Isolation gegen Regen Außenanlagen um Haus

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U

Ubibubi

Moin zusammen,

ich war nicht sicher, ob das Thema besser bei "Dämmung / Isolation" oder "Außenanlagen "aufgehoben ist, weil es beides zusammenhängt. Es geht um die ausgeführten Außenanlagen unmittelbar am Haus und deren Auswirkungen auf den Schutz vor Regenwasser/Feuchtigkeit auf lange Sicht, wo ich ich Einschätzungen brauche, ob das alles so ok/unbedenklich ist oder etwas geändert werden sollte.

Folgende Auslangslage: Wir haben einen Neubau mit Klinker. Eine Drainage und Noppenbahn ums Haus wurden gelegt. Es gibt eine Reihe Lüftungsschlitze im Klinker. Diese sind allerdings so tief gesetzt, dass sie mit dem heutigen Grundstücksniveau unterirdisch und nicht mehr sichtbar sind. Wenn die Noppenbahn nicht wäre, würde keine Lüftung stattfinden können. Sie ist aber auch sicher so etwas eingeschränkt, als wenn die Schlitze einfach höher liegen würden. Um's Haus ist an drei Seiten eine Kiesbank gesetzt, die Noppenbahn ist dahinter noch sichtbar. Glaubt ihr für diese 3 Hauswände ist die Zirkulation ausreichend gegen Feuchtigkeit im Mauerwerk?

Die vierte Hauswand ist die Hauptwetterseite. Hier liegt die Terrasse über die gesamte Länge. Als die Terrasse gesetzt wurde, wurde die Noppenbahn anentlang dieser Wand um ca. 30 cm runter geschnitten, um die Terrasse direkt bis an die Hauswand legen zu können. An den bodentiefen Elementen sind Regenrinnen (Bild 1), deren Abflüsse auf die Drainage darunter gerichtet sind. Ansonsten liegen die Terrassenplatten bis direkt an die Hauswand. Der kleine Spalt zwischen Platten und Hauswand wurde mit wasserdurchlässigem Fugenmörtel (Dansand Toplock), der auch für die Fugen verwendet wurde, aufgefüllt (Bild 2). Das heißt an dieser Hauswand ist mit den Lüftungsschlitzen darunter vermutlich keine Zirkulation.

Deshalb habe ich bei der Wand am meisten Bedenken. Allerdings sind die Handlungsmöglichkeiten, die ohne größeren Aufwand sind, eingeschränkt. Ich könnte für den Spalt zwischen Hauswand und Platten den Mörtel rausholen und Silikon reinspritzen, damit dort zumindest kein Wasser durchdringt. Das wollte ich bei dem Spalt zwischen Rinne und Wand sowieso angehen. Das löst zwar nicht das Lüftungsproblem, aber hilft evtl. trotzdem? Aber vielleicht reicht auch sowieso die Drainage? Ich bin da leider zu unerfahren und bräuchte eure Meinungen.

Vielen lieben Dank vorab und beste Grüße

Bild 1.JPEG
Bild 2.JPEG
 
Lüftermax

Lüftermax

Also rein vom Eindruck her sieht das erstmal alles recht ordentlich aus, aber ich versteh deine Bedenken total. Gerade bei Neubauten will man halt sicher sein, dass das nicht in ein paar Jahren schon zu Problemen führt.

Was die Lüftungsschlitze angeht: Wenn die jetzt unter dem Niveau der Terrasse liegen, bringen sie zur Hinterlüftung quasi nix mehr. Da hilft dir dann leider auch die Noppenbahn nur noch begrenzt. Die Idee dahinter ist ja eigentlich, dass da Luft zirkulieren kann, das geht natürlich nicht mehr, wenn alles komplett dicht ist. Das wäre an sich schon ein Planungs- oder Ausführungsfehler, aber lässt sich jetzt vermutlich nur mit größerem Aufwand ändern.

Zur Terrassenseite: Die geschnittene Noppenbahn find ich persönlich ungünstig, weil du damit ja die eigentliche Schutzfunktion unterbrichst. Und dass du dort Fugenmörtel direkt an die Klinkerwand hast auch nicht optimal, weil da Feuchtigkeit stehen bleiben oder durchziehen kann. Ich würde da definitiv versuchen, eine elastische Dichtfuge (z. B. Silikon oder besser noch ein geeignetes Dichtband für außen) einzubringen. Das hilft zumindest gegen Oberflächenwasser.

Wegen der Drainage: Wenn sie fachgerecht eingebaut wurde (mit Filtervlies, passender Höhe, Gefälle und Anschluss an eine Versickerung oder Ableitung), dann sollte die schon einiges abfangen. Aber sie ersetzt halt keine funktionierende Hinterlüftung des Mauerwerks. Wenn über längere Zeit Feuchtigkeit von außen eindringt, kann das auf Dauer Probleme machen, auch wenn das erstmal nicht sichtbar ist.

Ich würd’s vielleicht mal einem unabhängigen Bausachverständigen zeigen, gerade weil’s die Wetterseite ist und die Terrassenkonstruktion schon etwas an den Mindestanforderungen kratzt. Sicher ist sicher.

Falls du nochmal was anfasst: Vielleicht bei zukünftigen Außenarbeiten die Fläche etwas freihalten oder zumindest mit Drain-/Entkopplungsschicht statt direkt am Mauerwerk arbeiten. Und wichtig: Das Haus sollte immer ein bisschen „atmen“ können, vor allem bei Klinkerfassaden mit Luftschicht dahinter.
Also kein Drama, aber auch nix, was man einfach ignorieren sollte.
 
U

Ubibubi

Danke für deine ausführliche Antwort. Ich hatte in der Zwischenzeit auch weiter recherchiert und es sieht so aus, als sei mein Haus gar nicht für Hinterlüftung ausgelegt. Wir haben ein zweischaliges Mauerwerk mit einem 2cm Spalt/Leeraum zwischen Klinker und Dämmung, also ohne wirkliche Hinterlüftung. Und die "Entlüfungsfugen" am Sockel sind gar nicht für Entlüftung, sondern Entwässerung, um Feuchtigkeit nach außen abzuführen. Deshalb haben wir auch sonst keine Fugen im Klinker.

Also vielleicht doch alles ok?
 
Zuletzt aktualisiert 24.05.2025
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