Thema Fassadendämmung

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S

Saruss

Bei den Plastiktüten gibt es aber ein sehr reales Problem der Umweltverschmutzung, insbesondere in Gewässern, weil viele die unsachgemäß entsorgen.
 
W

Wanderdüne

Bei den Plastiktüten gibt es aber ein sehr reales Problem der Umweltverschmutzung, insbesondere in Gewässern, weil viele die unsachgemäß entsorgen.
Wenn ich denjenigen erwische, der meine Plastiktüte aus der Wertstofftonne klaut, und sie dann einfach in Nordsee, Atlantik oder Pazifik wirft...
 
D

DerBjoern

Abgesehen davon empfehle ich den Beitrag "Deutschland im Dämmwahn" (ZDF-Produktion) mit den Aspekten "WDVS ist Sondermüll", "Algenbildung und Fungizidbehandlung" und "Widerspruch einer luftdichten Gebäudehülle an sich".
Der Beitrag im ZDF ist allerdings des gleichen Geistes Kinde entsprungen...
 
D

DerBjoern

Und wer glaubt das andere Dämmstoffe Schadstoffmäßig so viel besser abschneiden der sollte lieber nicht weiter recherchieren, sonst fühlt er sich am Ende in seinem Haus komplett unwohl. Glas- und Mineralwolle gilt genauso als Sondermüll => Entsorgung über RESTstoffhof. Recyclebar nur um ebenfalls wieder als Dämmstoff eingesetzt werden zu können. Alternativstrategie ist deponieren... Das liegt unter anderem daran das diese nicht aus rein natürlichen Stoffen bestehen wie viele glauben sondern "künstliche" Zusätze brauchen um in ihrer Form zu bleiben. Hier wird zum Beispiel Phenol-Formaldehydharz (=Kunststoff=Plaste) eingesetzt als Verbundmittel. Formaldehyd sollte hinreichend bekannt sein. Phenol wird als Übergangsstoff zur Herstellung von Plastik eingesetzt und gilt ebenfalls als toxisch. Bei einer Erhitzung über 200°C werden diese Stoffe als Dämpfe freigesetzt. Ok, der Rauch mag jetzt vielleicht nicht schwarz sein, aber einatmen möchte ich sie dennoch genauso wenig ;).
 
B

Bauexperte

Hallo,

Oder die nachfolgende Generation dankt uns für den an der Hauswand gelagerten Energievorrat, oder oder...
Wohl kaum, weil sich das WDVS bis dahin überholt haben wird ...

Und warum soll das Zeug überhaupt wieder runter? Lebensdauer von 20 Jahren? Höre ich jetzt zum ersten mal, wo kommt die Zahl her?
Diese Fragen hätte ich von anderen User erwartet; nicht von Dir (was vmtl. daran liegt, daß meine Frage an Dich zu Deiner beruflichen Qualifikation noch offen steht und ich Niemandem etwas vorauseilend unterstelle).

Du mußt schon etwas über den Tellerrand hinaus schauen; will heißen, Dich auf Seiten des benachbarten Auslands informieren. Da, wo Polystyrol als Fassadendämmung verboten ist; sofern keine weitere Fremdsprache beherrscht wird, tun es zur Not auch die Seiten der Schweizer. Interessant in diesem Zusammenhang: das Forschungsinstitut Prognose hat im Auftrag der KFW eine Studie in Auftrag gegeben, welche die Vor- und Nachteile aufzeigen sollte. Nun, nach Veröffentlichung hat den Oberen der Kfw das Ergebnis nicht gefallen und prompt eine Gegendarstellung herausgebracht; natürlich unter großem Beifall der Dämmungsindustrie, welche Milliarden mit ihren Styroporplatten verdienen. Als ehrliche Anmerkung @DerBjoern: in Sachen Fraunhofer Institut bin ich auf dem Boden der Tatsachen angekommen; ernüchtert.

Die Fachtagung in der EMPA-Akademie in Dübendorf vom 22. März 2000 rankte sich im Wesentlichen um bekannte Bauschäden, verursacht durch Schimmelpilze im Gebäudeinnern, und um Algenbildungen auf Fassaden. Über die eigentlichen Ursachen erfuhr der Tagungsteilnehmer nichts. Mitverursacher dieser Schäden ist nämlich die EMPA selbst, weil sie durch die einseitige Favorisierung von reinen Wärmedämmstoffen zur angeblichen Energieeinsparung beheizter Bauten die anerkannten Regeln der Baukunst missachtet. Die EMPA, als Forschungsabteilung der ETH, hat die baufachlich notwendigen Untersuchungen in diesem Bereich seit Jahren vernachlässigt. Bildungen von Schimmelpilzen und Algen an Außenwänden sind die direkte Folge des Einsatzes untauglicher Werkstoffe, die zur Senkung des Energieverbrauchs auf Fassaden aufgebracht werden.

