F90 Schacht

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Roland_S.

Guten Abend zusammen,
kann man bitte jemand die Funktionsweise eines F90 Schachtes in Verbindung mit einem Brennwertheizgerät in einem Neubau erklären? Sprich Abgasführung, Zuluft etc.

Vielen Dank & beste Grüße
Roland
 
T21150

T21150

Hallo Roland,

eine Gasbrennwerttherme (Gas-Brennwert-Therme) wird mittels eines LAS (Luft-Abgas-Schornstein) für Zuluft und Abgase angeschlossen.

Vereinfacht gesagt sorgt der LAS einerseits für die frische Verbrennungsluft, andererseits werden die Rauchgase (die nicht sonderlich warm sind (ca. 40 Grad) und deshalb mittels Ventilator in der Gasbrennwerttherme zum Dach befördert werden müssen) abgeleitet. Natürlich in getrennten Kreisläufen. Der LAS ist meist aus Kunststoff gefertigt.

Der FW90 Schacht (FW = Feuerwiderstands-Klasse) kann - je nach Bundesland und ich sage immer noch je nach Laune des BSFM (Bezirks-Schornstein-Feger-Meisters) vorgeschrieben werden, damit beim Brand an der Heizung das darüber liegende Geschoss geschützt wird.

Der Schacht ist ein feuer-Widerstands-Kasten um den LAS herum, meist von der Decke EG (oder Keller, je nachdem wo die Gasbrennwerttherme steht) bis unter das Dach.

Verstehen muss man das nicht. Ich habe das damals auch nicht verstanden und habe aus Zeitgründen mit Fertigteilen arbeiten lassen (siehe unten: Geld, teuer).

Es gibt viele Möglichkeiten bauseits einen FW90 zu erstellen, auch Fertigbau-Teile, z. B. Skuberne. Es ist in jedem Fall Aufwand und kostet Geld. Eine ungünstige Abgasführung sorgt für Mauervorsprünge, hierauf bitte achten, ggfs. Abgas-Führung anders legen lassen. Mitten im Bad oder Schlafzimmer so eine abgebaute Kiste ist unschön.

Bei Euch - so deute ich die Frage - ist es vorgeschrieben. Sprecht die Möglichkeiten bauseits ab, um die preiswerteste Möglichkeit der Erstellung zu wählen.

LG
Thorsten
 
wpic

wpic

Wenn es ein Einfamilienhaus ist, ein Gebäude geringer Höhe nach Landesbauordnung, dann reicht maximal F30 bzw. nach Rücksprache mit dem zuständigen BezSchStFeger auch der Einbau in eine GKB-Trockenbaukonstruktion ohne brennbare Bestandteile (CW-Profile). Die Planung, insbesondere die Dachdurchführung oder Wanddurchführung, unter Berücksichtigung der Brandschutzanforderungen und der FeuerVO des jeweiligen Bundeslandes, ist Sache Deines Architekten.
 
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Roland_S.

Hallo Thorsten, hallo wpic
danke für eure ausführlichen und verständlichen Antworten.

Die Funktionsweise erscheint mir jetzt sinniger.

Genau aus den genannten Grund mit den Mauervorsprüngen haben wir diesen Schacht in eine Trockenbauwand legen lassen, natürlich nach Rücksprache mit unserem Architekten.

Dieser Schacht ist doch recht groß und da schau ich rein und was sehe ich? So ein kleines milchiges Minirohr, Durchmesser vielleicht so 50, und da habe ich mich gefragt ist dieses Rohr für die Zuluft oder Abluft oder welcher Funktion dient ein einziges kleines Rohr in so einem großen Schacht?

Viele Grüße
Roland
 
T21150

T21150

Hallo Roland,

der Schacht ist größer als das Rohr. Deutlich. Das ist in Ordnung.

Meist beginnen die LAS mit DN60 (ich glaube das ist der Außendurchmesser).

Frage doch mal Deinen Architekten, was er verbaut hat.

HG
Thorsten
 
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Roland_S.

Hallo Thorsten, das könnte ich natürlich machen. Ich wollte nur nicht wieder wie der sprichwörtliche "Ochs vorm Berg stehen"...

Ich dachte da gibt es ein Standard, wie Frischluft und Abluft verlegt sind, sprich ob die Abluft oder Zuluft in dem kleinen Rohr ist oder ob das Abgas. bzw. die Zuluft durch den Schacht ohne irgendwas geht, so wie bei einem Kamin.

Grüße
Roland​
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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