Grundrissfeedback Einfamilienhaus 4-5 Personen, 200qm auf 500qm Grundstück in BW

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wiltshire

wiltshire

Das ist ein sehr hohes und enges Haus. Zumindest wissen wir worauf wir uns einlassen.
Die Situation kenne ich, wir wohnten zuvor in einem 145qm Reihenhaus +Keller. Viel qm, trotzdem irgendwie eng und schlauchig.
Wir sinnieren schon mehrere Jahre darüber wie unser Haus aussehen soll und was wir davon erwarten.
"Was ihr davon erwartet" ist die richtige Richtung.
Generell schließt sich ein großes offenes Haus und die Besonderheit unseres Kindes leider gegenseitig aus.
Vielen Dank für die Offenheit.
Aus der Besonderheit Eurer Familie ergeben sich architektonisch zu lösende funktionale Anforderungen. Es ist aus meiner Sicht maximal sinnvoll. Ein Haus ist ein Gehäuse für das Leben der Bewohner. es geht ja nicht nur darum die eigenen Sachen zu schützen, sondern auch darum, wie man den Bedürfnissen jedes einzelnen Familienmitglieds von heute und morgen gerecht wird.
Wenn der Planer nicht ausführlichst nach besonderen Alltagssituationen gefragt hat, ist er nicht der Richtige.
Daher auch der Wunsch nach Lagerraum.
Nachvollziehbar, aber nicht die einzige mögliche Generallösung.

Materialauswahl, Treppenform, Ecken und Kanten, Welche "Wege" gibt es für wen und in welcher Situation, welche Rüclzugsmöglichkeit braucht wer in welcher Form (Refugium / Kraft schöpfen / "Kurzurlaub vom Alltag" im eigenen Haus oder auf dem Grundstück)? Was unterstützt das gemeinsame Zusammensein?
Das sind alles Fragen, die noch vor dem ersten Zeichenstrich einmal gedacht werden müssen. Kann sein, dass man sagt: Diese Frage ist irrelevant. Aber besser welche verwerfen, als eine wichtige vergessen.

Manches ist mit Fläche zu lösen, anderes nicht.
Ihr seid keine 08/15 Familie.
Unwahrscheinlich, dass aus einer 08/15 Herangehensweise die beste Lösung generiert wird.

Die Etage für 2 sehr unterschiedliche Kinder + AuPair, die ich lobte (einfache Klarheit) gibt drei unterschiedlichen Anforderungen den gleichen Raum.

Wenn jemand Lebensmittelunverträglichkeiten hat, ist es gut, wenn er sich eines Koches bedient, der Lebensmittelkunde beherrscht und auf ein breites Wissensfundament zurückgreifen kann. Der zaubert dann, die besonderen Bedingungen berücksichtigend ein wunderbares Menü. Möglicherweise liebt er diese Herausforderung und hängt sich besonders rein. Würdest Du zu jemandem gehen, von dem man lakonisch sagt "der kann gut kochen?"

Selten lohnt sich die richtige Suche nach einem passenden Architekten mehr als bei Euch. Und was die Alltagsentlastung beim Bau betrifft - auch hier wird es genau dieser Architekt sein, der die Baustelle für Euch überwacht und die Qualität sicher stellt. Oft scheinen HOAI Architekten zu teuer, hier scheint es eine sehr, sehr vielversprechende Investition.
 