Mehrheitlich werden für Aussendämmungen Polystyrol verwendet.


Die Haltbarkeit des aufgebrachten Kunststoffverputzes ist gering, weil organische Bindemittel nicht wetterbeständig sind. Zur Vermeidung von Spannungsrissen werden in der Regel nur helle bzw. weisse Verputze verwendet, die das Sonnenlicht weitgehend reflektieren, was eine schlechte Nutzung der passiven Sonnenenergie zur Folge hat.

Polystyrol stellt als Fassaden-Dämmstoff, wie bereits verschiedene Brandfälle bezeugen, ein unakzeptables Brandrisiko dar und Resonanzbildungen führen zu störenden Baumängeln im Schallbereich. Weil Polystyrol wasserdicht ist und deshalb in Außenwänden kein Wassertransport stattfinden kann, steigt die Raumluftfeuchtigkeit in Wohnungen im Winter auf über 60 Prozent relativer Feuchte an, was die Bildung von Milben begünstigt
.

Quelle: Dipl.-Ing. und Architekt Paul Bossert*, Dietikon

Die gleiche Studie ergab auch:

Die Kosten der energetischen Gebäudesanierung übersteigen die Einsparungen deutlich, wie eine Studie zeigt, die das Forschungsinstitut Prognose für die staatliche Förderbank KfW über Kosten und Nutzen der Energiewende erstellt hat und die der "Welt" vorliegt. Auch die zusätzlichen finanziellen Aufwendungen für den Neubau besonders energiesparender Wohngebäude werden sich demnach nicht amortisieren.

Die Investitionen ließen sich "nicht allein aus den eingesparten Energiekosten finanzieren", schreibt die KfW in dem Report. Die Bundesregierung will den Heizenergieverbrauch in deutschen Wohngebäuden bis 2050 um 80 Prozent senken, um Kohlendioxidemissionen zu reduzieren. Immer wieder wurde deshalb in der Vergangenheit die Energieeinsparverordnung (Energieeinsparverordnung) verschärft. Seit 1993 wurden nach Angaben des Fachverbands Wärmedämm-Verbundsysteme 769,1 Millionen Quadratmeter Dämmplatten an deutsche Häuser geklebt - eine Fläche, die größer ist als der Stadtstaat Hamburg.

Doch ob sich die gewaltigen Kosten rechnen, wurde von keiner Regierung untersucht. Die Prognose-Studie ist jetzt das erste Rechenwerk dazu. Um die Energieeinsparziele zu erreichen, sind der Studie zufolge bis zum Jahr 2050 "wohnungswirtschaftliche Investitionen" über insgesamt 838 Milliarden Euro nötig. Dadurch könnten jedoch nur "Energiekosten von 370 Milliarden Euro eingespart werden", haben die Prognose-Forscher errechnet.

Unter dem Strich entsteht somit ein Gesamtverlust von 468 Milliarden Euro. Dafür müssen sowohl Eigentümer als auch Mieter und Steuerzahler aufkommen, die direkt, indirekt oder über Förderinstrumente den energetischen Umbau mitbezahlen. "Die Studie zeigt, dass die Energieeinsparauflagen bar jeglicher ökonomischer Vernunft sind", sagt Thomas Beyerle, Chefresearcher der Immobiliengesellschaft IVG. Bei einem nach der aktuellen Energieeinsparverordnung-Norm errichteten Einfamilienhaus entfallen nach Berechnungen der Deutschen Energieagentur bei Vollkosten von 400 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche allein 115 Euro auf die energiesparbedingten Mehrkosten. Bei einem besonders effizienten Neubau, der nur 55 Prozent des rechnerisch erlaubten Energieverbrauchs aufweist, steigt der Quadratmeterpreis auf 540 Euro - von denen 250 Euro auf die zusätzlichen Energiesparmaßnahmen entfallen. Ein Ende der Preissteigerungen ist nicht in Sicht: 2014 und 2016 will die Bundesregierung die Anforderungen nochmals um jeweils 12,5 Prozent anheben.


Quelle: Finanznachrichten sowie dts Nachrichtenagentur 2013

Warum höchstens 30 Jahre (sorry, war Tippfehler) findest Du in diesem Buch sehr gut beschrieben:

Wärmeschutzverordnung und Wirtschaftlichkeit. Vergleich Wärmedämmverbundsysteme und zweischaliges Mauerwerk
Menkhoff, Herbert; Essen; Selbstverlag

Ganze 40 qm am Tag, ein so langsames Unternehmen kannte ich auch mal...
:rolleyes:

Rückbau = Entfernen des Systems, Abknipsen der Dübel, Abstemmen der verbleibenden Mörtelbatzen
Das braucht seine Zeit und hat rein gar nichts mit dem ausführenden Handwerksbetrieb zu tun.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Zuletzt aktualisiert 29.04.2024
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