Hallo,
wir werden in absehbarer Zeit bauen wollen und überlegen uns wo die Baustoffpreise in Anbetracht Amerikas Zollwahnsinn die nächsten 12-24 Monate wohl hingehen werden. Wie schätzt ihr das ein??? Tritt China in die Bresche?
Servus,
die Preisentwicklung bei Baustoffen ist aktuell tatsächlich schwer einzuschätzen, vor allem wegen der angespannten weltweiten Handelslage. Die US-Zölle auf chinesische Produkte, insbesondere im Bereich Stahl, Aluminium und weitere Industrieprodukte, sorgen dafür, dass sich die globalen Lieferketten verschieben. Auch Europa ist davon nicht ganz abgekoppelt – die Warenströme verändern sich und in manchen Fällen steigen durch die Umleitungen die Preise auch hier, selbst wenn direkt keine Zölle anfallen.
Hinzu kommen weitere Unsicherheiten: Die Rohstoffpreise sind generell recht volatil, unter anderem getrieben durch Energiepreise, geopolitische Spannungen und logistische Engpässe (z.B. Frachtraten, Transport über den Suezkanal usw.). Auch in China selbst gibt es immer wieder Maßnahmen (z.B. Umweltschutzauflagen in der Industrie), die die Produktion zeitweise verknappen können oder zu höheren Preisen führen.
Inwiefern China kurzfristig in die Bresche springt, hängt davon ab, in welchen Bereichen Alternativen gesucht werden. Manche Märkte (Holz, bestimmte Kunststoffe, Halbfertigprodukte) sind von China deutlich abhängig, andere weniger. Europa versucht teils neue Bezugsquellen zu schaffen, aber das gelingt oft nicht schnell genug, um Preissteigerungen abzufangen.
Was die kommenden 12–24 Monate betrifft: Die meisten Experten rechnen weiterhin mit Preisschwankungen und einer generell eher hohen Preisbasis, weil Unsicherheiten bestehen bleiben. Einzelne Produkte können im Preis sinken, wenn beispielsweise Lagerbestände aufgebaut wurden oder die Nachfrage nachlässt (wie 2023 bei Holz), aber insgesamt bleibt das Niveau eher über dem langjährigen Durchschnitt.
Für Bauherren empfiehlt es sich, mit Puffer in der Kalkulation zu planen und Angebote bzw. Materialbestellungen möglichst frühzeitig abzusichern. Das reduziert das Risiko, von kurzfristigen Ausschlägen überrascht zu werden. Außerdem kann sich ein Gespräch mit lokalen Baustoffhändlern lohnen, da diese einschätzen können, bei welchen Materialien tendenziell mit Verschärfungen oder Entspannung zu rechnen ist.
Letztendlich bleibt das Thema von vielen externen Faktoren abhängig – komplett vorhersagen lässt es sich nicht, aber kurzfristig ist nicht mit einer deutlichen Preissenkung zu rechnen.
Schnackischnak