A

Arauki11

Ich kann mich den Worten von @wiltshire nur anschließen, auch wenn ich es so treffend selbst nicht hätte sagen können. Ich würde tatsächlich zurück auf Los gehen und mir -in Ruhe- Jemanden suchen, der mich und meine Situation versteht und diese wiederum in planerisch angemessen und phantasievoll umsetzt. All das gibt es ja und muss nur gefunden werden. Ich kenne die Situation, dass man Jemanden hat, der einen Hausplan zeichnet und nur noch nen Unterschreiber braucht aus zurückliegender Erfahrung und würde es nicht wieder tun, es sei denn, ich habe meinen perfekten und genehmigungfähigen Grundriss bereits vorliegen.
Da nun aber noch Familienzuwachs zumindest mal temporär in Form eines Au Pairs für geplant min 3 Jahre erwartet wird, dann lieber doch einen Raum mehr.
....nicht nur "einen -beliebigen- Raum mehr, sondern einen bewusst geplanten Raum in Größe, Funktion und auch Anbindung, insbesondere wenn man einen fremden Menschen so lange Zeit direkt bei sich zu wohnen hat.
Genauso gut leben! Wir könnten genauso gut ein kleinen Bereich im Garten einhegen. Ist einfach eine Geschmacksentscheidung.
Damit meinte ich eher augenzwinkernd den Balkon, der mir nicht nur in der Zeichnung eher als unnötig vorkam. Ein Balkon bedeutet eben erheblich mehr Kosten und auch Auswirkung auf den Baukörper. Im Garten gehts ganz einfach und nahezu kostenneutral, sogar auch für pubertierende Jungs mit Lagerfeuer.
Naja im Dachgeschoss ist schon eine große Badewanne eingezeichnet. Da wäre ggf auch noch Platz für eine größere. Auch könnte ich mir vorstellen im OG-Bad etwas Platz zu schaffen in dem man entweder ein T oder aber ein U (bevorzugt) in das Bad setzt und somit die nötigen Armaturen Dusche, WC, Waschbecken auf eine Wand beschränkt. Da sollte dann auch noch Platz sein für eine große Wanne so sie denn da hin soll. Zumal man die Wand an der die Badewanne steht sicher auch noch etwas unter die Dachschräge verschieben kann.
Genau das und zwar auch mit korrekten Maßen sollte von einem Planer dort eingezeichnet sein, um nicht später im Detail unangenehme Überraschungen zu erleben. Ich sehe keinen Grund, warum der Planer nicht gleich korrekte Maße einträgt, wenn das doch ein expliziter Wunsch der Bauherren ist.
Tja eines der größeren Probleme für uns ist das Thema Zeit. Unsere Kinder verlangen maximal Aufmerksamkeit sobald sie mal nicht in der Kita sind. Und der Rest der Zeit ist entweder arbeiten oder schlafen. Das ist auch eine meiner größeren Sorgen: Woher die Zeit nehmen für das Projekt Hausbau?
Genau und das verstehe ich.
Aus diesem Grund heraus würde ich unbedingt zur neuen Architektensuche raten und zwar einem mit greifbaren Referenzen. Dieses Geld wird nicht sinnlos angelegt sein und ein solcher Architekt könnte Euch, bildlich gesprochen, an die Hand nehmen, um Euren wichtigen Bedarf vorab herauszufinden. Ob das dann eine Gaube wird oder sonstws ist mMn wurscht, ihr braucht ein Haus, welches Euren indiviellen Bedürfnissen (Kind+Aupair etc.) entspricht und das Leben darin einfacher macht. Das kann kein Fertighausbauer und vlt. auch kein Architekt im Umkreis von 20km leisten, insofern wird diese Suche wohl der wichtigste Part beim Hausbau.
Am liebsten würde ich das ganze Outsourcen.
...beginnend beim passenden Architekten, dem ihr nach Kennenlernen von Referenzen evtl. sogar Freiheiten bei der zumindest Vorauswahl an Materialien innerhalb Eures Budgets zugesteht, das spart Zeit und Nerven, denn:
Wir hätten vermutlich nicht mal die Möglichkeit für 2 oder 3 Tage zu Bemusterung zu fahren sofern wir bei einem Fertighaushersteller unterschreiben sollten.
Aber ich würde den Hauptverantwortlichen für die bisherige Planung weniger im Planer sehen sondern mehr in uns.
Mir geht es hier nicht um Fehlerzuweisungen. Der Planer unseres jetzigen Hauses und gleichzeitig GU hatte nur so ein Planungstool, das er halbwegs beherrschte. Ich habe eine junge Innen-/Architektin im weitesten Familienkreis und kenne daher den Unterschied ganz gut, auch von meinen vorherigen Bauten. Wir sind aber zu zweit und haben viel Zeit, da die Kinder aus dem Haus sind und wir Räume nach freien Wünschen gestalten können; zudem hat meine Frau mit Freude wohl hundertmal unsere Grundrisse verändert, es ist eher ein Hobby für uns gewesen. Wir hätten also in solch einer Konstellation bauen können, die Du hast, denn unser Planer hat letztlich nur in seinem Tool umgesetzt, was wir ihm gesagt haben (um Glück). Die wirklichen Probleme bei Euch sehe ich eher dann, wenn es in die Details geht und das sind ja fast Tausende. Diese unzähligen Themen, die allesamt irgendwie miteinander verwoben sind und entschieden werden müssen und dann selbst keine Zeit haben wird sich irgendwo ein Ventil suchen, das würde ich unbedingt verhindern wollen. Meine Frau hat sich vor langer Zeit auf dem von Dir genannten Kinderthema spezialisiert, insofern ist mir das Thema nicht fremd.
Verbrauche Deine Energie nicht mit Balkonen, Fliesengrößen und sonstwas, such Dir einen empathischen Architekten, dessen sichtbarer Geschmack Dir selbst auch gefällt, das wäre mein Rat, denn dann kannst Du all die aufkommenden Fragen in seine/ihre Hände legen

