KFW 40, Sole-Wasser Wärmepumpe lohnenswert oder doch Luft-Wasser?

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Zuletzt aktualisiert 30.04.2025
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itizniti

Schau Dir mal die Fördermöglichkeiten für die Sole-Wärmepumpe an. Ich bin da nicht aktuell im Bilde, aber die unterschiedliche Förderung hat früher mal die Kostenlücke ziemlich weit geschlossen. Die Effizienz der Erdwärmepumpe ist wetterunabhängig. Der Jahresarbeitszahl Faktor wird konstant eingehalten. Dass nur 50€ Ersparnis rauskommen wage ich zu bezweifeln. Wenn Du ein 150 qm Haus mit KfW55 baust, hast Du einen rechnerischen Energiebedarf von 55 x 150 = 8.250 kWh p.a. Die Sole-Wärmepumpe kommt auf einen Jahresarbeitszahl von 4 und die Luft-Wasser-Wärmepumpe durchschnittliche 2,8 (Annahme, das die maximal angegebene Zahl nicht über das Jahr erreicht wird). Damit ergeben sich für die Sole-Wärmepumpe ein Verbrauch von 8250 / 4 = 2.062,5 und bei der Luft-Wasser Wärmepumpe ein Verbrauch von 8250 / 2,8 = 2.946,429 also ein Unterschied von rund 900 kWh bei 30ct/kWh sind das 270 € p.a.
Was aus meiner Sicht ebenfalls für die Sole-Wärmepumpe spricht sind die Kühlleistung und der deutlich leisere Betrieb.
Meine Tendenz - ohne die tatsächlichen Ausgaben (Kosten abzüglich Förderung) genauer betrachtet zu haben - wäre die Sole-Wärmepumpe.
Lieben Dank für deine Einschätzung. Ich habe auch bereits nach Fördermöglichkeiten gesucht, finde jedoch für NRW jedoch nichts Nennwertes, sodass wir bei angenommenen Mehrkosten von 12.000 Euro (Bohrung, etc.) eine Amortisationsdauer von 44 Jahren haben. Ich bleibe immer wieder bei dem Gedanken hängen, dass das Haus einen zu guten Energiewert hat und wir hier auch keine -10 Grad im Winter haben.
 
A

Arauki11

Ich bleibe immer wieder bei dem Gedanken hängen, dass das Haus einen zu guten Energiewert hat und wir hier auch keine -10 Grad im Winter haben.
Das Eine ist die Amortisationsdauer, das Andere womit Du Dich wohlfühlst.
Ich kenne ein paar Bauherren, die sich für Bohrung bzw. gegen eine Luft-Luft-Wärmepumpe entschieden haben aus Sorge vor Problemen mit dem Außengerät. Sicherlich ist das nicht die Regel aber es kommt eben vor, was Du auch hier hin und wieder nachlesen kannst.
Unsere Daikin-Klimaanlage, mit der ich manchmal auch kurzfristig im OG zuheize, rauscht ganz leicht und ich höre sie innen nicht. Außen ist weit und breit kein Nachbar und selbst wenn würde man sie nicht hören. Anders ist es bei einem Haus weiter vorne in der Siedlung, wo ich das Außengerät tatsächlich gut hören kann, wenn ich dort vorbei laufe. Ein solches Brummen wäre für mich der blanke Horror, weshalb ich so etwas auch nicht gemacht habe und selbst wenn die Sorge in über 90% unbegründet ist; dennoch kann auch so etwas ein weitere Entscheidungsparameter sein.
Der "Energiewert" bzw. was Du damit wohl meinst ergibt sich ja nur in begrenztem Maß aus der Nutzung der ein oder anderen Wärmequelle. Als Nutzer eines sehr gut gedämmten Hauses würde ich Dir aber dazu raten, sehr wohl einen "guten Energiewert" zu erzielen, weil dann nämlich erst gar nicht so viel Heizenergie anfällt; das Haus kühlt weit weniger aus als ein weniger gedämmtes und das macht sich auch bereits bei 10 Grad Plus positiv bemerkbar, also unabhängig von Duisburger Wintertagen.
Ich hatte anfangs hier ein starkes Windgeräusch, welches inzwischen weitgehend gelöst ist aber dieses hatte mich schon soweit, dass ich über Verkauf nachgedacht hatte. Der Nachbar mit der brummenden Wärmepumpe war zuletzt mal hier, ihm macht das Nichts aus; der Glückliche.

