Altbau-Sanierung sinnvoll?

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Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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Tassimat

Tassimat

Nach 30 Jahren hat man beim Neubauszenario eine größere, neuwertige Immobilie. Dann ist es auch ggf. wert, dass sie später abbezahlt ist.
Nein, nach 30 Jahren ist jede Immobilie abgewohnt und ranzig, außer du hast regelmäßig renoviert und saniert. Das Baujahr sagt genau Null darüber aus, wie die Bewohner es gepflegt haben. Und welche Farben, Materialien und Bauweisen in 30 Jahren angesagt sind kannst du eh noch nicht wissen.

Wie gesagt, mit dem Budget bekommst du das Haus praktisch auf Neubaustandard.
 
H

hampshire

Erst mal emotional drangehen: Worin willst Du lieber wohnen?
Dann wirtschaftlich betrachten: Abriss und Neubau ist erheblich kapitalintensiver und auch langfristig teurer. Die Mieteinnahmen kannst Du genau so gut erzielen, indem Du Wohnungen vom Differenzbetrag kaufst (oder noch besser Garagen, da ist das Vermietriisiko auf mehrere Einheiten verteilt, es gibt keine Nebenkostenabrehchnungen und weniger Reparaturen - und je nach Gegend auch noch die höhere Rendite...).
Und die Risikobetrachtung: Kalkuliere für das alte Haus trotz Sanierung eine etwas höhere Reserve für Reparaturen und Wartung. Die großen Dinge lassen sich versichern. Diese Kosten einfach berücksichtigen und das Gesamtbild noch einmal ansehen.
Da sind noch die laufenden Kosten: Bei der Sanierung wirst Du sicher auch energetische Maßnahmen (teils förderfähig) durchführen. Natürlich bleibt eine Differenz in den Betriebskosten. Aus Umweltsicht ist der Erhalt des Bestandes in der Gesamtbetrachtung sinnvoller.
 
Winniefred

Winniefred

Keller als Wohnraum wollen wir auch nicht. Der Keller soll hauptsächlich als Lager dienen. Meine Bedenken bestehen hauptsächlich darin, dass es sehr aufwändig sein kann, Kellerklima gänzlich vom Wohnklima zu trennen. D.h. Wenn es irgendwann im Keller naß werden und modrig riechen sollte, zieht es nach oben in die Wohnräume. (was für mich eine Katastrophenvorstellung ist). Da ich wenig Erfahrung mit so alten Kellern habe, kann ich so was sehr schlecht einschätzen. Damalige Ursache, warum der Keller naß war, herauszufinden, scheint auch schwierig. Die Angabe basiert eben auf Erinnerungen vom Nachbarn. Kann sein, dass es der (heute trockengelegte) Regenwasserspeicher vorm Keller sein, oder Dachabflußrinnen, oder schlicht undichte Mauer..Gut das ist vllct. ein neuer Thread wert.



Der Zustand hat vorm Wegklopfen des Putzes auch ganz guten Eindruck gemacht. Da ist nichts schief oder so. Potential hätte das Haus schon. Ob die gefundenen Mängel den Rahmen des Sinnvollen sprengen..da bin ich mir halt nicht mehr so ganz sicher. Aber gut, so kritische Stimmen waren hier gerade nicht zu hören. Das hat mich schon bisschen mehr ermutigt.





Ich glaube, ich kam falsch rüber. Nicht dass wir nicht wüssten, wohin mit dem Geld, sondern zum alleine Wohnen können wir uns definitiv nicht mehr Ausgaben leisten. Das Renovierungsbudget war 150k +50k Backup. Die o.g. Probleme sprengen ja jetzt schon das Budget. Wenn es auf Neubau hinausläuft, SIND wir auf Mieteinnahmen angewiesen. Dadurch dass wir da eben größer bauen dürfen, ist halt die Überlegung, ob man neubaut und Teil vermietet. Natürlich wäre es erstrebenswert, sein Grundstück alleine zu bewohnen. Beim Neubau können wir uns nunmal nicht leisten.