Ich finde übrigens Deine Offenheit ebenso angenehm und förderlich für ein gutes Diskussionsergebnis.
 
11ant

11ant

Im Weitesten Sinne gilt das auch für den TV (haben in den letzten 2 Jahren 2 neue Fernseher kaufen müssen, weil der 4 Jährige sie kaputt geschlagen hat).
Hätte ich mir das als Vierjähriger (einmal) erlaubt, hätte es erst mit Dreißig wieder Taschengeld gegeben (also durchaus auch eine Konsequenz für den Führerschein gehabt). Gleich zweimal ist selbst bei der aktuellen Programmqualität übertrieben. Aber im Ernst: gibt es da aus der Selbsthilfegruppe keine differenzierteren Vorschläge als "einfach alles aus der Griffweite räumen, was heil bleiben soll" ?
Da lobe ich mir doch so "einfache" planerische Anforderungen wie eine Pfahlgründung und bin ehrlich gesagt um eine Architekt(innen)empfehlung verlegen. Den Gewölbekeller zu dämmen ist dagegen ein Kinderspiel.
 
wiltshire

wiltshire

Hätte ich mir das als Vierjähriger (einmal) erlaubt, hätte es erst mit Dreißig wieder Taschengeld gegeben (also durchaus auch eine Konsequenz für den Führerschein gehabt).
Was Du da schreibst finde ich wirklich übel.
Ich kenne aus einer anderen Perspektive, die Hilflosigkeit, de man haben kann, wenn die eigenen Kinder mit Anforderungen überfordern. Das letzte, was Du da brauchen kannst ist so ein Spruch oder Ratschlag.
Die respektvollste Antwort, die mir dazu einfällt ist:
Ich freue mich für Dich, dass Du diese Form der Herausforderung offenbar nicht auch nur im Ansatz kennst.
 
11ant

11ant

Was Du da schreibst finde ich wirklich übel.
Mein Beitrag ging ja auch weiter als der zitierte Ausschnitt.
Ich kenne aus einer anderen Perspektive, die Hilflosigkeit, de man haben kann, wenn die eigenen Kinder mit Anforderungen überfordern. [...] Ich freue mich für Dich, dass Du diese Form der Herausforderung offenbar nicht auch nur im Ansatz kennst.
Ich war zu einer ganz anderen Zeit Vierjähriger und kenne diese Herausforderung zweifach mehr als nur im Ansatz. Als Schwerbehindertenzivi kenne ich diese Herausforderung in der komfortablen Variante, sie bei Dienstschluß an die nächste Schicht zu übergeben und privat dann abschalten zu können. Als Asperger gehöre ich insofern zu den leichter Betroffenen, Overloads / Meltdowns ohne Medikation ohne Aggressionsausbrüche bewältigen zu können.
Aber im Ernst: gibt es da aus der Selbsthilfegruppe keine differenzierteren Vorschläge als "einfach alles aus der Griffweite räumen, was heil bleiben soll" ?
Auf türenarme Raumgliederungen zu verzichten, erscheint mir eher als Kapitulation denn als Lösung. Und ...
Da lobe ich mir doch so "einfache" planerische Anforderungen wie eine Pfahlgründung und bin ehrlich gesagt um eine Architekt(innen)empfehlung verlegen. Den Gewölbekeller zu dämmen ist dagegen ein Kinderspiel.
Mit Problemen, für die es Werkzeuge im Arztkoffer des Bauingenieurs gibt, ist ernsthaft unvergleichlich leichter umzugehen, und ArchitektInnen mit spezialpädagogischen Zusatzausbildungen fallen mir tatsächlich keine ein.
 
