Energieberater für ein KfW 70 Hauses kostet 2.500€?

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M

Mastermind1

Hatten wir kürzlich doch erst woanders auch schon. So pauschal halte ich die Aussage für falsch und gefährlich. Es hängt entscheidend davon ab, wie die Wärmequelle erschlossen werden kann. Nicht nur von den Kosten (Bohrung etc.), sondern auch von der Geologie. Taugt der Boden zur Regeneration, wie tief darfst Du runter, wie groß ist die Entzugsleistung etc.

Bei geeigneten Rahmenbedingungen kann es aber sein, dass die Sole-Wasser-Wärmepumpe zu einem geringen Aufpreis zu bekommen ist, wodurch das dann auch wirtschaftlich werden kann.
Zur Verallgemeinerung taugt es jedoch nicht, weil schon mein Fall diese Allgemeingültigkeit widerlegt

Muss man halt mögen. Wenn man dann eine Störung hat und in einer kalten Bude hockt, möchte ich den Notdienst sehen, der sich Deiner annimmt. Wenn man den Grabenkollektor mit einem HB zusammen baut, dann magst das ggf. ok sein. Ich würde gerade bei der zentralen Haustechnik aber immer das Thema Service, Kundendienst etc. im Auge behalten.
Und wer meint, dass eine Heizung (egal ob WP oder Gas) so superrobust ist und nie was macht, kann sich ja mal überlegen, warum es 24h Notdienste gibt.
Aber sicherlich eine Frage der persönlichen Einstellung. Für mich wäre es nichts, da zahle ich lieber einmalig etwas mehr und stehe dann aber nicht im Regen, wenn mal was ist.
Ich halte die Absatzzahlen der Luft WP für eine klare Fehlentwicklung(hab selbst eine und bin damit nicht zufrieden!). Die Effizienz der meisten Luft WP ist schon nicht das gelbe vom Ei. Leider wird aufgrund der häufig schlechten Installation dies nochmals verschlechtert. (Zu grosse WP, Pufferspeicher, schlecht Auslegung der Fußbodenheizung, einzelraumregler, kein hydraulischer Abgleich....)

Der HB verkauft eine WP Heizung, und die notwendige Planung wird leider weggelassen. (Erwartet man bei den Preisen die zur Zeit für WP aufgerufen werden ja leider nicht )

Daher sollte man sich damit beschäftigen, und merkt schnell das man vieles selbstmachen muss und vor der Beauftragung auch machen sollte!

Dazu gehört:
-Heizlastberechnung erstellen lassen um die richtige Größe der WP bestimmen zu können - nicht Pi mal Daumen! Allein dadurch kann man Geld sparen - durch ein kleineres Modell.
-Fußbodenheizung berechnen lassen mit Wunschraumtemperaturen und möglichst geringer VL Temperatur
- kein Pufferspeicher
- keine WW Zirkulation

Viele HB haben auf einen "mündigen" WP Kunden keine Lust.
Aber möchte man eine effiziente Anlage, dann muss man wohl einen der wenigen Kältefachbetriebe finden, oder selbst an die Sache ran. Leider benötigt man für die BAFA Förderung einen Stempel durch einen "Fachunternehmer".

Zum Thema: Service und Kundendienst bei WP. Ich glaube du hast die aktuelle Marktlage noch nicht mitbekommen. Da bist du arm, wenn du dich nicht selbst damit beschäftigst oder einen guten Kumpel an der Hand hast!

Lass den Werkskundendienst kommen für ne Fehlersuche bei leistungsverlust. (Zeitaufwand mit Suche, leckagetests, Kühlmittel auffüllen ...) für das Geld bekommst du eine kleine Panasonic geisha Luft WP.
Und lässt du den normalen Heizungsbauer kommen, dann schaut er sich das an, findet nichts, oder darf nicht an das Kühlmittel hin (da idR kein Kälteschein vorhanden ist)... Auch der lässt den Werkskundendienst kommen...und du bist doppelt arm.

P.s. ich hab selbst ne Stiebel Luft wp.
Selbst der HB hat uns empfohlen bei
Z.b. Leistungsproblemen am besten einen Kältefachbetrieb kommen zu lassen. Alles andere könnte einen wirtschaftlichen Totalschaden bedeuten.
Ein Nachbar hatte nach 7 Jahren bei seiner Stiebel einen Leistungsverlust bemerkt. Werkskundendienst war da 1 Tag a 1 Mann, 0,5tag a 2 Mann, + Anfahrt, + Kühlmittel. Kosten knapp 2000€! Danach war die WP trotzdem defekt und es hätte ein Verdichter für 3.000€ getauscht werden können. Dann hätte man auf die 2.000€ verzichtet.... Stand heute gibt's für das Geld einen effizientere aktuelle Panasonic aquaera (auch geisha genannt).
Aber auch die kann nicht zaubern.


