WU-Beton Keller Noppenbahn bei Drainage mit Noppen zur Dämmung

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B

bowbow91

Hallo zusammen,

wir sind aktuell dabei den Keller fertigzustellen. Der Keller wurde als WU-Beton Keller errichtet und wegen Lastfall 3 (anstauendes Sickerwasser) laut Bodengutachten zusätzlich durch einen mehrschichtigen Bitumenanstrich versehen. Laut unserem Architekt benötigen wir daher nicht unbedingt eine Drainage, das „Haus könnte so auch im Fluss stehen“.

Bei einem Vor-Ort Termin haben nun aber Architekt, Tiefbauer und Hochbauer vorgeschlagen, dass zusätzlich doch noch eine Drainage gelegt werden soll, da Teile des Untergeschosses aufgrund extremer Steilhanglage später nicht mehr (bezahlbar) freigelegt werden können (8m hohe Böschung mit Verbau). Daher soll die Abdichtung und Entwässerung bestmöglich erfolgen um etwaige Risiken zu minimieren. Wir haben dem zugestimmt, da es für uns nachvollziehbar klingt und die Mehrkosten sich in Grenzen halten.

Nun ist uns aber aufgefallen, dass die Noppenbahn (Drainbahn mit Vlies) mit der Noppenseite (Vliesseite) zur Dämmung hin verlegt wurde. Laut Herstellerangabe ist die Bahn aber mit der Noppenseite zur Erde gerichtet zu verlegen für die Drainfunktion.

Nach meinem Verständnis entspricht die Drainage so nicht der DIN da die Flächendränung entlang der erdberührten Wände nicht gemäß Herstellervorgabe erfolgt ist.

Wie kritisch seht ihr das?
 
C

Cronos86

Im Bezug auf die Feuchtigkeit sehe ich das nicht kritisch (WU Beton). Kritisch ist aber, dass du eine sowieso nicht notwendige Leistung bezahlst, die dazu noch fehlerhaft ausgeführt wurde. Das würde ich bei der Firma bemängeln (Also die fehlerhafte Ausführung).

Die Frage die sich mir stellt ist, was mit dem drainierten Wasser am Sockel des Kellers passiert. Da es wahrscheinlich nicht durch eine Drainage nach DIN 4095 abgeleitet wird (Oder wurde das doch gemacht?). Ist gewährleistet, dass sich das Wasser nicht trotzdem wieder am Keller anstaut?
 
Tolentino

Tolentino

Wahrscheinlich dachte der Ausführende, da ja eh keine Drainage erforderlich ist, schützt er lieber die Dämmung mehr. Dann ist es nämlich ok so.
Google mal nach: "Noppenbahnen fachgerecht verlegen - bauhandwerk".
Der Artikel ist ziemlich gut und behandelt alle Varianten bzgl. Abdichtung und Schutz mit Noppenbahnen.
 
B

bowbow91

Im Bezug auf die Feuchtigkeit sehe ich das nicht kritisch (WU Beton). Kritisch ist aber, dass du eine sowieso nicht notwendige Leistung bezahlst, die dazu noch fehlerhaft ausgeführt wurde. Das würde ich bei der Firma bemängeln (Also die fehlerhafte Ausführung).

Die Frage die sich mir stellt ist, was mit dem drainierten Wasser am Sockel des Kellers passiert. Da es wahrscheinlich nicht durch eine Drainage nach DIN 4095 abgeleitet wird (Oder wurde das doch gemacht?). Ist gewährleistet, dass sich das Wasser nicht trotzdem wieder am Keller anstaut?
Doch eine Drainage wurde gelegt (Rohre), diese werden dann mit einer Kiesschicht verfüllt. Diese ist wie bereits erwähnt nicht zwingend erforderlich wegen WU und wurde nur als zusätzliche Maßnahme eingebaut wegen der unmöglichen Zugänglichkeit nach Fertigstellung des Gebäudes. Das Wasser am Sockel wird daher über die Drainagerohre abgeleitet.

Wahrscheinlich dachte der Ausführende, da ja eh keine Drainage erforderlich ist, schützt er lieber die Dämmung mehr. Dann ist es nämlich ok so.
Google mal nach: "Noppenbahnen fachgerecht verlegen - bauhandwerk".
Der Artikel ist ziemlich gut und behandelt alle Varianten bzgl. Abdichtung und Schutz mit Noppenbahnen.
Ja der Artikel sagt es ja recht deutlich: Keine Drainageleitung = Noppen nach Innen, Mit Drainageleitung = Noppen nach Außen mit Vlies.

Die Drainage ist grundsätzlich nicht erforderlich wegen der WU Konstruktion, daher spielt es (für das Bauwerk) erstmal keine Rolle. Nach Rücksprache mit Architekt und ausführendem Unternehmen wird die Noppenbahn nun aber trotzdem wieder entfernt und entsprechend nach Außen gerichtet verlegt um die Drainagefunktion nicht zu beeinträchtigen (wir bezahlen ja schließlich auch dafür).
 
Zuletzt aktualisiert 28.07.2025
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