Einfamilienhaus aus 1987. Bewertung zum Preis und den "nötigen" Arbeiten

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P

Proeter

25.000 kWh für Gas sind aktuell etwa 600€ mtl.!!!!!!!! Also meine Aussage, dass es energetisch nicht schlecht ist, ziehe ich ganz schnell zurück oder die Bewohner haben eine Dauersauna gehabt.

Ansonsten sieht das Haus gut gepflegt aus. Da wurde immer mal wieder etwas dran gemacht.

Zunächst kannst Du bei Fischer anrufen und fragen, was für Materialien verbaut wurden. Die Firma ist noch tätig.

Erste Maßnahme: Dach dämmen (Dach von außen sieht super aus)
Zweite Maßnahme: Kellerdecke dämmen und im Keller nicht mehr heizen (man kann den Zocker-Raum auch mit Pulli nutzen)
Dritte Maßnahme: Neue Fenster
Vierte Maßnahme: Mit den v.g. Sanierungen den Energieverbrauch prüfen lassen und Umstieg auf WP prüfen
Fünfte Maßname: WP mit neuen 33er Heizkörpern
Und erst dann Schönheitsmaßnahmen.
Auch wenn es gestern so aussah, als ob der SaniererNRW123 und ich nicht so ganz auf der gleichen Welle schwimmen: Dem vorstehenden Beitrag stimme ich nahezu vollständig zu. Die Gaskosten sehe ich eher bei 500 €/Monat, nicht aber bei den 360, die in einem anderen Beitrag erwähnt werden. Wenn man aktuelle Preise abfragt, fehlt ja auch noch die Gasumlage - und die allein (bei 5 ct/kWh) kostet bei dieser Hütte ja über 100 €/Monat und kommt noch auf die angebotenen Preise oben drauf.

Außerdem würde ich noch immer über eine Fußbodenheizung nachdenken. Die kann man auch in den Estrich fräsen, ohne selbigen zu erneuern (hab ich hier im Forum gelernt). Du hattest zwar geschrieben, dass du das nicht so dolle findest, aber bedenke, dass moderne Fußbodenheizung den Boden nicht mehr zum Glühen bringen.
All das ist aber Nebenkriegsschauplatz.

Festhalten können wir:
a) Das Haus ist maßlos überteuert. Meine empfohlenen 490 k€ beruhten auf der Annahme eines Massivhauses. Fertighäuser haben in Bewertungsrichtlinien meist einen pauschalen Abschlag von 20% und zudem eine geringere wirtschaftliche Lebensdauer, was weitere 15% Abschlag bringt. Genau das werden die Banken dir und deinen "Mitbewerbern" sagen, wenn die sich ca. 600 k€ (minus etwas Eigenkapital) dort abholen wollen.
b) Der Makler hat die Tatsache Fertighaus im Inserat verschwiegen und er hat keine Raumluftanalyse vorgelegt, was bei Häusern verdächtiger Baujahre eigentlich Standard sein sollte. Er setzt als ganz klar auf Unwissen und Naivität der Käufer. Oder aber die Analyse wurde sogar gemacht, aber die Ergebnisse sind "nicht hilfreich"
c) Über den Energieverbrauch haben wir gesprochen. Da muss vor dem Einzug tabularasa gemacht werden.

trübt meine Kaufabsicht dann doch schon stark :/
Genau der richtige Ansatz! Jetzt erstmal emotional lösen und danach mit kühlem Kopf weitermachen.
Mein neuer Strategievorschlag: Abwarten, was passiert. So schnell geht die Bude nicht über die Theke.
Beispiel gefällig? Immoscout ID 132409391 ist seit ca. drei Monaten online. Auch ein Fertighaus. Erster Preis 750 k€. Zweiter Preis (ca. 5 Wochen später): 690 k€, jetzt 635 k€. Ist ein bisschen wie eine Rückwärts-Auktion. Und die wird noch lange weitergehen.

Und wenn du was aus Remscheid willst: Such mal im Mapio Archiv die ID 4578147 . Dieses Fertighaus ist 7 Jahre jünger als deins (das ist beim Thema Schadstoffe eine ganz andere Generation), größeres Grundstück und trotzdem nur 300 k€. Dieser Preis war der letzte vor der Abschaltung des Inserats, somit ist anzunehmen, dass es auch in dieser Größenordnung verkauft wurde. Das dürfte also ein fairer Preis sein.
 
S

SaniererNRW123

Kann man CA. sagen, wie viel es bringt die Fensterzu tauschen? Kunststoff 3fach verglast?
Ich würde tippen, dass Du mit Dachdämmung, Kellerdeckendämmung und neuen Fenstern sowie Umstieg auf WP die Heizkosten auf € 150 im Monat (bei einem Strompreis von 40 Cent) reduzieren kannst.

Fenster alleine helfen Dir nicht, denn es ist am Ende egal, ob es 500€ monatlich oder nur 420€ monatlich sind.
 
