Hi,
Gaslecks sind ziemlich selten, da geht nicht viel verloren. Da treiben die mächtig Aufwand, weil es immer schlechte Presse gibt, wenn wieder irgendwo 'ne Bude abfackelt.
Ja klar sind die 105 % ein absurder Wert, kommt aber einfach aus der Definition des Heizwertes und Brennwertes. Eine Gasturbine hat Abgastemperaturen von mehreren Hundert Grad und ist somit weit davon entfernt. Zusammen mit einer Dampfturbine kommst du auf 60 %. Den Weltrekord hält derzeit immer noch die Siemens H-Klasse, die mit nachgeschalteter Dampfturbine 60,75 % Wirkungsgrad erreicht. Dann ist es aber vorbei mit schneller Regelbarkeit, den Dampfkreislauf kannst du nur sehr langsam regeln.
Die Wirkungsgrade der Wärmepumpen sind ein Quell stetiger Diskussionen. Im Netz finde ich meist Werte für die Jahresarbeitszahl von 2,5-3,5 für Luft-Wasser-Wärmepumpe bis 4-4,5 für Sole-Wasser-Wärmepumpe.
Der Wert in meiner groben Rechnung oben ist also auch eher am oberen Level der Annahmen.
Es geht aber auch überhaupt nicht um 5-10 % bessere oder schlechtere Effizienz. Da ist das persönliche Nutzungsverhalten viel wichtiger. Ich finde immer nur diese Aussagen wie "Die Wärmepumpe ist in der Wirkungskette locker doppelt so gut, wie eine Gasheizung" ziemlich unsinnig. Das stimmt nämlich so nicht. Soweit liegen die gar nicht auseinander und man kann sich beide Versionen schönrechnen.
Wobei die Wärmepumpe vermutlich in der Realität ein Quentchen besser ist und das wird vermutlich auch zu Recht die Zukunft sein. Aber nur solange, du ein vergleichsweise sauberes Gaskraftwerk als Stromquelle nimmst. Wenn du die Rechnung mit Strom aus einem Braunkohlekraftwerk aufmachst, wird deine Wärmepumpe eine ziemliche Dreckschleuder...
Viele Grüße,
Andreas