Aktuelles Finanzierungsangebot der Hausbank

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TmMike_2

Ich sehe die Zinsen in den kommenden Jahren bei 10-jähriger Zinsbindung auch eher bei 2-2,5%. KfW-124 war letzte Woche schon bei 1,62%. Ich verstehe auch nicht, warum viele Finanzierungen in den letzten 2-3 Jahren während des absoluten Zinstiefs mit 10-jähriger Zinsbindung abgeschlossen wurden anstatt 20-30 Jahre mit leichtem Zinsaufschlag. Da wird in Zukunft auch kein besserer Beleihungsauslauf ausgleichen können, die steigenden Zinsen in der zukünftigen mtl. Rate aufzufangen. Wobei bei bspw. fallenden oder stagnierenden Marktspreisen, der Beleihungswert auch fallen kann! Dann hat man mit 100% Beleihungsauslauf gestartet und liegt blöderweise in 10 Jahren auch nur bei 95% Auslauf aufgrund von leicht gefallenen Preisen, bei dann 2-3% Zinssatz statt der ursprünglichen 1,0-1,5%.
Den meisten unserer Kunden haben wir Zinsbindungen über die gesamte Laufzeit verkauft. Ich selber habe auch 2019 30-jährige Zinsbindung mit 1,66% abgeschlossen. Der Zinsaufschlag von vlt. 0,4% ist mir die langfristige Sicherheit wert. Sollten nach 10 Jahren die Zinsen wider Erwarten doch niedriger sein, kann ich immer noch umfinanzieren. Ansonsten sitze ich 30 Jahre mit 1,66% einfach ab (bei 2-5% Inflation jährlich und mind. 1,45 Gehaltssteigerung pro Jahr). Da ziehe ich nicht mal die Sondertilgungsoption sondern schieße die Sondertilgung lieber in einen ETF.
Bei mir waren es primär 3 Gründe.
1. KfW Darlehen haben bei mir 2/3 der Finanzierungssumme ausgemacht.
2. Zinsaufschlag von 0,7% für den Rest bei 20j statt 10j laufzeit
3. Ich Tilge relativ hoch und der grenzzins war enorm.

Sollte es in 8 Jahren signifikant hohe Zinsen geben stelle ich für den Rest einfach andere liquide Mittel zur Verfügung und Schichten um

Sollten die Zinsen niedrig sein, schließe ich neu ab.
 
B

BackSteinGotik

Du darfst nicht vergessen, dass sowohl die Restschuld, wie üblicherweise auch der Beleihungsauslauf in 10 Jahren niedriger sind.
Das "üblicherweise" deutet ja schon an, dass du auch siehst, dass die Refinanzierung einen anderen Wert ergeben könnte als man ihn heute im Buch stehen hat. Was ja verständlich ist - in 10 Jahren nicht viel getilgt, Zinsen gestiegen und der Wert eben nicht gestiegen, sondern im Vergleich zum Hoch eben um 25% niedriger.

Damit ist trotz Tilgung die Restschuld im Vergleich zum Wert eben nicht stark gesunken, sodass man quasi wieder bei Null anfängt..
 
G

Georgian2019

Ein kleiner Aufschlag ist oft gar nicht so klein. Bei mir konkret waren es etwa 1,3% auf 15 Jahre und 1,45% auf 20 Jahre. KfW macht über ein Drittel der Summe aus und ist ohnehin auf 10 Jahre fixiert. Bekommen habe ich dann noch 2 L-Bank Darlehen zu etwa 0,72% für den Rest. Macht dann ca 3% für die Anschlussfinanzierung damit sich eine längere Laufzeit lohnt. In der Tendenz brauche ich sogar eher mehr, da noch ein alter Bausparvertrag mit 3% bespart wird, der dieses Jahr zuteilungsreif wird und dann 2031 zur Anschlussfinanzierung nochmal 20 000€ ablösen kann. Die Restschuld von 225-230k ergibt dann einen super Beleihungsauslauf für die Anschlussfinanzierung, selbst wenn der Wert etwas sinken würde, sodass ich dem Thema entspannt entgegen sehen kann. Da bräuchte es schon Zinsen deutlich über 5% damit mich das in Schwierigkeiten bringt. Entscheidend dafür sind aber natürlich, dass wir ein günstiges Grundstück haben, ich beim Haus auf einige Kostenfresser (Keller, Garage) verzichtet habe, entsprechend über 20% Eigenkapital einbringe und mit einer ordentlichen Tilgung die Restschuld klein halte. Kamikaze-Finanzierungen mit 100% fremd und niedriger Tilgung sehen da natürlich anders aus.

