Folgen des Koalitionsvertrages für Hausbauer?

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MayrCh

keinen Vorschlag zur technischen Lösung
Technische Lösungen gibt es. Teilweise seit Jahrzehnten. Allein Politik und Gesellschaft schafft es nicht, die bereits vorhandenen und nutzbaren Technologien anhand eines ganzheitlichen Konzeptes sinnvoll und nachhaltig nutzbar zu machen. Die Gründe sind vielschichtig. Lobbyismus, bürokratische Hürden, teilweise enorm lautstarkes Vertreten von Minterheitsinteressen, v.a. durch Bürgerinitiativen. Wirklich dezentral gibt die derzeitig Netzstruktur und -steuerung (die noch voll auf zentrale Energieversorgung und-verteilung ausgelegt ist) nicht her.
 
K

Kokovi79

Das ganze kann man schon Netzdienlich gestalten, wenn man das Einspeise- und Bezugsverhalten der Individuellen EV's nicht jedem einzeln überlässt, sondern auf Netzbetreiberebene koordiniert. BMW hatte mit dem i3 (der von Anfang an, also seit inzwischen gut 10 Jahren bidirektional ist) Mal ein Pilotprojekt in Kalifornien, bei dem die Wallbox - gesteuert vom Netzbetreiber - einspeisen bzw. beziehen konnte. Voraussetzung hierfür war jedoch, dass man dem Auto Minutengenau vorgibt, wann man wohin fahren möchte, dass entsprechend SoC bereitgestellt wird. Leider also ziemlich unflexibel für den Fahrer.
Das sorgt für einen gewissen zeitlichen Ausgleich zwischen Last- und Erzeugungsspitzen. Netztechnisch kann der Einsatz von Leistungselektronik zu ziemlich häßlichen harmonischen Schwingungen und ggf. zu Schäden an den angeschlossenen Anlagen und Ausfällen führen. Bei der Solarstromerzeugung kann das Verhalten der Photovoltaik-Anlagen ziemlich gut anhand der Wetterdaten prognostiziert werden, bei Millionen Autoakkus, die ja primär einem anderen Zweck dienen und diesem ohne Vorwarnung zugeführt werden können, bin ich mal gespannt.
 
M

motorradsilke

Genau um das sinnvolle poolen geht es bei der Idee die Elektrofarhzeuge als Lastausgleich zu nutzen. Derzeit wird regenerative Energie vom Netz genommen um die Dreckskraftwerke in einer Grundlast weiterlaufen zu lassen. Statt die Windräder abzuschalten oder die Energie über Erdspieße in Wärme gewandelt abzuleiten (klingt pervers und ist es auch) kann ein Schwarmspeicher dabei helfen die Grundlast der Dreckskraftwerke zurückzufahren und mehr der regenerativen Energie aus den bereits vorhandenen Wiind- und Sonnenkraftwerken zu nutzen. Dass dieser Schwarmspeicher gleichzeitig mobil ist, zu einem Gebrauchsgegenstand in jedem Haus und auch noch privat finanziert wird ist für die schnelle Durchsetzung nur von Vorteil.
Ich finde das ziemlich logisch und gut - anerkennend, dass das nicht die Lösung ist, die in 30 Jahren noch Bestand haben soll, denn Mobilität muss ja auch neu gedacht werden - anerkennend, dass es bei der Nachhaltigkeit und Effizienz derzeitiger Akkus durchaus Fragezeichen gibt.

Die Förderung dient dazu die Gier zu "missbrauchen" damit zielführendes klimafreundliches Handeln sich einstellt.
Leider schaltet sich unser Hirn aus wenn das Richtige zu tun uns zu teuer erscheint.

Sicherlich können zwei Menschen, die ihr Hirn einschalten zu unterschiedlichen Bewertungen und Lösungsansätzen kommen. Einander Dummheit vorzuwerfen führt ja zu nichts.
Aber wäre es dann nicht sinnvoller, die gerade nicht benötigte Energie in stationäre Speicher zu Hause zu speichern? Dann kann ich tatsächlich am Tag Energie produzieren und speichern, um sie zur Spitzenzeit abzurufen, genau dann, wenn sie gebraucht wird. Bei der Speicherung in Kfz hast du ja immer das genannte Problem, dass du vielleicht den ganzen Tag auf Arbeit bist und da das Auto nicht laden kannst, weil der AG keine Photovoltaik hat oder die private Nutzung nicht zulässt... Oder Frau möchte in der Spitzenlastzeit gerade Wäsche waschen und Mann ist noch auf Arbeit.
 
H

hampshire

Aber wäre es dann nicht sinnvoller, die gerade nicht benötigte Energie in stationäre Speicher zu Hause zu speichern?
Wenn Du in entweder-oder denkst: ja.
Wenn Du in sowohl als auch denkst, spielt diese Frage keine Rolle. Wenn die Akkus aufgrund der Veränderung im Fahrzeugbestandes eh angeschafft werden, ist die Funktion als Hausspeicher so zu sagen ein Kolateralnutzen.

Netztechnisch kann der Einsatz von Leistungselektronik zu ziemlich häßlichen harmonischen Schwingungen und ggf. zu Schäden an den angeschlossenen Anlagen und Ausfällen führen.
Das Last- und Schwingungsverhalten von Lade- und Entladeelektonik ist ein interessantes und prinzipiell ganz gut beherrschbares Thema.
 
B

Bertram100

Ich kann berichten dass ich ausreichend gut ausgestattet bin mit Photovoltaik (5,5wp) und einer Hausbatterie (10kwh) und beides ist im Winter recht nutzlos. Das Energie ausreichend und ausreichend ökologisch erzogen und speichern ist gar nicht so einfach im ganz kleinen Umfang auf Ebene der Privathaushalte.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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