Neubau verkaufen und Bestandsimmobilie kaufen - Fallstricke?

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W

Wunschstandort

Hallo zusammen,

seit langem sind wir stille Mitleser und nun haben wir auch mal ein Anliegen:

Kurz zur aktuellen Situation:
Wir (30W + 30M + Kind 1 Jahr + weiteres Kind in Planung sind 2021 in unser neu gebautes Haus gezogen. Aus diversen Gründen spielen wir mit dem Gedanken unseren Wohnort nochmals zu verlegen. Uns ist bewusst, dass das aus finanzieller Sicht nicht sinnvoll ist. Wir fragen uns dennoch, wie man das ganze angeht und umsetzen könnte und welchen finanziellen Rahmen wir uns setzen sollten.

Zur Zeit leben wir von einem Gehalt (2.550 netto) + Kindergeld (250) + Mieteinnahmen (300, hierbei sind alle Kosten inkl. Rücklagen und Steuern bereits berücksichtigt).
Somit haben wir 3.100 € im Monat zur Verfügung und eine Kreditrate vom 750 €. Aktuell kommen wir damit hin und uns fehlt es an nichts. Natürlich haben wir im Moment keine große Sparquote. Rücklagen sind allerdings in ausreichender Höhe vorhanden. Für die Zukunft planen wir aktuell Kind Nr. 2, sodass mit einem zweiten Gehalt erstmal nicht zu rechnen ist.

Unsere aktuellen Kreditschulden betragen ca. 225.000 €. Beim neu gebauten Haus rechnen wir mit einem Verkaufspreis von ca. 550.000 € (Wert von uns geschätzt). Für den Kredit würde eine Vorfälligkeitsentschädigung i.H.v. 25.000 € entstehen.

Soviel zum aktuellen Stand. Wie geht es nun weiter?

Zuerst mit der Bank sprechen? Wie würde das ganze ablaufen?

Den aktuellen Zinssatz (ca. 1%) wird man vermutlich nicht auf die neue Immobilie übertragen bekommen. Würden wir mit den aktuellen Bedingungen überhaupt noch einen Immo-Kredit bekommen? Bei gleichbleibender Rate von 750 € und 4% Zinssatz wären dies ca. 170.000 €. Ist das realistisch?

Wie läuft der Kauf eines neuen Hauses ab, wenn man noch einen Kredit auf dem vorhandenen hat? Was wäre eine sinnvolle zeitliche Reihenfolge?

Wie ihr seht, sind wir aktuell noch etwas planlos und über jede Hilfestellung dankbar.
Falls wesentliche Informationen fehlen kurz bescheid geben.

Beste Grüße
 
O

Osnabruecker

Bei gleichbleibender Rate von 750 € und 4% Zinssatz wären dies ca. 170.000 €. Ist das realistisch?

4 % Zinsen von 170.000 € sind über 550 € Zinsen im Monat.
Da bleibt von 750 € nichts über zum Tilgen.

Hinzu kommt die Doppelbelastung beim Hausbau etc.

Sehe keine Chance da raus zu kommen mit eurer Finanzierungsvorstellung.
 
kati1337

kati1337

Die Frage ist, was kriegt ihr für 170k in der Region in die ihr wollt?

Seid ihr euch bei der Vorfälligkeitsentschädigung sicher? Wenn der alte Kredit um die 1% liegt wird von der Entschädigung außer ein paar Gebühren nicht viel übrig bleiben, da die Zinsen aktuell so viel höher liegen.
 
WilderSueden

WilderSueden

Hinzu kommt die Doppelbelastung beim Hausbau etc.
Die Richtung war Neubau -> Bestand, also sollte das eher kein Problem sein, wenn nicht zu viel Sanierungsarbeiten nötig sind.

Seid ihr euch sicher, dass noch Vorfälligkeitsentschädigung anfällt? Bei den stark gestiegenen Zinsen dürfte die meistens gegen Null gehen, da die Bank jetzt mehr für ihr Geld bekommen kann.

Knackpunkt sehe ich im relativ geringen Einkommen. Das lässt bei den höheren Zinsen nur wenig Luft, um selbst einen geringen Kredit zu tilgen. Auf der anderen Seite dürfte es auch schwer sein für 4 Personen was unter 1000€ Miete zu finden.
Bei euch ist ganz klar die Voraussetzung für eine weitere Finanzierung, dass ihr die alte Finanzierung los seid. Insofern würde ich beide Transaktionen nahezu gleichzeitig machen, mit dem Notartermin für den Verkauf ein paar Tage früher.
 
W

Wunschstandort

Vielen Dank für die ersten Rückmeldungen.

Doppelbelastung sollte m.E. nicht bestehen, bzw. wäre für einen gewissen Zeitraum auch tragbar. Wir spielen tatsächlich mit dem Gedanken vom Neubau in eine Bestandsimmobilie zu wechseln.

Bzgl. der Vorfälligkeitsentschädigung hat mir das ein "schlauer" Online-Rechner ausgespuckt. Klingt plausibel, dass diese u.U. deutlich geringer ausfallen würde. Müsste ich tatsächlich mal direkt bei der Bank ansprechen.

Weiterhin sollte an Kapital nicht nur ein möglicher Kredit zur Verfügung stehen sondern auch der Erlös des Neubaus abzgl. Schulden. Meine einfache Rechnung wäre:

550.000 Verkauf Haus
-225.000 offener Kredit
- 25.000 Vorfälligkeitsentschädigung (Höhe noch zu klären)
+170.000 möglicher neuer Kredit

Somit ca. 445.000 Kapital für den Kauf einer Bestandsimmobilie.

Ist diese banale Rechnung so schlüssig oder seht ihr da schon Probleme?
 
M

markusla

Habt ihr konkrete Angebote für ein Haus für 445 ohne dass mehr reingesteckt werden muss?
Kaufnebenkosten, Renovierung etc?
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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