Lage am Immobilienmarkt... Wahnsinn

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Tassimat

Tassimat

Die EZB führt die Währung in eine noch Größere Krise mit jedem Jahr des Bestehens. Der Euro hätte zur Griechenlandkrise schon zerschlagen gehört. Jetzt baden wir halt alle das gescheiterte Konstrukt einiger mächtigen Herren aus und ich HOFFE es bleibt trotzdem friedlich in Europa.

Mittlfristig werden wir Minuszinsen sehen, die im Bereich von -3 bis - 7% liegen werden. Auch auf Privatvermögen ab dem ersten Euro. Was das mit der Immoblase macht, mag man sich lieber nicht vorstellen...
Zu dem Thema habe ich viele Meinungen in ganz unterschiedliche Richtungen. Wo fange ich nur an?

Nun, was die nächsten 5, 10, 20 Jahre passiert ist aber vollkommen unklar. -4% Zinsen halte ich für sehr unwahrscheinlich, denn die EZB kann zusammen mit der Politik neue Finanzinstrumente schaffen, die in sämtliche Richtungen korrigierend eingreifen. Ist ja auch die zentrale Aufgabe von denen: Alles das richten, was der freie Markt nicht von allein schafft. Aktuell wird die Pleite mehrere Euroländer verhindert. Ist doch sehr sozial.

Und was ist schlecht daran, wenn Geld so "billig" wird, dass jeder Geld bekommt soviel er will? Mit -4% Leitzins bekommt man vielleicht auch schon den Konsumkredit für -1%. Sehr links und provokant diese Aussage, aber was ist daran verkehrt? Ausnahmsweise bekommen die Leute negative Zinsen geschenkt, die noch nichts haben. Eine Besteuerung der Reichen. Ich finde es immer sehr amüsant, wie in Talkshows, an Stammtischen oder auch hier fast schon ein Grundrecht auf Rendite erwartet wird.

Einer Sache bin ich mir sehr sicher: Es wird die nächsten Jahre keine mega große Kriese geben. Weder der Euro, noch Volkswagen noch der wirtschaftsstandord Deutschland wird untergehen.
 
H

Hans-Maulwurf

Na dann koennen wir ja alle froh sein jetzt ein Haus gebaut zu haben und "mittelfristig" bei -3% umzuschulden.
 
H

hampshire

Ausnahmsweise bekommen die Leute negative Zinsen geschenkt, die noch nichts haben. Eine Besteuerung der Reichen.
Wenn es nur so wäre.

Die Leute, die wenig haben werden verführt sich in zunehmende Abhängigkeit zu begeben und mehr zu konsumieren.
Viele loben das Prinzip, dass der Markt die Preise regelt und vergessen dabei, dass der Markt nicht die Teilnahme sichert. Die Leute, die nichts haben haben weiterhin nichts. Sie nehmen nicht am Markt teil.

Ein "Reicher" lebt nicht vom Einkommen durch Arbeit, sondern von Gewinnen aus Investitionen und Transaktionen. Dem spielt der niedrige Zins wunderbar in die Finanz-Karten - wenn er nicht blöd ist (und diese Form der "Blödheit" ist in den Kreisen der Reichen rar).

Ein Mittelständler, der sich von seiner Arbeit ernährt verliert in diesem Spiel oder wendet sich mit dem was übrig bleibt dem Kapitalmarkt zu.

Die berühmte "Schere" geht einfach beschleunigt auf.

Die Lage am Immobilienmarkt zeigt diesen Wahnsinn. - Die Überschrift des Threads ist schon ganz treffend.
 
X

-XIII-

Ja, wenn die Welt diesen Weg wählt, dann wird es sehr spannend werden. Die moderne Version der Leibeigenschaft. Die Inflation wird ungeahnte Ausmaße erreichen und Geld wird für die Privatwirtschaft an Bedeutung verlieren und nur noch als eine abhängigmachenede Droge für die neue, breite Unterschicht dienen. Eine materielle Parallelwährung ist sehr wahrscheinlich, ebenso das Zerwürfnis der Staaten der Eurozone. Danach sind wir politisch wieder auf dem Niveau des frühen 20. Jahrhunderts.
Es macht mir immer sehr viel Spaß solche apokalyptischen Bilder zu zeichnen
 
B

Bookstar

Wenn man es weiter spinnt, funktionieren auch alle Altersvorsorgen usw. nicht mehr, denn diese sind auf lange Laufzeiten mit möglichst hohen Renditen ausgelegt. Die Rente des kleinen Mannes ist somit in akuter Gefahr. Private Vorsorge unter diesem Aspekt eigentlich unsinnig.
 
J

Joedreck

Ich halte eine Zinssteigerung auf für sehr unwahrscheinlich. Darum haben wir 2017 schon nur 10 Jahre Zinsbindung gewählt.

Ein Bruch des Euros halte ich persönlich für... Mhhhhh ich sag einfach ungünstig. Ebenso wie ein Bruch der EU. Beides sichert nämlich tatsächlich Frieden.
Wir müssen nur zusehen dass entweder die wirklichen armen Länder der EU nicht abgehängt werden. Also eine wirkliche Solidargemeinschaft schaffen.
Oder aber die nichtwilligen rausschaffen. Dann die EU mit echter Demokratie ausstatten und Mehrheitsbeschlüsse zulassen. Die Staaten müssen also Souveränität abgeben. Dann wird es ein richtig enger Staatenbund.
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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