieliges Thema
- Große Familie vorhanden oder geplant? Dann plan mit einen Kinderbad. Ich weiß, was es mit drei Mädchen heißt, sich fertig machen zu wollen (egal ob morgens oder abends, wenn alle nach dem Stall gleichzeitig ins Bad müssen)

Nee, mag nicht noch mehr schreiben. Bitte zerreiß den Entwurf und geh zu einem Architekten, wenn es ein Grundstück gibt. Es gibt einen Grund, warum man mehrere Jahre studieren muss, um vernünftige Planungen aufstellen zu können.
Stell dann ein Raumprogramm auf und nenn die Dinge, die Dir wichtig sind. Selbst ein mittelmäßiger Architekt mit ein wenig Erfahrung zaubert Dir ein sinnvolles Haus aufs Papier. Bzw. in den Rechner.

Oder schau Dir Mustergrundrisse im Netz an. Das ist voll von sinnvollen Planungen (je nach Lebenssituation).
Sehr interessant! Vielen vielen Dank für das ausführliche Feedback!
 
Y

ypg

Ich spare mir doch eine Konstruktion oder sogar Betonebene für die 1. Etage, oder?
Du „sparst“ für eine viel teurere Statik
Die Kosten für die Verarbeitung der Wände
Nein, Ausbau der Innendachflächen sind aufwändiger (von Deinem Konstrukt, teilweise hohe Wände im Bruch mit abgehängten Wänden, sehe ich mal ab - darauf kann man irgendwie hgar nicht eingehen)
Bezüglich der Bodenplatte habe ich leider garkein Wissen bezüglich der Kosten.
Bungalow-Bodenplatte ist teurer, da mehr Fläche. Nach meinem Wissen wird ein Bungalow ab ca. 140qm teurer als ein konventionelles Einfamilienhaus mit ausgebautem Dachgeschoss.

Was an einer tiefergelegten Bodenplatte ist der ausschlaggebende Punkt? (Material, Abdichtung, etc.)
Jegliche Mehr-Ecke in der Außenhülle kostet. In diesem Fall muss eine ordentliche Abdichtung her, da auch im Erdreich.
Das alles ist aufwendiger als mit Legos Platten übereinander setzen oder mit Software einfach mal die Wandstärke ändern. Dann kommt noch die Verschalung der Treppchen in die untere Ebene dazu… am „Bungalow als Sparmaßnahme“ ist auch nicht zu denken, da ja doch wieder ein Gerüst vonnöten ist.

Das sind alles nicht mal 50€, Sebastian. Es sind auch nicht mal nur 100€ Mehraufwand pro QM Wohnfläche.

Du entwickelst wertvollen Raum unter Dach, der nicht effektiv genutzt wird, nämlich gar nicht. (Das das auch noch so unüberlegt umgesetzt wurde, dass es bescheiden aussieht, mal außen vor. Da gehe ich mit den unsensiblen Worten von @11ant konform, dass man es eher hier mit Kinderstrichen zu tun hat als mit erwachsenem Verständnis).

Das ganze Konstrukt über die (Spann-) Weite und über die Höhe des Firstes wird wohl viel Stahl verschlingen. Und ohne Zwischenebene muss ja alles woanders gehalten werden. Wohlgemerkt über Wände, die schräg und höher sind als normale gerade Raumhöhen. Das, was sich mittlerweile im Hausbau bewährt hat und kostengünstig umgesetzt werden kann, wird hier in teuer umgekrempelt.

in den Schornstein eine Stütze einmauern
Hä? Wie stellst Du Dir das vor? Ein Schornstein hat eine Funktion. Da wird keine Stütze eingebaut.

Deine Denke ist sehr naiv - es hat schon alles seinen Grund, warum ein eingeschossiges Standard-Satteldachhaus im Vergleich der günstigste Hausbau ist. Kleine Bodenplatte, rechteckig und gut, kein Weglassen von tragenden Wänden etc.
Oder warum man Pultdachhäuser auch eine zweite Ebene gönnt.

Über die Fläche gesehen verschlingen ü200qm Wohnfläche schon von selbst rechnerisch bei pauschal angenommenen 3000€/qm mehr Euronen als ein bescheidenes und effektiv geplantes Einfamilienhaus-Konstrukt von 130qm.


Das Wohnzimmer soll ca. 50cm versenkt und über eine umliegende Treppe erreichbar sein. Dies macht den Bereich gemütlicher und ist ein optisches Highlight.
Architektonisch einen Aufbau mit "versenkter" Ebene (WZ) zu dem offenen Dach, welches optisch Höhe gewinnen soll, ist aufhebend und widersprüchlich zueinander.
Von Raumgefühl, wenn der Raum schmaler ist als hoch, kann man auch nicht sprechen. Das könntest Du Dir sogar in 3D mit dem Programm anschauen, wenn Du es richtig bedient hast. Da schaust Du auf eine 4 Meter hohe Wand über dem Fenster.