Es geht um zwei Parteien a ca. 100m²+45m². Für diese wäre das Grundstück quasi "geschenkt". Da hier das viel Wert ist und die Mieten hoch sind, kamen wir zu dieser Überlegung. (aktuell 12,5€/m² durchschn. bei Bestandsimmos) Das Mieterrisiko und teure Neubaukosten relativieren auch diese Überlegung, weshalb wir eben am hin und herschwanken sind.
Ihr könnt entweder den Erdgeschossboden oder die Kellerdecke dämmen. Ordentliche Kellertür rein, fertig. Wir merken von unserem Feuchtkeller (so heißt das tatsächlich) vom Raumklima her gar nix. Modrig und nass ist er nicht, nur kälter. Wenn der Keller in der aktuellen nass-kalten Wetterlage in Ordnung ist, dann ist er auch in Zukunft in Ordnung und das Problem, welches auch immer es war, ist behoben worden. Wenn ein Keller so nass ist, dass ein Modergeruch entsteht und dieser in die Wohnräume zieht, ja, dann hätte man ein Problem. Aber dieses Problem besteht bei euch doch gar nicht.

Ich habe in der Familie einen Bauing, der auf Altbauten spezialisiert ist, der sagte mir in Abhängigkeit von Eigenleistung sagt man so gaaaanz grob 700-1200€/m2 für ne Sanierung. Wären in eurem Fall am oberen Ende 198.000€, naütlrich kann man alles noch weiter treiben preislich. Wenn ihr euch den Kaufpreis plus die Sanierung nicht leisten könnt, dann erst recht nicht Kaufpreis+Abriss+Neubau. Nochmal meine Fragen: Wie alt sind Elektrik, Bäder, Außenputz, Innenputz, Dach, Wasserrohre, Heizung usw? Ich glaube von den Bildern her nichtmal, dass man an dem Haus ne Kernsanierung braucht. Das ist natürlich ne Ferndiagnose und es ist immer die Frage, was ihr wollt. Aber neben dem "Was will ich?" muss man sich auch ehrlich selbst beantworten "Was kann ich mir leisten?". Wenn du schon wegen ein paar Balkentauschen nervös wirst, dann ist die Sache ne Nummer zu groß für euch, erst recht deine Pläne für Neubau mit Vermietung.

Stellt euch folgende Fragen: Was ist ein Gesamtbudget, das wir wirklich zurückzahlen können? Was muss wirklich gemacht werden und was hat noch Zeit? Welche Investition lohnt sich wirklich unterm Strich?

Wir haben bisher etwa 500€/m2 für die Teil-Sanierung aufgewendet. Wir haben 2 WC´s, 1 Bad, die meisten Fenster, die Böden, Innentüren, Dachausbau, teilweise Wände neu verputzt und teilweise ausgebessert, Decken abgehängt, neue Heizkörper, neue Elektrik, neue Sanitärrohinstallation auf 100m2 gemacht. Heizung, Dach, Fassade noch ok. Fliesen, Elektrik und Rohinstallation haben Firmen gemacht, Rest wir selbst und was noch fehlt machen wir nach und nach und so wie es passt. Anders hätten wir uns auch kein Haus leisten können.
 
Winniefred

Winniefred

Nein, nach 30 Jahren ist jede Immobilie abgewohnt und ranzig, außer du hast regelmäßig renoviert und saniert. Das Baujahr sagt genau Null darüber aus, wie die Bewohner es gepflegt haben. Und welche Farben, Materialien und Bauweisen in 30 Jahren angesagt sind kannst du eh noch nicht wissen.

Wie gesagt, mit dem Budget bekommst du das Haus praktisch auf Neubaustandard.
Jupp. Nach 30 Jahren kommen schon lange wieder die nächsten Kosten. Mit nem Haus ist man nie fertig. Nicht mit dem Instandhalten und vmtl auch nie mit dem Abbezahlen :cool:
 
H

haydee

Ich würde mir folgende Fragen stellen
1. Will ich vermieten? Wenn ja in meinem Haus oder lieber my home my castle und der Rest in ETW, Garagen anlegen. Mal ehrlich willst du wirklich in einem Mehrfamilienhaus leben und dein Garten ist nach Abzug Stellplätze und größerer Grundfläche ein Karnickelauslauf
2. Welche Vorteile bringt ein Einfamilienhaus Neubau
3. Welche Vorteile bringt eine Sanierung
4. Würdest du so sanieren können, dass deine Vorstellungen und Bedürfnisse gedeckt sind?
Nutzt ja nichts, wenn du sanierst und eigentlich paßt es nicht zu euch

Die Keller in so alten Häusern sind nicht trocken. Sie hatten nie den Zweck Wohnraum zu sein. Sie mußten Lagerräume sein. Frage nicht wie gut sich darin Kartoffeln und Wein lagern lassen.

