Wie bauen wir am wirtschaftlichsten?

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wadenkneifer

@Michael: Wann genau habt ihr bei der Bank den Vertrag unterschrieben? Also im Laufe der ganzen Planung?
Schnelle Antwort: Die Finanzierung mit der Bank wurde auf Basis des ersten konkreten Angebots "unseres Bauunternehmens" beantragt und abgeschlossen. Dieses entsprach in diesem Fall aber auf den Euro exakt der späteren Leistungsbeschreibung.

In "lang" unser Weg zum Haus:
- Grobe Finanzplanung (Eigenkapital, Grobe Hauskosten, Nebenkosten vs. Einkommen, sonstige Ausgaben, Finanzierungsmöglichkeiten)
- Verifizierung der groben Finanzplanung mit einem unabhängigen Berater. Bestätigung, dass unsere Grobplanung grundsätzlich finanzierbar ist unter den persönlichen Randbedingungen.
- Suche und Besichtigung unzähliger Grundstücke, Grundstück gefunden & reserviert (hier waren auch ein paar mit Bauträger-Bindung dabei, die sind recht schnell aussortiert worden.)
- Erste Gespräche mit mehreren Bauunternehmen, Sichtung diverser Kataloge & Leistungsbeschreibungen, Besuche in diversen Musterhäusern/Parks
- Festlegung des "Wunsch-Hauses" (was ist Pflicht-Ausstattung, Wie soll die Raumaufteilung sein?), Diskussion diverser Standard-Grundrisse aus Katalogen => keiner hat richtig gepasst
- 3 konkrete Angebote von 3 Unternehmen (jeweils ein an unsere Wünsche angepasstes Standard-Haus des Anbieters, Größe, Aufteilung etc. sehr ähnlich) / Gespräche zur Konkretisierung der Angebote
- Festlegung auf das Bauunternehmen
- Einholung konkreter Finanzierungsangebote
- Einreichung der Finanzierungsunterlagen
- Unterschreiben der Finanzierungsunterlagen
- Notar-Termin / Kauf Grundstück
- Endverhandlung Werkvertrag / Bauleistungsbeschreibung
- Unterschrift Werkvertrag Haus

Vielleicht noch interessant: Insgesamt hat es von der ersten Finanzplanung bis zur Unterschrift Werkvertrag ca. 6 Monate gedauert. Und das, wo wir eigentlich ziemlich genau wußten, was wir wollen/brauchen und wo es hin soll (Region). 3 Kinderzimmer und Büro sind leider nicht Standard in deutschen Einfamilienhäusern, so viele Anregungen zum Grundriss gab es da leider nicht vorab.

Und ich würde das immer wieder in genau dieser Reihenfolge machen.

Viele Grüße

Michael
 
Der Da

Der Da

Scheinbar seid ihr noch nicht wirklich vertraut, was euch demnächst blüht.

Also was ich tun würde:
Feststellen: Was kann ich mir leisten... Wieviel kann ich ausgeben.
Baukostenermittlung: Hierfür muss der GU die Frage und Antwort stehen. Eine Erste Vorabplanung, Bepreisung Eurer Sonderwünsche, und die Klärung, was alles nicht in den Leistungen des GU enthalten ist.
Gleichzeitig Klärung mit dem Finanzamt.

Danach mit den aktuellen Kosten zu einer Bank, und vorab die Finanzierbarkeit klären.
Währenddessen kann man, so man möchte einen Werkvertrag unterschreiben, aber sich einen Finanzierungsvorbehalt einräumen. falls die Bank keine guten Konditionen bietet, oder gar ablehnt muss der Vertrag auch noch gelöscht werden können, ohne die üblichen 15-20% Vertragsstrafen.
 
Kisska86

Kisska86

@Der Da: Na, ich würde sagen das klingt nur so. Wir haben schon Eigentum, aber fertig gekauft und das wird gerade verkauft. Was wir uns finanziell Leisten können weiß ich ebenfalls sehr genau. Bin selbst Baufinanzierungsberaterin. Nur haben wir selbst halt noch nie gebaut und auch Freunde, Bekannte und Verwandte haben bisher nur in Eigenregie und noch nie mit einem Bauträger oder GU gebaut. Deshalb all meine Fragen. Leider gibt's zu viele schwarze Scharfe auf diesem Gebiet und wir wollen uns nicht über den Tisch ziehen lassen. ;)

@Michael: Supi, das war sehr lehreich. Aber dann sind wir schon mal bei Punkt 3 angekommen. :)
 
K1300S

K1300S

Wenn Du selbst als Finanzierungsberaterin tätig bist, dann müsstest Du doch bereits unzählige Verträge und Bauleistungsbeschreibung vor der Nase gehabt haben. Hast Du da nie mal reingeschaut? Oder finanzierst Du nur fertige Immobilien?
 
Kisska86

Kisska86

Ich bin keine Sachbearbeiterin. War in einer sehr großen Bank und habe die Werkverträge nicht genau durch lesen müssen auch die Kaufverträge nicht. Habe aber auch tatsächlich eher selten Neubauten finanziert. Das Prüfen von Verträgen ist ja auch eher Rechtsabteilung!!!
 
I

insider2014

@Kisska88
Der Ansatz von wirtschaftlichem Bauen & Qualität sollte für jeden Bauherren sein:
• die Gesundheit und Behaglichkeit der Nutzer
• eine möglichst weitgehende Herstellung der Barrierefreiheit
• eine angemessene Gestaltung von Neubauten, wo der Nutzer sich wieder findet mit seinem Gebäude und damit den pfleglichen Umgang fördert
• der Beitrag zum globalen Klimaschutz
• unter Berücksichtigung des heute schon absehbaren Klimawandels (lang anhaltende Hitzewellen im Sommer, Zunahme von Starkregenereignissen, stärkere Stürme)
• die Dauerhaftigkeit und Rückbaufähigkeit der Konstruktionen und Bauteile

„Auf einen kurzen Nenner gebracht, sollte nicht das billige, sondern das wirtschaftliche Bauen zum Ziel jedes Bauherren sein „Ziel ist es auch bei definierten vorgegebenen Qualitäten und dem Lebenszyklus eines Gebäudes, in der Regel ca.50 Jahr, die jährlichen Gesamtkosten zu minimieren. Denn wirtschaftlich Bauen bedeutet nicht nur das Auge auf die unmittelbare Investition zu legen, sondern die Gesamtkosten eines Gebäudes mit einzurechnen. 
Als Gesamtkosten sollten dabei die Summe aus Kapitalkosten, Betriebskosten und Umwelt Folgekosten ganzheitlich betrachtet werden.

Konfuzius sagte
„Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln“

Erstens durch Nachdenken: Das ist der edelste.
Zweitens durch Nachahmen: Das ist der leichteste.
Drittens durch Erfahrung: Das ist der bitterste.
 
Zuletzt aktualisiert 28.04.2024
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