Erfahrungen bzgl. Fertigung des Rohbaus in Ziegelelementbauweise

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B

BL_0591

Hallo zusammen,

dies ist mein erster Post und daher entschuldige ich mich vorab für den Fall dass wichtige Informationen, welche zur Beantwortung meiner Fragestellung erforderlich sind, fehlen.
Sollte dies der Fall sein, werde ich auf Hinweis selbstverständlich entsprechende Infos nachliefern.

Meine Freundin und ich möchten im Landkreis Augsburg ein Einfamilienhaus bauen (Grundstück hierfür ist bereits vorhanden).
In den vergangenen Wochen haben wir uns mit den potenziellen Bauunternehmen auseinandergesetzt und sind hierbei auf eine Art der Massivbauweise gestoßen, die uns bis dato unbekannt war.

Die Rede ist von der Fertigung des Rohbaus in der Ziegelelementbauweise. Hierbei werden Ziegelwände in der Halle durch einen Roboter vorgefertigt, ausgetrocknet und anschließend auf die Baustelle befördert und dort montiert. Die einzelnen Wandelemente werden vor Ort durch Bauarbeiter miteinander "verbunden".
Leider findet man hierzu im Internet kaum bis gar keine Erfahrungswerte.

Laut Bauunternehmer bietet diese Verfahrensweise viele Vorteile, wie bspw. die kurze Montagedauer, dem Vorbeugen menschlicher Fehler auf dem Bau in Folge von Fachkräftemangel (nach dem Motto ein Roboter macht keine Fehler) etc.

Uns interessieren natürlich vorrangig die Nachteile, da es diese vermutlich auch geben wird, uns aber bislang nicht bekannt sind.
Durch den Bauunternehmer konnten wir lediglich in Erfahrung bringen, dass Schwundrisse in den Ecken zur Außenmauer die Regel sind, welcher infolge der hohen Spannung entstehen.

Wir würden uns freuen, wenn wir ein Feedback und Erfahrungen aus erster Hand bzw. generell Meinungen zu dieser Art des Rohbaus erhalten würden.


Wir verbleiben mit freundlichen Grüßen und wünschen einen schönen Sonntag!
 
Nida35a

Nida35a

wenn das euer GU werden soll, hat er nur seine Standard Bauweise wie beschrieben. Er kann das und hat sein Werk darauf spezialisiert.
Sollten bei euch noch Fragen offen sein, lasst euch fertige Häuser zeigen und sprecht mit den Bauherren über deren Erfahrungen .
Beschäftigt euch mit der Bauleistungsbeschreibung, da treten Unterschiede zwischen Anbietern deutlicher auf.
Erfahrungen haben wir mit gefertigten Blähton Wänden und mit gemauerten Porotonsteinen, beides hat funktioniert da die GU sehr gut damit umgehen konnten
 
B

BL_0591

Danke für die schnelle Antwort!

Der Bauunternehmer baut auch noch auf altmodische Weise, allerdings nur in wenigen Ausnahmefällen (meist begründet durch die örtliche Gegebenheit - sprich die Anlieferung der "Fertigwände" ist aufgrund Platzmangel nicht möglich).

Die Wandelemente bezieht er vorgefertigt von einer Ziegelei aus der näheren Umgebung.
Die Außenwände werden mit 36,5 cm starken Termopor SL Plan Plus 0,08 W/mk porosierten Ziegeln massiv im Dünnbettverfahren gefertigt.
Die Innenwände und Zwischenwände werden in Hochlochziegel nach statischen Erfordernissen hergestellt.

Und wir werden die nächsten Tage auf jeden Fall versuchen mit Bauherren zu sprechen, allerdings dachten wir uns, dass zusätzliche Meinungen definitiv nicht schaden können.
 
Nida35a

Nida35a

es wird ein gutes Haus, meine Meinung.
Wenn ihr mit anderen Bauherren die schon drin wohnen sprechen könnt, fragt denen ein Loch in den Bauch und nehmt die Mobil Nr. mit.
 
11ant

11ant

Durch den Bauunternehmer konnten wir lediglich in Erfahrung bringen, dass Schwundrisse in den Ecken zur Außenmauer die Regel sind, welcher infolge der hohen Spannung entstehen.
Systembedingt werden hier die Außenwände an den Ecken stumpf aneinandergesetzt, statt wie Stein auf Stein gezinkt. Dabei sind Dehnfugen üblich, aber Schwundrisse würde ich mir dennoch näher erläutern lassen. Sofern wir hier von Rötzer Ziegel Element Haus sprächen, die fändest Du hier im Forum mehrfach erwähnt. Auf deren Website fand ich ähnliche Erwähnungen hinsichtlich des "Roboters" (den natürlich ein fehlbarer Mensch programmiert, haha), und leider auch stolz groß im Header präsentiert eine Wandtafel, deren Steine ohne Überbindemaß zusammengefügt sind - was kein gelernter Maurer so macht und m.E. das Gegenteil vom wahren Jakob ist.
 
Y

ypg

sprich die Anlieferung der "Fertigwände" ist aufgrund Platzmangel nicht möglich).
Das sehe ich auch als Nachteil. Ein anderer wäre, dass man in der Fertigbauweise eben keine spontanen Änderungen mehr vornehmen kann.
Man sieht sein Haus nicht wachsen, Tag für Tag...

Laut Bauunternehmer bietet diese Verfahrensweise viele Vorteile, wie bspw. die kurze Montagedauer, dem Vorbeugen menschlicher Fehler auf dem Bau in Folge von Fachkräftemangel (nach dem Motto ein Roboter macht keine Fehler) etc.
Zur konventionellen Bauweise: ein Bungalow ist mit Poroton in 2 Tagen gemauert.
Mit einer Polenkolonne wohlgemerkt, die Deutschen brauchen ca. eine Woche.
Fehler können kaum passieren - entweder Du hast ne schludrige Firma erwischt oder eine gute, die sauber arbeitet. An der Philosophie der Firma kann man die Arbeit erkennen.
Feuchtigkeit dringt auch kaum ein, da die Steine nicht mehr aufwändig mit Mörtel gemauert werden, sondern verklebt.
Feuchte kommt eher von oben, also vom Regen über die Dauer, wie lang die Mauern frei liegen
 
Zuletzt aktualisiert 29.04.2024
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