Wobei die lange Zinsbindung da auch nur Scheinsicherheit erkauft. Die anderen Risiken bleiben ja: Scheidung, Krankheit/Unfall mit Berufsunfähigkeit, allgemeiner wirtschaftlicher Abschwung in der Region und so weiter. Die sind bei einer knapp gerechneten Finanzierung ebenso gefährlich, wenn nicht sogar gefährlicher. Eine Anschlussfinanzierung kann ich planen und das Risiko für bestimmte Zinssätze durchrechnen. Die anderen Gefahren kommen unerwartet.


Das klingt nach einem echten Programm zur Fluktuationserhöhung
Wie: 20 Jahre Zinsbindung hätten bei dir 2,45% bzw. noch mehr gekostet? Bis Anfang diesen Jahres lagen die 20-jährigen bei ca. 1,5-1,8% im 80% Auslauf. Es gab aber bei bestimmten Banken regelmäßig Aktionen: nimm 30 für 15 oder so, bzw. konnte man mit Banken gut handeln.
Und dass die Zinsen wieder steigen war lange klar. Die Frage war nur wann. Die FED hatte schon erhöht und die EZB hat es immer wieder mal durchklingen lassen. Und bei der aktuellen Inflation erst recht. Und nein: Italien & Co. gehen nicht pleite, wenn sie statt 1,4% nunmehr 2% zahlen müssen. Die Inflation im Euroraum gleicht das aus. Zumal Italien und so auch bei 3-4% auf Staatsanleihen in der Vergangenheit nicht zahlungsunfähig waren
 
WilderSueden

WilderSueden

Woher hast du 2,45%? Davon steht nichts bei mir. Auch 1,45% sind ein ziemlicher Aufschlag gegenüber 0,72% oder wo ich hier rauskomme. Konkret ist das etwa doppelt so viel Zins und das macht sich von Anfang an bemerkbar. Und wie gesagt, ich rechne mit steigenden Zinsen. Aber nicht in dem Maß dass sich die lange Zinsbindung sicher lohnt.

Und nein: Italien & Co. gehen nicht pleite, wenn sie statt 1,4% nunmehr 2% zahlen müssen. Die Inflation im Euroraum gleicht das aus. Zumal Italien und so auch bei 3-4% auf Staatsanleihen in der Vergangenheit nicht zahlungsunfähig waren
Da vergleichst du Äpfel mit Birnen. Abgesehen davon, dass die Inflation und Verschuldungsquote in der Vergangenheit geringer waren, bis vor gut 20 Jahren hatten die Länder alle eine eigene Währung. Zahlungsunfähig wird man aber immer nur in Fremdwährungen. Jetzt ist der Euro (zumindest theoretisch) für alle Mitgliedsländer eine Fremdwährung da sie keine Möglichkeit haben selbst abzuwerten oder Geld zu drucken. Ersteres ist immer noch so, letzteres wird mit allen möglichen und unmöglichen Kniffen durch die Hintertür versucht. Dadurch entsteht aber eine Abhängigkeit dieser Länder von der EZB sowie umgekehrt - schließlich ist die Büchse der Pandora offen - eine Abhängigkeit der EZB von der Politik innerhalb dieser Länder. Insofern ist an eine normale Geldpolitik noch lange nicht zu denken und entsprechend sind stark steigende Zinsen in 10 Jahren recht unwahrscheinlich, falls die Inflation nicht deutlich stärker ausfällt als aktuell zu erwarten ist.
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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