Tatsächlich würde ich mir an Deiner Stelle auch weit weniger über die Art der Hauswände Gedanken machen es sei denn, Du möchtest einen ganz bestimmten Baustoff aus konkreten oder notwendigen Gründen. Ansonsten würde ich mir viel mehr Gedanken machen über die vielen kleinen Dinge im Haus, welche Dich nachher wirklich direkt beeinflussen werden; die Mauer wird verputzt sein oder mit Holz verschalt und weg ist sie. Der Grundriss, Fensterplanung, Art der Heizung (Fußbodenheizung, Wandheizung, Holzofen o.ä.), Fußböden, Beleuchtung etc., all diese Dinge können Dir Dein Haus gemütlich aber genauso auch und schön machen, egal welchen Stein Du zum Bau genutzt hast.
Grundsätzlich würde ich auch die Heizung nicht nur aus der Perspektive einer Amortisation wählen, sondern aus meinem ganz persönlichen Wohlfühlfaktor, woraus auch immer dieser sich bei mir bildet.
 
I

itizniti

Lieben Dank, Auraki!

Ich glaube ich habe mich an der ein oder anderen Stelle missverständlich ausgedrückt ("guten Energiewert"). Damit meine ich natürlich die hohe Energieeffizienzklasse bzw. den niedrigen End-Energieverbrauch des Hauses. Aufgrund der guten Effizienzklasse verbrauche ich so dermaßen wenig Energie, dass die Kosten in keiner Relation mehr zu den Ersparnissen stehen. Würde Geld keine Rolle spielen, dann würde ich mich für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe entscheiden. Das Geld investiere ich jedoch dann doch lieber in die Garage oder die neue Küche.

Bei der Auswahl des Mauerwerks stimme ich dir nicht ganz zu, da ich möglichst darauf achten möchte, dass ich in 30 Jahren nicht die WDVS Platten erneuern muss. Aber natürlich hast du damit recht, dass andere Dinge mein tägliches Leben viel stärker beeinflussen werden. An den Themen sitze ich auch bereits dran, doch bei den Grundrissen sind beide GU flexibel, sodass es daran nicht scheitern wird.
 
A

Arauki11

Bei der Auswahl des Mauerwerks stimme ich dir nicht ganz zu, da ich möglichst darauf achten möchte, dass ich in 30 Jahren nicht die WDVS Platten erneuern muss.
Es gibt sicherlich für viele Entscheidungen ein jeweils anderes KO-Kriterium aber wenn Du das WDVS, ob das nun Jeder versteht oder nicht, vermeiden möchtest ist das doch schon mal klar. Du kannst ja aber genauso mit größerer Wandstärke bauen oder eine andere Art der Dämmung nutzen. Wir haben z.B. unter der Holzfassade 14cm Holzfaserdämmung, ich hätte aber genauso auch einfach mit 50cm Wandstärke gebaut; bei uns hat sich das erst während des Baus aus eher schrägen Hintergründen mit dem GU so ergeben.
Möchtest Du (mit oder ohne Förderung) ein sehr gut gedämmtes Haus bauen oder eher nur den gesetzlich geforderten Standard. Wie schon gesagt würde ich auch so etwas aus mir heraus entscheiden, eben mit meinen Parametern und Hintergründen.
 
wiltshire

wiltshire

Ich bleibe immer wieder bei dem Gedanken hängen, dass das Haus einen zu guten Energiewert hat und wir hier auch keine -10 Grad im Winter haben.
Na dann ist die Entscheidung ja fast getroffen.
Ich würde bei der Auswahl maximalen Stellenwert auf die Geräuschentwicklung legen. Nicht nur draußen, sondern auch drinnen.
 
T

TroyRoy

Mir stellt sich hierbei die Frage, ob sich eine Sole-Wasser Wärmepumpe wirklich lohnt? Die Kosten für die Bohrung belaufen sich auf 12.000 - 13.000 Euro. Dabei stelle ich mir grundlegend die Frage, ob ich das Geld jemals durch den Einbau einer solchen Sole-Wasser Wärmepumpe wieder reinbekommen würde.
Statt einer Tiefenbohrung könnte man auch über einen Ringgrabenkollektor nachdenken. Wenn das Grundstück dafür geeignet ist und Eigenleistungen geplant sind könnte es sich auch rechnerisch lohnen auf eine Sole-Wasser-Wärmepumpe zu setzen.

Persönliche Erfahrungen habe ich hierzu nicht, aber in anderen Foren zur Haustechnik gibt es viele Interessante Beiträge und Erfahrungsberichte mit Anleitungen für die Umsetzung.
 
Zuletzt aktualisiert 30.04.2025
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