Braucht man unbedingt einen Architekten?

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B

Bauexperte

Hallo Gerd,,

Wir wollen im Frühjahr ein Einfamilienhaus bauen und haben uns unseren Grundriss schon mit einem Grafik-Programm selbst gezeichnet.
Brauchen wir nun unbedingt einen Architekten, der unseren Grundriss technisch korrekt umzeichnet? - Oder reicht ein technischer Zeichner und Statiker?
Diese Frage impliziert, daß Du a) glaubst, einen "baubaren" Grundriss entwerfen zu können, b) die Gewerke selbst vergeben willst und c) an der falschen Stelle sparen willst

Ich habe gehört, daß ein bauvorlageberechtigter Bauingenieur auch ausreicht.
Wenn es um das Freistellungsverfahren geht, "kann" das eine Alternative sein.

Wenn ja, wie unterscheidet sich das preislich (ungefähr)?
Der Bauzeichner rechnet nicht nach der HOAI ab.

Und gibt es andere Gründe warum man unbedingt einen Architekten beauftragen sollte (z.B. Bauleitung, Gewährleistung)?
Ich frage mich zunehmend, weshalb Menschen viel Geld für ein Einfamilienhaus in die Hände nehmen, aber glauben, an neuralgischen Punkten des Bauvorhaben zwingend sparen zu müssen ?

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
kaho674

kaho674

Ich frage mich zunehmend, weshalb Menschen viel Geld für ein Einfamilienhaus in die Hände nehmen, aber glauben, an neuralgischen Punkten des Bauvorhaben zwingend sparen zu müssen ?
Sorry, aber ich kann das verstehen. Wir haben uns auch den Architekten gespart. Das Geld für den Knaben sehe ich lieber an meiner Treppe oder in meinen Fliesen. Wir haben uns dann einen Standard-Plan aus den Katalogen genommen und diesen nur bissel verändert. Klar, der Architekt hätte vielleicht irgend eine Ecke noch perfekter machen können, aber so ne schöne Treppe macht auch was her...

Glücklicherweise ist unser Bauleiter auch Architekt und hat da mal drüber geschaut, damit keine groben Schnitzer drin sind. Aber verändern musste er kaum was. Was ich mich auch nicht wagen würde, wäre irgend ein Riesengrundriss ohne Vorlage, aber so ein Standard-Ding - wenns passt? Warum nicht?
 
B

Bauexperte

Hallo,

Sorry, aber ich kann das verstehen. Wir haben uns auch den Architekten gespart. Das Geld für den Knaben sehe ich lieber an meiner Treppe oder in meinen Fliesen. Wir haben uns dann einen Standard-Plan aus den Katalogen genommen und diesen nur bissel verändert. Klar, der Architekt hätte vielleicht irgend eine Ecke noch perfekter machen können, aber so ne schöne Treppe macht auch was her...
Ich glaube wir reden (schreiben) hier ganz gewaltig aneinander vorbei ...

Auch Du hast einen Architekten im Hintergrund, wenn Du bei einem Generalübernehmer unterschrieben hast. Auch Standardhäuser sind irgendwann mal gezeichnet und statischerseits berechnet worden. Du mußt diesen Architekten nicht zwangsweise kennenlernen; auch gut ausgebildete Bauzeichner können die erforderlichen Gespräche nach Abschluss des Werkvertrages führen. Ja sogar - mit entsprechender Ausbildung - den Bauantrag zu einem standardisierten Einfamilienhaus stellen. Bezahlt hast Du - wenn Du eingezogen bist - ganz sicher für die Leistung Architektur.

Für mich las sich die Frage des TE so, daß er nicht nur alle Gewerke selbst vergeben möchte, sondern auch die Kosten einer vernünftigen Planung einsparen möchte, da er ja "seinen" Grundriss bereits entworfen hat. Ich kenne keine(n) Bauzeichnerin, welche(r) befähigt wäre, mit einem leeren Blatt Papier bei Null zu beginnen. Wenn nämlich doch, hätte sie/er ihre/seine Ausbildung zu Ende geführt und würde sich als Architektin niederlassen.

Ausschließlich vor diesem Hintergrund habe ich meine Antwort geschrieben. Da der TE bisher nicht widersprochen hat, gehe ich davon aus, daß ich meinem Bauch immer noch vertrauen darf.

Glücklicherweise ist unser Bauleiter auch Architekt und hat da mal drüber geschaut, damit keine groben Schnitzer drin sind. Aber verändern musste er kaum was. Was ich mich auch nicht wagen würde, wäre irgend ein Riesengrundriss ohne Vorlage, aber so ein Standard-Ding - wenns passt? Warum nicht?
Finde ich immer interessant - bauleitende Architekten. Meine ganz persönliche Meinung und ganz sicher OT: ist für mich vergleichbar einem Unternehmensberater. Wenn sie alle so gut wären, hätten sie doch einen eigenen Betrieb/eigenes Büro

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
kaho674

kaho674

Hallo,
Ich glaube wir reden (schreiben) hier ganz gewaltig aneinander vorbei ...
Ja ich glaub auch. Ich dachte der TE meinte nur den Entwurf/Plan für das Haus. Ich würde auch nicht darauf kommen, die gesamte Planung + Statik ect. selbst zu erstellen und einzureichen. Das waren mal eben so an die gefühlte 100 Seiten nur Zahlen und Tabellen...
Finde ich immer interessant - bauleitende Architekten. Meine ganz persönliche Meinung und ganz sicher OT: ist für mich vergleichbar einem Unternehmensberater. Wenn sie alle so gut wären, hätten sie doch einen eigenen Betrieb/eigenes Büro
Liebe Grüsse, Bauexperte
Ja logisch, hat er. Wie sonst?
 
L

linthe

Würde ich nicht machen.
Ich habe weder die Zeit noch das nötige Knowhow die Gewerke fachmännisch zu überwachen. Ich habe schon ein paar Eigenentwürfe von Laien gesehen und da stehen selbst mir als Laie meist die Haare zu Berge - das werden viele Fehler gemacht. nicht umsonst steht dahinter eine mehrjährige Ausbildung. Es gibt viele Dinge, die man in Eigenleistung machen kann, aber Bauleitung und Planung sollte man doch von Profis machen lassen. Zudem sollte man auch daran denken, dass man bei Pfusch Jemanden haftbar machen kann. Wenn man selbst den Bauleiter macht - wird es noch viel schwerer als es so schon ist, Forderungen geltend zu machen - da sind die Versicherungen ganz schön gerissen.
 
Zuletzt aktualisiert 29.04.2024
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