Kaufberatung - Ehemaliger landwirtschaftlicher Betrieb

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Markus_S

Hallo Zusammen,

meine Frau und ich sind seit geraumer Zeit auf der Suche nach einem passenden Eigenheim für unsere zukünftigen Lebenswünsche. Wichtig ist uns vor allem ein großer Garten (Grundstück ab ca. 2.000 qm) um Naturverbunden und mit unseren Haustieren (Frau ist Tierärztin) leben zu können. Das Haus sollte unserer 4-köpfigen Familie genug Platz bieten. Wir haben bei der Suche keinen wirklichen Zeitdruck. Es wäre aber schön, wenn es in den nächsten 3 Jahren klappen würde.

Nun sind wir beim Stöbern auf einen ehemaligen landwirtschaftlichen Betrieb gestoßen, der schon seit vielen Jahren nicht mehr bewirtschaftet wird, dessen Eigentümerin vor 3 Jahren verstorben ist und der jetzt von den Erben verkauft wird.

Früher wurden hier wohl einmal Hühner gezüchtet. Das große Grundstück ist aktuell aber sehr verwildert und das große alte Haus hat auch einige Baustellen.
Wir scheuen die nötige Arbeit nicht, sind uns aber aufgrund einiger Besonderheiten nicht sicher, ob man das Grundstück überhaupt noch sinnvoll für private Zwecke nutzen kann.

Hier die wichtigsten Eckdaten:

Lage: Rhein-Neckar-Region am Rande einer großen Stadt
Grundstück: 5.275 qm - Länge ca. 250m
Wohnfläche: 265 qm
Baujahr: 1936
Angebotspreis: 550.000 €
Das Grundstück befindet sich um Außenbereich ohne Bebauungsplan und ist als Fläche der Land- und Forstwirtschaft gekennzeichnet.
  • Kein Anschluss ans Abwassersystem der Stadt. Sondern eigene Klärgrube, die jährlich entleert wird.
  • Alte Ölheizung funktioniert.
  • Wasser und Strom funktioniert.
  • Internet funktioniert.
  • Keine isolierten Wände oder Dach.
  • Wirkliche Renovierungen gab es seit vielen Jahren auch keine mehr.
  • Zwei alte gemauerte Hühnerställe auf dem Grundstück. Eines halb eingestürzt
  • Grundstück ist Teil eines FFH / Natur 2000 Gebiets
  • Kein Biotop auf dem Grundstück
  • Alleinlage in einer Frischluftschneise.
  • In 100 Meter Entfernung Wohngebiet mit guter Anbindung an die Innenstadt.
  • Einer der Erben hat das Haus innen ziemlich zugemüllt.
Das Haus ist sehr solide gebaut, komplett unterkellert und auch trocken.
Das am Haus viel zu machen ist, ist uns bewusst. Das ist für uns auch ok.

Als große Unsicherheit sehen wir den Garten. Weil wir nicht ganz greifen können was man hier überhaupt noch machen darf.
Das Umweltamt sagt, dass vor jedem Eingriff eine FFH-Verträglichkeitsprüfung durchzuführen ist.
Man dürfte das Gelände wohl umzäunen, aber nur mit gleichzeitigen Kleintierdurchlässen.
Rasen dürfte man wohl anlegen.
Das Grundstück ist umgeben von Grasland.

Das Haus und das Grundstück faszinieren uns sehr!
Aber wir wissen einfach nicht, ob man daraus überhaupt ein "Schmuckstück" machen kann.
Die geforderten 550.000 € finden wir auf jeden Fall noch zu viel.
Aber würde es für 400.000 € oder 300.000 € überhaupt Sinn machen?
Ist natürlich eine sehr individuelle Frage.
Ist das Grundstück mit den vorhandenen Auflagen überhaupt noch wirklich vom Menschen zu nutzen?
Dürfte man das gewucherte Gestrüpp überhaupt zurückschneiden oder ist das jetzt eben auch geschützt?
Oder ist es jetzt eben einfach ein Naturschutzgebiet, auf dem Menschen nur noch maximal als "Nebenrolle" gedultet wird?

Hatte jemand schon einmal einen ähnlichen Fall oder so etwas ähnliches gesehen?
Uns würde eure Einschätzung sehr interessieren! Vielleicht hat ja auch jemand Tipps was man hieraus doch schönes machen könnte?

Anbei ein paar Fotos und ein Auszug aus den FFH Schutzmerkmalen.

Falls ich wichtige Angaben vergessen habe, einfach Bescheid geben!

Einfahrt.JPG FFH.JPG Haus.JPG Luftbild.JPG

Vielen Dank und beste Grüße
Markus
 
H

hanghaus2023

Da redest am besten mit der Naturschutzbehörde.

Dir ist aber schon klar, das eine energetische Sanierung leicht den Kaufpreis verdoppeln kann.
 
M

Markus_S

Da redest am besten mit der Naturschutzbehörde.

Dir ist aber schon klar, das eine energetische Sanierung leicht den Kaufpreis verdoppeln kann.
Mit der Naturschutzbehörde habe ich schon gesprochen. Die Sagen einfach, dass jeder Eingriff in die Natur vorab per FFH-Verträglichkeitsprüfung bei denen angezeigt werden muss und dann im Einzelfall geprüft wird...

Die Frage ist, wie Ihr das ganze neutral finanziell bewerten würdet.
Grundstück nichts wert, da Naturschutzgebiet?
Haus sehr wenig wert, da zu alt und Sanierung extrem teuer?
 
Y

ypg

Das Grundstück befindet sich um Außenbereich ohne Bebauungsplan und ist als Fläche der Land- und Forstwirtschaft gekennzeichnet.
Die Frage wäre an Euch: wollt ihr dort eventuell eine Tierpraxis errichten? Denn nur Wohnhaus im Außenbereich geht nicht so einfach. Ihr müsstet eine Umwandlung genehmigen lassen, was nicht ganz so einfach sein wird. Mit Praxis eventuell machbar.
Da würde ich das Bauamt mal befragen.
 
M

Markus_S

Die Frage wäre an Euch: wollt ihr dort eventuell eine Tierpraxis errichten? Denn nur Wohnhaus im Außenbereich geht nicht so einfach. Ihr müsstet eine Umwandlung genehmigen lassen, was nicht ganz so einfach sein wird. Mit Praxis eventuell machbar.
Da würde ich das Bauamt mal befragen.

Die verstorbene Eigentümerin hat dort seit ca 20 Jahren "nur noch gewohnt". Das würden wir quasi genauso auch machen wollen. Nur eben das Haus sanieren und das Grundstück "auf Vordermann" bringen.

Eine Tierarztpraxis ist dort aktuell nicht geplant.
Ein anderer Interessent wollte wohl sein Ingenieurbüro in das Haus verlegen, das wurde vom Amt aber abgelehnt.
 
Y

ypg

Die verstorbene Eigentümerin hat dort seit ca 20 Jahren "nur noch gewohnt".
… lief aber dennoch unter landwirtschaftlicher Betrieb.
Ihr müsstet eine Umnutzung beantragen. Und das ist eben im Außenbereich nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Die habt ihr nicht.
Was ist eine FFH-Verträglichkeitsprüfung? Was ist FFH?
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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