Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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E

evelinoz

ich habe meine erste Immobilie in DE Anfang 84 gekauft, der Zinssatz war zwischen 7+8% getilgt habe ich 3%, jedes Jahr eine Sondertilgung.

Ein Jahr nachdem mit sehr gutem Gewinn verkauft hatte, gingen die Immobilienpreise in den Keller, es war die Asienkrise Ende der 90er. Und Immobilien waren ab da im Vergleich zu heute Spot billig trotz hoher Zinsen.

In meinem Land habe ich schon 2 geplatzte Blasen erlebt, die größte 2014/15. Der Markt hat sich davon noch nicht erholt. Damals ging der mining boom zu Ende, jeder der einen Dollar übrig hatte, hatte min eine Zweitimmobilie gehabt, man war im Kaufrausch (die regale für die teuersten Kaffeemaschinen konnten nicht schnell genug aufgefüllt werden). Bei uns haben viele Zweitimmobilien als zusätzliche Altersvorsorge und wegen negative gearing (weniger Einkommensteuer).

Ja, und weil man bei uns sowie in UK alle verkauften Immobilien sich online anschauen kann, meist mit Preisen und der Verkaufsgeschichte, so sieht man wie sich die Preise entwickelt haben, nach oben, nach unten, nach oben, nach unten. ZB ein Haus um die Ecke wurde Nov 2012 für $490k verkauft und jetzt im Juli für $440k. An Härtesten trifft es dann immer die Luxusimmobilien bei uns.

Und ja, die Babyboomer sind meine Altersgruppe, 60-70 also die nach dem Krieg geborenen. Und diese babyboomer (in der Großstadt) haben selbst nicht viele Kinder gehabt, meist eins oder gar keine. Dh, es gibt zB in meinem familiären Umfeld nur 2 Jungs (meine Enkel), die am Ende die Immobilien von mehreren Personen in DE/UK/AUS/CY erben werden, weil es keinen Nachwuchs gibt. Und ja, meine hiesigen Nachbarn haben dieses Jahr geerbt, eine Mutter hatte ein Haus in einer Nobelgegend, sie haben sich ein Neubau-Apartment in Perth gekauft mit Blick über die City, den Fluss usw. Keine Gartenarbeit, keine Instandsetzungen an der Hütte usw. Sie sind ca 60J alt und müssen keiner Arbeit mehr nachgehen.
 
J

Joedreck

Na vielleicht wird unter RGG ja auch die Digitalisierung vorangetrieben und eine gesetzliche HO Pflicht verabschiedet, sodass ländliche Gegenden aufgewertet werden. Nebeneffekt wäre eine Abnahme des Individualverkehrs.
Dann blieben die Immobilien auf dem Land interessant und wären gefragter.
Aber who knows..
 
W

Wassermann

ich habe meine erste Immobilie in DE Anfang 84 gekauft, der Zinssatz war zwischen 7+8% getilgt habe ich 3%, jedes Jahr eine Sondertilgung.

Ein Jahr nachdem mit sehr gutem Gewinn verkauft hatte, gingen die Immobilienpreise in den Keller, es war die Asienkrise Ende der 90er. Und Immobilien waren ab da im Vergleich zu heute Spot billig trotz hoher Zinsen.

In meinem Land habe ich schon 2 geplatzte Blasen erlebt, die größte 2014/15. Der Markt hat sich davon noch nicht erholt. Damals ging der mining boom zu Ende, jeder der einen Dollar übrig hatte, hatte min eine Zweitimmobilie gehabt, man war im Kaufrausch (die Regale für die teuersten Kaffeemaschinen konnten nicht schnell genug aufgefüllt werden). Bei uns haben viele Zweitimmobilien als zusätzliche Altersvorsorge und wegen negative gearing (weniger Einkommensteuer).

Ja, und weil man bei uns sowie in UK alle verkauften Immobilien sich online anschauen kann, meist mit Preisen und der Verkaufsgeschichte, so sieht man wie sich die Preise entwickelt haben, nach oben, nach unten, nach oben, nach unten. ZB ein Haus um die Ecke wurde Nov 2012 für $490k verkauft und jetzt im Juli für $440k. An Härtesten trifft es dann immer die Luxusimmobilien bei uns.