Wegen dem Wasser. Ist am Hang oben in den letzten Jahren/Jahrzehnten ein Neubaugebiet erschlossen worden?
 
S

solocan

Erst mal emotional drangehen: Worin willst Du lieber wohnen?
Im Schloss Solitude. Dafür kriegen wir aber schlechte Kondis von der Bank :p Spaß beiseite. Sicher ist es schöner im eigenen Grundstück alleine zu sein. Klar. So schlimm stelle ich mir aber Mehrfamilienhaus-Leben nicht vor. Hab's im Leben nie anders gehabt.

Die Mieteinnahmen kannst Du genau so gut erzielen, indem Du Wohnungen vom Differenzbetrag kaufst
Nein. Können wir nicht wirklich. Aber gut. Riesenunterschied gibt's auch nicht, das stimmt.

Und die Risikobetrachtung: Kalkuliere für das alte Haus trotz Sanierung eine etwas höhere Reserve für Reparaturen und Wartung. Die großen Dinge lassen sich versichern. Diese Kosten einfach berücksichtigen und das Gesamtbild noch einmal ansehen.
Haben wir eigentlich versucht. Deshalb auch die Renovierung in der Tabelle mit 300t€ berechnet. (Nicht dass wir das Geld auf hoher Kante hätten, sondern im Laufe von paar Jahren betrachtet, was uns das renovierte Haus kosten würde)

Wenn ein Keller so nass ist, dass ein Modergeruch entsteht und dieser in die Wohnräume zieht, ja, dann hätte man ein Problem. Aber dieses Problem besteht bei euch doch gar nicht.
Aktuell nicht. Und das sind eben meine Kernbedenken.

Wenn ihr euch den Kaufpreis plus die Sanierung nicht leisten könnt, dann erst recht nicht Kaufpreis+Abriss+Neubau.
Verstehe nicht. Renoviertes Einfamilienhaus müssen wir selbst stemmen. Für's größere Mehrfamilienhaus brauchen wir Mieteinnahmen. Unsere finanz. Belastung würde gleichbleiben.

: Wie alt sind Elektrik, Bäder, Außenputz, Innenputz, Dach, Wasserrohre, Heizung usw? Ich glaube von den Bildern her nichtmal, dass man an dem Haus ne Kernsanierung braucht. Das ist natürlich ne Ferndiagnose und es ist immer die Frage, was ihr wollt.
Die Haustechnik (Sanitär/Elektro) muss vollständig neu gemacht werden. Außenputz wäre nicht nötig. Mit der Dämmung muss der ehe neu gemacht werden. Innenputz muss auch fast ganz neugemacht werden. Was stimmt ist, mit den Dachgauben und Dachausbau eilt es noch nicht.

Wenn du schon wegen ein paar Balkentauschen nervös wirst, dann ist die Sache ne Nummer zu groß für euch, erst recht deine Pläne für Neubau mit Vermietung.
Es geht nicht um's Nervös werden. Ich habe schon das ganze Gefache rausgeklopft, Balken tauschen wäre auch das kleinere Problem. Nur, ich überlege eben, ob Neubau langfristig gesehen, wirtschaftlich sinnvoller wäre. Weil in den Altbau investiert ist investiert. Dann gibt's eben keinen Weg mehr zurück. Ich bin halt ein Vertreter von "Erst grübeln, dann dübeln" Deshalb mache ich mir Gedanken.

4. Würdest du so sanieren können, dass deine Vorstellungen und Bedürfnisse gedeckt sind?
Nutzt ja nichts, wenn du sanierst und eigentlich paßt es nicht zu euch
Klar. Das Haus würde uns passen. Es ist ja gekauft worden, um zu sanieren und nicht abzureißen.
 
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