Splitlevel Bauweise wegen Hanglage zu empfehlen?

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Nicki21

Hallo liebes Forum,

wir haben ein Grundstück gekauft (428qm).

Dieses weist eine Hanglage aus. Ca 2,50m von vorne nach hinten.
Grundstück ist 19m breit und 22,5m lang.

Durch diese Hanglage überlegen wir nun unser Haus in Splitlevel Bauweise zu bauen.

Vielleicht hat jemand Erfahrung damit?

Lg
 
A

Alex85

Willkommen im Forum.

@matte1987 hat sowas gerade fertig gestellt. Er hat dazu bestimmt Infos.

Ich selber wohne in einem gemieteten Haus, gebaut Mitte der 70er Jahre, in Split-Level Bauweise. Für uns ist dies ein Grund, etwas eigenes zu bauen und wollen es somit nicht noch mal haben. Man geht einfach für jeden Klacks dauernd Treppen. Toilettengang - Treppe, Staubsauger holen - Treppe, Kinderzimmer - Treppe.

Altersgerecht bauen, falls das euch wichtig ist, ist ohne Aufzugsschacht in Splitlevel imho unmöglich. Das bekommt kein Treppenlift der Welt hin.

Vorteil: Evolutionsdruck auf die Kinder . Denn die >4 Gitter, die wir typischerweise hätten installieren müssen um die Treppen zu sichern, haben wir uns konsequenterweise ganz gespart und stattdessen intensiv das Treppensteigen geübt.
 
M

matte

Wie kommt ihr auf Split-Level? Habt ihr schon einen Architekten an der Hand? Ich würde sowas nur mit Architekt machen, der auch schon Erfahrung mit Split-Level hat.

Bei uns fällt das Grundstück über eine Länge von ~35m um ca. 3m, die Zufahrt ist am tiefsten Punkt des Grundstücks.

Wir wollten unbedingt ebenerdig vom Auto ins Haus gehen können (schwere Einkäufe usw), durch die Positionierung auf dem Grundstück hätten wir aber bei normaler Bauweise eine Auffahrt benötigt, welche auf ~15m ca. 1,5m Höhenunterschied ausgleicht. Diese Rampe hätten wir dann immer rückwärts hoch oder runter fahren müssen, weil oben kein Platz zum Wenden gewesen wäre.

Wir haben dann irgendwann eingesehen, dass unsere Wünsche mit einem Hanggrundstück einfach nicht in Verbindung zu bringen waren.

Nun haben wir mit Split-Level so gebaut, dass wir trotzdem ebenerdig rein gehen können:

Ebene 0: Zufahrt samt Carport mit überdachtem Eingang, Eingang mit Garderobe und HAR/Hauswirtschaftsraum
Ebene 1: Küche + Essen, Elternbereich
Ebene 2: Wohnzimmer + Gäste-WC
Ebene 3: Kinderzimmer + Büro + Duschbad + Abstellkammer
Ebene 4: Vorraum + Dachterrasse

Wir haben also auf allen relevanten Ebenen (1/2/3) ein WC, wodurch zumindest für uns Familienmitglieder der Weg über eine Treppe schon mal entfällt.

Die Einkäufe müssen wir nun eine Halbebene hoch tragen, aber das mach ich lieber im Trockenen, als außen auf einer nassen oder sogar vereisten Treppe. Auch kann ich erst mal alles in Haus stellen und dann nach und nach in die Küche hoch tragen.

Ich verstehe die Kritikpunkte von Alex, allerdings kann man auch vieles durch Planung so gestalten, dass diese Kritikpunkte entfallen oder zumindest nicht so schwer ins Gewicht fallen.

Das mit dem WC hab ich ja schon beschrieben.

Vorräte müssen wir nicht aus dem Keller bzw. Hauswirtschaftsraum holen, weil wir die Küche ausreichend groß geplant haben, um dort alles rein zu bekommen.
Auch für Müll + Recycling haben wir ausreichend Platz in der Küche, um damit nicht jedes mal Treppen steigen zu müssen.

Das mit dem Staubsauger ist mir nun auch in der kurzen Zeit aufgefallen. Abhilfe schafft hier ein Putzschrank in Ebene 1, wo der Sauger geparkt wird.
Dazu kommt heute eine Saugroboter ins Haus, den ich auf allen Ebenen nutzen kann. Weil die Teile aber einen normalen Sauger nicht komplett ersetzen können, kommt noch ein kleiner Sauger in die Abstellkammer in E3, dann hält sich auch hier das Treppensteigen mit Sauger in Grenzen.

Das Thema mit Treppensteigen bei Kinderzimmern will ich nicht so ganz verstehen. Das hab ich doch in jedem Haus - abgesehen von nem Bungalow.

Letztlich liegt einfach enorm viel an einer geschickten Planung.
Ich denke, dass bei uns das ganz gut gelöst wurde. Wir haben 7 Stufen vom Eingang in die Küche.
Von dort aus lässt sich das Haus fast als normales Haus betrachten, da ich von hier auch nur einen Stock in die Schlafräume der Kinder usw habe.
Der Einzige Unterschied ist bei uns der Höhenunterschied zwischen Küche und Wohnzimmer.
Das hat aber schon dazu geführt, dass ich abends nicht mehr so oft für Süßes in die Küche gehe, was meiner Figur alles andere als schadet

Hier noch unsere Planung, falls Interesse besteht:

https://www.hausbau-forum.de/threads/Haus-mit-Dachterrasse-in-passau.13943/

Grüße
 
A

Alex85

Ich verstehe die Kritikpunkte von Alex, allerdings kann man auch vieles durch Planung so gestalten, dass diese Kritikpunkte entfallen oder zumindest nicht so schwer ins Gewicht fallen.
Das mag der Unterschied zwischen eigengeplantem Bau und dem Bezug einer Bestandsimmobilie sein.

Das Thema mit Treppensteigen bei Kinderzimmern will ich nicht so ganz verstehen. Das hab ich doch in jedem Haus - abgesehen von nem Bungalow.
Vom Wohnzimmer aus, ja, aber nicht vom Schlafzimmer. Kinder heulen nachts -> Treppe, Kinder wollen zum Elternschlafzimmer -> Treppe.
Schlafräume sind ja klassischerweise auf einer Ebene, im OG. im Splitlevel ist jede Ebene flächenmäßig nunmal kleiner, da passen keine drei Schlafräume in eine, dafür sind es mehr Ebenen.
 
M

matte

Ja, so gesehen geb ich dir Recht. Für uns war aber immer klar, dass wir unser Schlafzimmer im EG wollen.

Ich will das alles gar nicht schön reden. Natürlich wird man in Split-Level mehr Treppen steigen, als in nem Konventionellen Haus.
Vl hab ich in nem Jahr auch die Schnauze voll davon. Allerdings kann man nicht alles haben und ein Hanggrundstück verlangt nunmal eine andere Planung als ein flaches Stück Land.

Mein Traumhaus wäre auch ein Bungalow gewesen, aber hilft ja nichts
 
tomtom79

tomtom79

Bei einem 420m2 Grundstück mit Split Level anzufangen finde ich quatsch, gibt das Bauen Fenster das überhaupt her?

Wie ist das Grundstück geschnitten?

Geht kein klassischer Grundriss mit Keller halb aus der Erde ?
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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