Und bei heutigen niedrigen heizlasten könnte man auch an eine ErdBohrung denken, wenn man gar nichts selbst machen möchte.
 
Nordlys

Nordlys

Puh, das ist ein offenes Wort.
Mir sagte schon das Gefühl, nimm lieber Gas, der Betrieb, der das hier einbauen sollte ist eher vierschrötig, Gas können sie seit Kriegsende.
Schwiegersohn hat so ne Luft-Wasser-Wärmepumpe und musste schon den Junkers Werkskundendienst bemühen, ging noch auf Garantie, weil der vierschrötige Einbaubetrieb das Ding nicht dazu bringen konnte, zu heizen ohne Stromzuschaltung. Obgleich sie das bei Temp. um 0 bringen müsste. Der Junkers Typ kriegte es natürlich hin, scheint aber ne bessere Bachelorarbeit zu sein, so ein Ding zu bedienen.
 
R

ruppsn

@Mastermind1 Ist ja vieles richtig, was Du da schreibst, sehe nur nicht den Zusammenhang zu meinem Beitrag.

Das ganze Gezeter nützt Dir nichts, wenn die Rahmenbedingungen eine Sole-Wärmepumpe nicht zu lassen. Mal als Beispiel: 450qm Grundstück, Lehmboden, ab 3,5m Fels, Bohrung lt Wasseramt Max. 30m.
So, und jetzt Du.
Ich hatte das Angebot für eine Bohrung hier unten mal detailliert reingestellt. 15k meine ich waren es, nur für die Bohrungen. Das ist auch abzgl. Bafa nicht wirtschaftlich. Und der Grabenkollektor ist KEINE Alternative für uns, weil ich primär wohnen möchte und nicht HLB spielen möchte. Dass HLBs keine Wärmepumpe zum Laufen bekommen halte ich für ein Gerücht. Finde ich schon etwas vermessen anzunehmen, dass man als x-beliebiger Laie die Wärmepumpe besser installieren und einstellen könnte als ein HLB, der seit Jahren nur mit dem einen, Max. einem weiteren Hersteller zusammenarbeitet und über die vielen Kunden sicherlich ein deutlich breiteres Spektrum an Erfahrungen gesammelt haben dürfte.

Die Checkliste, die Du aufführst, ist absolut richtig, da legt unser HLB wert darauf.

Vielleicht liegt die Krux bei den vielen HLBs, die über GUs geknechtet werden. In unserem LV (bauen mit Architekt) stand die Checkliste als Forderung drin. Man kann das ja etwas steuern, wenn man einzeln vergibt.
Was die Effizienz der WPs angeht, kann man in die Wärmepumpendatenbank hereinschauen. Meine Schlussfolgerung wäre, dass das Einstellen Sorgfalt bedarf, die häufig zu kurz kommt (bei Auslegung und Installation). Daraus aber zu schließen, dass die Dinger grundsätzlich nicht wirtschaftlich sein können, halte ich für falsch. Zudem kann man auch Sole-Wasser-Wärmepumpe hinreichend ineffizient betreiben, wenn falsch ausgelegt und eingerichtet.

Im Übrigen hat man das gleiche Thema bei einer Kontrollierte-Wohnraumlüftung. Auch die muss vernünftig ausgelegt sein, damit sie Freude und nicht Frust bedeutet. Bussystem dito. Liegt also mMn weniger am System selbst, mehr an der fachmännischen Auslegung und Installation.

@Nordlys Gas liegt leider nicht überall oder der Gasanschluss kostet richtig Asche. Zudem braucht Gas zwingend ein Abgassystem, das auch im Grundriss untergebracht werden muss. Muss nicht überall klappen. Ansonsten wäre Gas tatsächlich meine Wahl, einfach weil das Dinge so krass moduliert und Du eigentlich solange warmes Wasser hast bis entweder das Gas ausgeht oder das Wasser [emoji6] Das ist bei WPs leider nicht der Fall.
 