K

KJaneway

Den Gewölbekeller zu dämmen ist dagegen ein Kinderspiel.
Ich habe jetzt mit 2 Architekten gesprochen die sich beide Altbausanierungen auf die Fahne geschrieben haben. Einhelliges Urteil: Alter Keller plus neues Haus: Lassen Sie die Finger davon. Da geh ich auf gar keinen Fall in die Haftung! Das rufe nach der Schimmelhölle des Todes. Ganzes Haus sanieren: Gerne. Ganzes Haus passt für uns eher nicht vom Grundriss her.


"als einfach alles aus der Griffweite räumen, was heil bleiben soll"
Dieser Vorschlag kommt aus keiner Selbsthilfegruppe sondern aus bitterer eigener Erfahrung. Es ist teil des selbstregulierenden Verhaltens Dinge zu zerstören. Unser Wohnzimmer ist noch ca halb tapeziert. Spielzeuge werden nach 1h systematisch zerlegt zerbrochen und das Klo runtergespült. Kleidung wird ebenfalls das Klo runtergespült. Alles was Rollen kann wird die Straße runtergerollt. (Es ist sehr abschüssig bei uns aktuell).
Ich schrieb von 2 Fernsehern.. Die Spitze des Eisberges. Ein Mensch wie unser Sohn versteht Sanktionen nicht. Natürlich tun sie ihm weh auf der einen oder anderen Ebene. Aber er schafft es nicht die Relation zu seinem Verhalten zu ziehen. Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge und der Grund warum es in unserem Rechtssystem das Wort Schuldunfähig gibt.
Die einzig andere Methode die neben Wegräumen und zusperren funktionieren könnte, wäre ggf. Anbinden (des Kindes). Da baue ich lieber nach den bereits erprobten Anforderungen des Kindes als irgend eine fancy Lösung die sich am Ende erst noch beweisen muss, aber wenigestens architektonisch (oder nach welchen Aspekten auch immer) wertvoll ist.

Ich würde tatsächlich zurück auf Los gehen und mir -in Ruhe- Jemanden suchen, der mich und meine Situation versteht und diese wiederum in planerisch angemessen und phantasievoll umsetzt.
In "Ruhe" trifft es ganz gut. Wir würden gerne vor der Einschulung des Kindes umgezogen sein um keine 2 Schulwechsel mitzumachen. Außerdem prangt vor unserem jetzigen Wohnhaus ein großes zu verkaufen. Was mich beim aufgerufenen Preis und der Tatsache das seit 6 Monaten niemand das Haus besichtigen wollte aber nicht allzu viel stresst.

Lange Rede kurzer Sinn: Einer der Gründe warum ich aktuell bei unserem Planer bin und ihn auch noch nicht abschreibe ist, dass er die Leistungsphase 1 bis 8 übernimmt.
Ich habe nicht die Energie am Ende 20 Planer / Architekten zu sondieren um dann von 10 zu hören: "Frühstens in einem Jahr", "nur Leistungsphase 1 bis 4", "Ist zu Weit weg", "Nicht meine Projektgröße"... Das ist ja noch das bessere Ergebnis. Die 10 übrigen wollen dann ja auch noch sondiert werden.
Ist vermutlich eine lohende Investition - auch von Zeit. Leider kann ich mir die nicht von der Bank leihen.

ArchitektInnen mit spezialpädagogischen Zusatzausbildungen fallen mir tatsächlich keine ein.
Zumindest gibt es Stellen die sich damit befassen. (Googlesuche: Architecture and Autism)
 
Zuletzt aktualisiert 21.07.2025
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