Früher hat man die Kaminecke gern in den unteren „Aufbau“ gesetzt. Das hat man aber auch genauso optisch geplant wie einen Luftraum, statt einfach mal das ganze WZ in den hier optischen „Poolraum“ zu setzen oder den entstehenden Luftraum über die ganze Hauslänge einfach nach oben plump mit Mauern auslaufen zu lassen.
Die Absenkung wurde dann aber von den Verkehrswegen rausgehalten, damit sich keiner an den Treppen verletzt oder hinunterstürzt.

Ich möchte den perfekten Grundriss für große Familie und oft viele Freunde der maximalen Komfort, Gemeinschaft, Wohngesundheit und Wohlfühlfaktor bietet.
Wer will das nicht? Ich sehe aber tatsächlich nur Murks.

sowohl Familie als auch Freunde (auch große Mengen).
Hier sehe ich Menschen, die die Treppen runterfallen, wenn sie sich an den Tisch oder überhaupt im Allraum bewegen wollen. Das machen sie einmal, dann kommen sie nimmer mehr… wieder zu Besuch.

Lichtsetzung wird auch eine kostenintensive Aufgabe in den Räumen…

Die Bäder erhalten ausschließlich Dachfenster. (Vorteilhaft bei Privatsphäre und Wände einfacher zu pflegen da Wasser nicht zum Fenster gelangen kann).
Dass Dachfenster nicht nass werden, halte ich für ein Gerücht. Frage Dich lieber, wieviel Fenster-Fläche „da oben“ nötig ist, um 7 Meter weiter unten den Raum zu erhellen. Und wie ist der Renigungsaufwand? Stellst Du ein Gerüst auf, um ein Dachfenster zu reinigen? Bei einer bestimmten Dachneigung reinigen sie sich zumindet von außen allein, aber doch nicht von innen. Dachfenster sind zudem teurer als normale Fenster...

Die Bäder, Küche und Technikraum wurden bewusst nah zueinander positioniert um Kosten zu sparen bezüglich kürzerer Leitungswege.
Du hast die Leitungswege auf dem langen Grundstück zur Straße (Erschließung). Innerhalb des Hauses macht der ein oder andere Strang Leitungen nichts. Die Erschließung hält man auf kurzem Weg: deshalb wird ein TK-Raum auch meist in Richtung Straße gebaut.
Es ging mir lediglich um eine theoretische Grundrissplanung
Ach, das gibt es noch nicht? Dann ist doch eh alles Luftschlossmalerei.
Immerhin steht die Chance 3/4 :) Wegen der Preise: auf dem Land, zumindest dort wo ich wohne, kann man verhältnismäßig erschwinglich auch großes Land kaufen.
Großes Land ist aber nicht gleich Bauland. Zudem müssen Grundflächenzahl eingehalten werden. Da liegt man "auf dem Land, wo großes Land zu erwerben ist", meist bei 0,1 an Grundflächenzahl. Du müsstest dann schon ca. 2200qm von dem günstigen Land kaufen. Aber günstiges Bauland gibt es auch "auf dem Land" nicht mehr.
.....
Du bedienst quasi jeden gedanklichen Fehler eines Laien. Das gleiche gilt für den Grundriss: verschwendete Flurflächen, schlecht oder gar nicht geplante Türen und Fenster, die eine Möblierung schwierig machen.
Von Raumgefühl, wenn der Raum schmaler ist als hoch, kann man auch nicht sprechen. Das könntest Du Dir sogar in 3D mit dem Programm anschauen, wenn Du es richtig bedient hast.
Keine Garderobe, Sichtachse von der Küche in Richtung Haustür, Esstisch in Richtung innenliegender Toilette, die mit dem Duft des Herdes konkurriert oder eher umgekehrt. Und wenn die Schiebetür noch in Glas ausgeführt sein soll, dann haben die Kids oder andere Personen in der Privatszone direkten Einblick, wenn sie das Bad besuchen müssen.

Hier noch einige Tipps bzw Gedankenfehler
Durch die Schiebetür besteht auch die Möglichkeit bsw. Besuch zu empfangen und die Schlafräume Sicht- und Schallschutz zu isolieren um Ruhe und Privatsphäre zu gewähren für Kinder.
Schiebetüren geben selten Schallschutz.
Verkehrsräume sollten möglich klein gehalten.
Wo sind die klein? 28qm sind happig!
Effizienz/Kostenreduzierung ist oft sehr hohe Priorität.
Jo, da empfehle ich ein anderes Haus. Das hier an "Konstrukt und Ideen" ist völlig undiskutabel.

Durch den Kamin und die Nische direkt neben der Haustür wird das Wohnzimmer etwas eingegrenzt was zur Gemütlichkeit beiträgt.
Ich denke, dass der Durchblick in den Flur und Eingangsbereich eher Gegenteiliges als Gemütlichkeit bringt.
In die Nische (und in den Kamin) kommen Schränke für Jacken und Schuhe.
Für mich? Meine Schuhe!!! Gummistiefel passen nicht mehr. Jacken auch nicht. Wohin mit dem Kram???
Der Hauswirtschaftsraum ist weit weg…
Einkaufstaschen können ja neben dem Kamin gelagert werden, Gästegarderobe wird auf dem Sofa angelegt.