Zuletzt bearbeitet:
M

Mastermind1

15.000€ waren vor 8-10jahren üblich bei großen kfw60 Häusern.
Unser kfw60 Haus mit 185qm hätte knapp 12.000€ bohrkosten gekostet. Damals wenig bis keine BAFA Förderung.
Heute bekommst du aufgrund der allgemein gesunkenen Heizlast / Wärmebedarf eine Bohrung für 6.000-10.000€.

Bei Lehm ist ein erdkollektor sinnvoll.
Heutzutage 2 - 4 Stück notwendig.
Gibt's im Selbstbau oder fertig. die verbaut der Erdbauer beim buddeln mit.
Kosten pro Stück bei gutem Angebotsvergleich 1000€.
Du bekommst für die Sole WP samt erdkollektor 4.000€ Förderung, also knapp 3.000€ mehr als für ne Luft WP .
Wenn ich 3 Stück benötige ist das mind. ein Nullsummenspiel.

Und per se ist Lehm doch ein guter Wärmespeicher von daher
 
R

ruppsn

15.000€ waren vor 8-10jahren üblich bei großen kfw60 Häusern.
...
Heute bekommst du aufgrund der allgemein gesunkenen Heizlast / Wärmebedarf eine Bohrung für 6.000-10.000€.
Wie gesagt, die Bohrung kostet hier 15k, Angebot letztes Jahr November. Ich sag ja auch gar nicht, dass Sole-Wasser-Wärmepumpe per se unwirtschaftlich ist, aber die Fakten einfach auszublenden und zu postulieren, dass Bohrungen so und soviel kosten müssten, bringt einen nicht weiter. Ebenso wenig bringt es doch etwas...
Bei Lehm ist ein erdkollektor sinnvoll.
Heutzutage 2 - 4 Stück notwendig.
ins Spiel zu bringen, wenn der Platz fehlt. Ja, bei Eignung ist Sole-Wasser-Wärmepumpe eine mögliche gute Lösung. Aber eben nicht immer.

Gibt's im Selbstbau oder fertig. die verbaut der Erdbauer beim buddeln mit.
Kosten pro Stück bei gutem Angebotsvergleich 1000€.
Meine Meinung zum Selbstbau einer Heizung habe ich bereits gesagt. Gut für den, der das selbst machen mag, daa trifft aber wohl auf die wenigstens Bauherren zu.

Du bekommst für die Sole WP samt erdkollektor 4.000€ Förderung, also knapp 3.000€ mehr als für ne Luft WP .
Wenn ich 3 Stück benötige ist das mind. ein Nullsummenspiel.
4500€ (Sole-Wasser-Wärmepumpe) vs. 2000€ (Luft-Wasser-Wärmepumpe) jeweils inkl Lastmanagement, macht 2500€ Unterschied, nicht knapp 3000€. Klar, knapp 3000€ klingt besser, kann ja auch sagen gute 2000€ [emoji6]
Das mit den „wenn ich drei brauche“ hab ich nicht verstanden? Wovon brauchst Du drei? Wie wird das ein Nullsummenspiel?!
Und per se ist Lehm doch ein guter Wärmespeicher von daher
...aber eben kein Wasserspeicher. Und was meinst Du wie der Boden sich regeneriert, wenn Du ihm viel Energie entzogen hast? Da ist Wasser/Niederschlag ein wesentlicher Faktor, und dessen Versickerung ist eben mit Lehm schwierig.

Wie gesagt, ich habe nichts gegen Sole-Wasser-Wärmepumpe und hätte sogar gerne selbst eine genommen. Es ist nur nicht so, dass die immer eine wirtschaftliche Lösung ist. Das wird hier suggeriert. Das stört mich halt, weil es die Realität ausblendet, denn weder hat jeder die geforderten Rahmenbedingungen (schön, wenn das anders is), noch ist der durchschnittliche Hausbauer jemand, der seine Heizung selbst bastelt. Mehr sag ich ja gar nicht [emoji4]
 
P

Payday

im Grunde ist es mit den kosten einfach: wenn jemand wie der Staat oder ähnliches etwas bezuschusst, lohnt es sich finanziell nie. denn es wird bezuschusst, damit es überhaupt jemand macht. die günstigste Methode ist auch heute noch Gas und fertig. die Häuser heute sind selbst in der billigsten Methode so gut gedämmt, das die Heizkosten egal sind. all der ganze Kram ist zwar schön und gut, spart aber niemals Geld. vergesst nicht, das ihr für die höhere Investition auch Zinsen zahlt. statt 600€ Gas zahlt ihr 500€ Strom und 200€ Zinsen im Jahr. hat sich fett gelohnt...
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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