SumsumBiene

SumsumBiene

Autsch..25000 kWh ist eigentlich Genickbruch. Ich würde da rückwärts rechnen und die aktuellen Preise berücksichtigen. Keinesfalls glaube ich, dass der Gaspreis sich "normalisieren" wird auf altes Niveau. Eher, dass wir bei 20cent (hoffentlich) irgendwann stabilisieren.
Habt ihr denn soviel Eigenkapital , wenn die Einwertung der Bank deutlich drunter liegen sollte?
 
D

driver55

Vor 2 Wochen war dir, wenn ich das richtig gelesen habe, ein Einfamilienhaus aus 2018/19 in Toplage und ähnlicher Größe 120qm (Grundstück 200 qm kleiner) für knapp 600k€ zu teuer?
Und jetzt überlegst du hier? :rolleyes:
Ähnlicher Preis und zusätzliche hohe monatliche Kosten oder 600k€+150-200k€ Renovierung. Dieses Objekt ist doch dann überhaupt nicht diskutabel.
 
S

st3lli83

@Proeter
erstmal danke für deine immer ausführlichen Antworten :)
Darf ich mal fragen, was du beruflich machst?

Ich werde dann jetzt mal abwarten, in wie weit sich der Makler zu dem Thema Schadstoffe äußert. Die Eigentümer sind noch bis 24.8 im Urlaub. Die Besichtigung fand mit dem Sohnemann und dem Makler statt. Bis dahin passiert eh nicht viel. Der Makler meinte nur er hat keine weiteren Besichtigungen geplant.

Das ist jetzt auch mein Punkt: Er ist sich sehr sicher. Keine Ahnung ob er mit der Unwissenheit etc. der Käufer spielt.
Den Wert des Hauses kann ich schlecht einschätzen, ich weiß nur, die Lage macht hier einiges wett. Es heißt ja nicht umsonst die 3 L -> Lage Lage Lage
Das Haus ist, abgesehen jetzt mal von den 25.000 kWh fast schon so eine Art Traumhaus, Lage ist halt wirklich perfekt und das Haus mit GS gefällt total.

Da ist dann wieder das Thema rational handeln... so würde ich wohl eher emotional handeln...ach, keine Ahnung :D :/

@SaniererNRW123
Kannst du mal so ins Blaue raus ein paar Zahlen in den Raum werfen?
Was kosten:
- Kellerdeckendämmung
- Dachdämmung
- Fenster
- WP

@SumsumBiene
Ich sehe das etwas optimistischer. Wer soll sich denn sonst noch solche Häuser leisten können? Die Schere geht immer weiter auseinander, ja. Aber das würde dann ja nur noch so Aussehen -> Haus oder Hundehütte

Bzgl. Eigenkapital.
Würden die Bewertung des Hauses so "katastrophal" ausfallen wie von @Proeter prognostiziert, würden wir das Haus sicherlich noch bekommen durch unser Eigenkapital. Dann bleibt aber kein Geld für die genannten Maßnahmen - ergo kein Haus (jedenfalls nicht das)

Denn ich habe immer gesagt, ich will kein Haus haben nur damit ich ein Haus habe. Entweder ich kann es dann auch entsprechend "umbauen" oder ich lasse es.
 
S

st3lli83

Vor 2 Wochen war dir, wenn ich das richtig gelesen habe, ein Einfamilienhaus aus 2018/19 in Toplage und ähnlicher Größe 120qm (Grundstück 200 qm kleiner) für knapp 600k€ zu teuer?
Und jetzt überlegst du hier? :rolleyes:
Ähnlicher Preis und zusätzliche hohe monatliche Kosten oder 600k€+150-200k€ Renovierung. Dieses Objekt ist doch dann überhaupt nicht diskutabel.
korrekt, da hatte ich überlegt. ganz vergleichbar ist es aber nicht:
220qm weniger Grundstück. Alleine das sind schon 75.000€ nach Bodenrichtwert, die das andere Haus jetzt "mehr hat"
Kein Keller
somit ca. 55qm weniger Fläche
Dazu kommen dann noch andere Faktoren wie Aufteilung etc. Art des Grundstücks etc.

Toplage haben beide, wobei das jetzt hier "topper" ist.

Die Differenz bei beiden Häusern wäre ca. 50.000€. NK und Makler weniger etc.

Und wenn du die Preise schon vergleichen willst, dann aber bitte etwas realistischer
600k für das 2018er Haus dann aber noch plus die NK und Makler

das Haus hier
540.000 + NK und Makler und im Leben keine 150-200€ für die Renovierung, denn wenn es so wäre, wäre das Haus eh raus.

PS. Bzw.
was heißt zu teuer. Ich empfand es als zu teuer. für die 580.000€ die aufgerufen waren hätten wir es aber wohl doch genommen.
Dann kam nur die Maklerin mit Ihrem Spielchen, die bieten mehr, bieten Sie auch mehr, die anderen haben noch mehr geboten, bieten Sie wieder mehr etc. plus dann nochmal DA ON TOP 12.000€ bar für die Küche...

Deshalb hinkt dein Vergleich gewaltig. Wobei ich dir Recht geben, rein objektiv wäre es Quatsch sich für dieses Haus zu interessieren... aber halt nur aus der Ferne betrachtet
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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