Und ja, die Babyboomer sind meine Altersgruppe, 60-70 also die nach dem Krieg geborenen. Und diese babyboomer (in der Großstadt) haben selbst nicht viele Kinder gehabt, meist eins oder gar keine. Dh, es gibt zB in meinem familiären Umfeld nur 2 Jungs (meine Enkel), die am Ende die Immobilien von mehreren Personen in DE/UK/AUS/CY erben werden, weil es keinen Nachwuchs gibt. Und ja, meine hiesigen Nachbarn haben dieses Jahr geerbt, eine Mutter hatte ein Haus in einer Nobelgegend, sie haben sich ein Neubau-Apartment in Perth gekauft mit Blick über die City, den Fluss usw. Keine Gartenarbeit, keine Instandsetzungen an der Hütte usw. Sie sind ca 60J alt und müssen keiner Arbeit mehr nachgehen.
Ich habe keine Ahnung aus welchem Land du stammst, aber so wie du es mit den Immobilien schilderst, ist es in DE einfach nicht. Hier hat quasi niemand so zum Spaß eine zweite Immobilie. Lassen wir die kleiner 3 Prozent mal außer Acht. Und diejenigen, die mehrere Immobilien haben, sind i.d.R. so gestopft, dass sicher kein Verkaufszwang herrschen wird, komme was wolle.
 
B

BackSteinGotik

Dazu kommt Generation Erbe. Wenn die alten sterben, dann steht vielen ein Geldsegen ins Haus. Sei es durch den Verkauf von Immobilien oder durch liquides Kapital. Das treibt die Kosten weiter.

Wer aktuell wartet und hofft, dass sich der Markt abkühlt, mag klug handeln.
Wer aber 5 - 10 Jahre warten will, der handelt sicherlich unklug.
Generation Erbe - da die Deutschen wenig am Kapitalmarkt machen, wird es wohl hauptsächlich alte, vormals teure Autos und alte Häuser / Wohnungen zu erben geben. Letztere sind die fiesen Klumpen. Heute toll, aber morgen? In 5-10 Jahren ist es ziemlich deutlich - es wird mehr alte Häuser mit riesigen Modernisierungstau geben als Nachfrager. Die Hausinteressenten-Gruppen in DE wird von Jahr zu Jahr kleiner. Und Mieten durch die Preisexplosionen wieder deutlich attraktiver. Der Markt ist nicht von Mangel, sondern von Gier und FoMo geprägt. Heißt, dass Omas Haus statt 600.000 auch sehr schnell nur noch 300.000 bringen kann. Was sich exponentiell vermehrt, kann ebenso schnell wieder zusammen fallen.

Klar, Fachkräfte werden fehlen. Heißt aber auch, dass kein mobiler Pflegedienst mehr kommt. D.h. all die Alten, die jetzt noch ganze Straßenzüge (da parken dann all die kleinen, bunt beklebten Autos der Dienste) bewohnen, werden es nicht mehr so einfach können & ihr Kapital für Alternativen benötigen.

Und wer heute die Zeit hat, 5 Jahre zu warten, hat sicher mehr Chancen als Risiken, wenn er sich eh nichts mehr leisten kann. Was ja das Fazit aus den meisten der Finanzierungsthreads der letzten Monate ist. Die komischerweise im Vergleich zu 2020 rapide abgekommen haben. Woran das nur liegt?
 
B

BackSteinGotik

Ich habe keine Ahnung aus welchem Land du stammst, aber so wie du es mit den Immobilien schilderst, ist es in DE einfach nicht. Hier hat quasi niemand so zum Spaß eine zweite Immobilie. Lassen wir die kleiner 3 Prozent mal außer Acht. Und diejenigen, die mehrere Immobilien haben, sind i.d.R. so gestopft, dass sicher kein Verkaufszwang herrschen wird, komme was wolle.
Dann guck mal auf Youtube - seit "passives Einkommen" und Faulsein ab 40 ein Megathema ist, dort kaufen auch ordentlich Normalos billig Zinsobjekte zur Vermietung. Minimaler Eigenkapital-Einsatz, und ordentlich Kredithebeln. Für die Leute, denen die "garantierten" 8% ETF u. Dividendenrendite nicht genug ist. Ob aus dem Spiel alle heile raus kommen?
 
K

konibar

Dann guck mal auf Youtube - seit "passives Einkommen" und Faulsein ab 40 ein Megathema ist, dort kaufen auch ordentlich Normalos billig Zinsobjekte zur Vermietung. .... Ob aus dem Spiel alle heile raus kommen?
und wer nicht selber beim Immo-Zocken mitspielen will kauft halt ImmoFonds-Anteile und lässt das
FondManagment das Zocken erledigen.

Da es immer um Umverteilung nach oben geht werden immer die (wenigen) Gewinner auf Kosten
der vielen Verlierer leben. Denn schließlich wird der zu verteilende Kuchen ja nur noch marginal größer.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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