Wie bauen bei Hochwassergebiet HQ100 EXTREM

4,70 Stern(e) 7 Votes
B

Baumaxxx

Ich bin im Baugenehmigungsverfahren und habe gerade durch Anruf beim Bauamt erfahren, dass ich im Bereich HQ100 EXTREM liege und da Vorkehrungen gegen Hochwasser treffen muss, das ist wohl seit 2018 in BW vorgeschrieben.

Zur Erklärung: HQ100EXTREM bedeutet, dass es einen Damm gibt, der mich hier neben der Donau schützt, aber dieser kann ja brechen (was wirklich weit hergeholt ist....) und da sollte ich zusätzlichen Hochwasserschutz betreiben, was auch immer das heißen mag, wörtlich formuliert:
"An Standorten in Risikogebieten außerhalb von Überschwemmungsgebieten, für die kein Bauleitplan existiert, dürfen Bauvorhaben nur in einer dem jeweiligen Hochwasserrisiko angepassten Bauweise nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik errichtet oder wesentlich erweitert werden, soweit eine solche Bauweise nach Art und Funktion der Anlage technisch möglich ist."

Ich baue massiv und ohne Keller, mir fehlen 61cm bis zu diesem theoretischen Extremwasserspiegel, ich will das Gelände aber nicht weiter anheben, das wäre aber grundsätzlich möglich, nur teuer und sieht nicht gut aus.

Jetzt habe ich mit der zuständigen Dame telefoniert, ob ich eine Mauer um mein Gelände ziehen kann, das wäre wohl eine Möglichkeit. Sie meinte, dass sie nicht wüsste, ob solch hohe Mauern dort erlaubt sind und ich müsste auch an die Einfahrt denken, sie würde empfehlen 81cm höher zu bauen notfalls gingen 61cm höher. Aber ich hatte das Gefühl, dass sie nicht viel Ahnung. Vielleicht könnte man auch Sperren an den Türen machen, so eine Art Schieber, hab ich im Netz schon gesehen. Insgesamt echt nervig und keines der über 100 Häuser drumrum (wurden vor 2018 gebaut) hat so was ähnliches, es gab auch noch nie Extremhochwasser und ich denke der Schaden wäre vermutlich kleiner als die Investition. Ich habe auch eine Versicherung, kostet 100€ Aufpreis im Jahr für die Hochwasserabsicherung. Meine Wärmepumpe werde ich vermutlich sicherheitshalber 0,5m höher anbringen.

Wer hat damit schon Erfahrungen oder eine gute Idee, wie man das möglichst kostengünstig lösen kann???
 
Ö

Ötzi Ötztaler

Ich würde das Haus komplett anheben und dann ruhig schlafen. Alle anderen genannten Maßnahmen sind eh für die Katz wenn das Wasser dort mal tagelang steht nach Dammbruch. Sowas taugt eher bei kleineren Gewässern wo das Wasser schlagartig steigt und genauso schnell wieder weg ist bei nem Starkregen. Wenn ein Donau Damm mal bricht, dauert es ewig, bis das Wasser wieder abfließt. Ohne Keller bauen ist natürlich sinnvoll. Vielleicht kann die wichtigste Elektronik (Sicherungskasten, Heizungssteuerung, Router, etc) noch über das kritische Niveau installiert werden.

Naja wenn du auch mit Alibi Maßnahmen eine Versicherung und Baugenehmigung kriegst und dich damit wohl fühlst, dann mach halt - nur dann eben nicht jammern wenn du mal Boot fahren kannst im Wohnzimmer.

Ich selbst baue am kleinen Bach und hab die komplette Bude rauf gesetzt. Thema damit endgültig erledigt.
 
B

Baumaxxx

Das mit dem Raufsetzen ist für mich dann eine tägliche Einschränkung. Meine Eltern wohnen im Haus nebenan und hatten in den letzten 70 Jahren noch kein Hochwasser, einmal minimal im Keller neben dem Schacht ein paar Zentimeter reingedrückt, aber seit dem wurde der Damm erhöht und verbreitert.
Das Hochsetzen würde zudem 10 000€ kosten, davon kann ich 100 Jahre lang die Versicherung zahlen und ohne Versicherung würde ich es auch beim Hochsetzen nicht machen.
 
M

Müllerin

du kriegst keine Versicherung in der Lage.... oder eben eine unbezahlbare.
Abgesehen davon weiß ich gar nicht, was Du jetzt willst - du kennst doch die Lage.
Ein "die anderen haben das auch nicht" wär mir ja so was von egal. Klimawandel, Starkregenereignisse etc pp also ICH würde höher bauen und dann ne bezahlbare Versicherung abschließen...
 
G

guckuck2

Naja, wenn alle gleich doof sind und sich nicht vorbereiten, sind im Fall eines „Jahrhunderthochwassers“ wenigstens alle einig, dass der Steuerzahler ran darf
 
T

Tego12

So sind die ganzen Schicksale des letzten Jahrhundert Hochwassery entstanden... "ist ja noch nie passiert...". Setz es hoch und gut ist. 10.000 Euro sind nun nicht die Welt.
 
Zuletzt aktualisiert 06.07.2025
Im Forum Grundrissplanung / Grundstücksplanung gibt es 2485 Themen mit insgesamt 86432 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Wie bauen bei Hochwassergebiet HQ100 EXTREM
Nr.ErgebnisBeiträge
1Einfamilienhaus (2Etagen+Wohn-Keller+ausgebautes Dach) etwa 200qm -Änderungen - Seite 10162
2Fragen zur Planung eines Einfamilienhaus in Hamburg - Mehrkosten durch Keller 11
3Projekt Eigenheim - Keller, Grundriss EG - Tipps - Seite 976
4Ideensammlung Grundriss Einfamilienhaus, Bauweise offen 43
5160m2 Einfamilienhaus in Holzständerbauweise am Nordhang mit Keller 100
6Reihenhausnachbar ohne Keller? 20
7Grundriss für Einfamilienhaus 210 m² + Keller - Eure Meinungen 16
8Grundriss Bungalow 160-170qm mit Keller - Seite 2175
9Doppelhaushälfte ohne Keller neben Doppelhaushälfte mit Keller - Seite 210
10Kostenschätzung m2 Wohnfläche Hanghaus mit Keller und Garage - Seite 387
11Grundriss Einfamilienhaus ca. 200qm ohne Keller 28
12Grundriss-Check Neubau Einfamilienhaus mit Keller 43
13Grundstück / Finanzierungshöhe / Versicherung? Erfahrungen 10
14Wer von euch hat eine BU-Versicherung? - Seite 3114
15Folgewasserschaden - Erfahrungen mit Versicherung? 25
16Suche nach Immo Kredit Vorteile/Nachteile Versicherung vs Bank - Seite 222
17Bauherrenhaftpflicht-Versicherung bei Sanierung im Bestand nötig? - Seite 217
18Haus mit oder ohne Keller? - Erfahrungen 20
19Keller aus Hochlochziegeln oder Beton? - Seite 211
20Massivhaus mit Keller. Reicht unser Budget? 11

Oben