Der Boden soll in Verkehrsflächen, Technikraum, Bädern und Wohn-Essbereich aus pflegeleichtem Sichtbeton bestehen,
Ich dachte, Du wolltest sparen?


Für sinnvolle Veränderungen und Ergänzungen bin ich gerne bereit deutlich mehr Geld auszugeben wenn der Mehrwert besteht.
Ich kalkuliere das Haus mit 8-900000€.

Ich habe das meiste heute Vormittag geschrieben. Und ich muss schmunzeln, dass ein anderer User zwischenzeitlich genau die Sachen ähnlich geschrieben hat. Die Punkte selbst aber fallen letztendlich wohl den meisten hier auf, die sich mit Hausentwürfen beschäftigen.
 
kati1337

kati1337

Vielen Dank! Das ist sehr hilfreiches Feedback! Daran habe ich garnicht gedacht. Die Garderobe war in der Nische neben der Haustür und in einer Nische im Kamin geplant. Die Fenster könnte man evt. schmaler machen. In Kombination mit Dachfenstern könnte es lichttechnisch ausreichen. Meinst du, dass man diesen Grundriss noch sinnvoll verändern kann, oder sollte man einen ganz neuen erstellen/nutzen?
Wenn du mich so fragst würde ich ehrlicherweise sagen, Neuplanung.
Wir haben beim ersten Haus einen Katalog-Grundriss vom GU genommen und an einigen Stellen abgeändert. Nach den Änderungen ist hier und da aufgefallen, dass es nicht nur Vorteile bringt etwas etabliertes abzuändern. Der Architekt hatte sich dabei schon was gedacht, und unsere eigenen Anpassungen waren auf den zweiten Blick nicht perfekt.
Beim zweiten Haus haben wir überlegt was uns alles wichtig ist, was wir vom 1. Haus genau so übernehmen möchten, und was man besser machen könnte. Das haben wir textuell aufgeschrieben, als Liste und mit Prioritäten.
Dann haben wir uns mit Baufirmen unterhalten. Eine davon hatte eine individuelle Planung im Angebot für 1500€, welche man bei Bauvertragsabschluss verrechnet bekommen hätte. Das haben wir in Anspruch genommen und unsere Text-Liste an die Architektin übergeben.
Das Ergebnis hat uns von den Socken gehauen.
 
11ant

11ant

Was meinst du wegen der Oberlichter, das habe ich nicht verstanden?
Du sagtest:
Die Bäder erhalten ausschließlich Dachfenster. (Vorteilhaft bei Privatsphäre und Wände einfacher zu pflegen da Wasser nicht zum Fenster gelangen kann).
.
Eingang mit 17qm überdimensioniert, aber nur mit Nutzen eines Schlauches
Der abslolute Schenkelklopfer wird daraus ja erst durch den Kontrast zur Erläuterung
Verkehrsräume sollten möglich klein gehalten. Effizienz/Kostenreduzierung ist oft sehr hohe Priorität.
.
Nee, mag nicht noch mehr schreiben. Bitte zerreiß den Entwurf und geh zu einem Architekten, wenn es ein Grundstück gibt. Es gibt einen Grund, warum man mehrere Jahre studieren muss, um vernünftige Planungen aufstellen zu können.
Stell dann ein Raumprogramm auf und nenn die Dinge, die Dir wichtig sind. Selbst ein mittelmäßiger Architekt mit ein wenig Erfahrung zaubert Dir ein sinnvolles Haus aufs Papier. Bzw. in den Rechner.
Oder schau Dir Mustergrundrisse im Netz an. Das ist voll von sinnvollen Planungen (je nach Lebenssituation).
*Vollst unterschreib*

Den Raum über den Decken "unwichtiger Räume" nicht zweckgewidmeten, sondern lediglich numerierten (!) Räumen als quasi "Luftraumerker" dienen zu lassen, ist niedlicher Quatsch. Durch welche Schiebetür Besuch empfangen werden soll, habe ich nicht verstanden. Grenzenloser Schallverkehr fördert Kommunikation nicht, sondern eher im Gegenteil. Nackter Zementestrich (Laiensprech "Sichtbeton"boden) ist (sofern man ihn nicht mit Flüssigkunststoff o. dergl. überzieht) so "pflegeleicht" wie Wildleder. Aber im Grunde beginnt der Unfug schon bei der naiven Fehlannahme, die Anordnung des gesamten Raumprogrammes auf einer einzigen Ebene sei günstiger, weil ja eine Geschossdecke einsparend. Selbst ein Pultdach hört irgendwann auf, die günstigste Dachform zu sein (bzw. bedingt / gebietet ab einer hier gegebenen Flächenausdehnungsdimension die Bereitschaft, den Grundriss im Tragwerkkonzept zu entwickeln). Und ja, kombinierte Kaminzüge-Stützen-Zwitter sind wohl auch eine ziemlich spinnerte Hoffnung. Liege ich weit daneben, einen Single Anfang Zwanzig zu vermuten ?
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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