Grundrissplanung Haus unserer Träume

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kati1337

kati1337

das ist zwar etwas überspitzt ausgedrückt, trifft aber wohl den Kern der Sache. Für mich(!) ist das klassische "Architektenhaus" ein Haus gänzlich unpassend zur Umgebung, vielleicht mit riesiger Glasfasade um den wow-Effekt zu garantieren. Ein seelenloser Glasbetonglotz, der in keinster Weise dessen Einwohner widerspiegelt, sondern nur eine erneute Verewigung des Erfinders. Außergewöhnlich, aber unpraktisch. Das ist mein Bild - ich wiederhole: MEIN Bild eines Architektenhauses.
Dein Bild zeugt dann von einer unzureichenden Anforderungsdefinition. Wenn du dem Architekten auf deiner Anforderungsliste aufschreibst "kein Glaspalast", dann wird der dir auch keinen planen.
Wie gut das Ergebnis des Architekten wird hängt maßgeblich davon ab wie gut, detailliert und vollständig deine Anforderungsbeschreibung ist. Ist sie das jedoch, dann wage ich zu behaupten, kann der Profi einen Entwurf zaubern der den Eigenentwurf in den Schatten stellt.
 
H

HeimatBauer

Man kann mit Architekten auch sprechen. Ich habe beispielsweise mit einem gesprochen der war ein Fan einer bestimmten Bauweise und hat davon immer geschwärmt. Tja, nach zwei Vorbesprechungen war klar: Wir kommen nicht zusammen.

Und nein, nicht jeder Architekt will einen Glaspalast bauen. Außer, er ist spezialisiert auf Glaspaläste und hat auf seiner Webseite stehen: "Sie wollen einen Glaspalast? Ich bin ihr Architekt!"
 
11ant

11ant

ja, die Gangflächen wollte ich minimieren. ist das falsch?
Jein. Es ist nicht "falsch", aber paradoxerweise geht es mit extrem hoher Trefferquote nach hinten los. Wenn Laien Verkehrsflächen zu minimieren versuchen, entstehen regelmäßig Labyrinthe, deren Flächensumme (anti)proportional zum Ökonomisierungsbemühen anschwillt. Wie in der "Vorlage" des Zauberlehrlings: die gespaltenen Besen schaffen doppelt so viel Wasser herbei.

Ich halte für extrem wichtig, die zweierlei Paare Schuhe A) "Spaß an eigenen Planungsspielen" und B) "Arbeiten am ernsthaften Planungsprozess" streng und strikt zu trennen*, mindestens wie Dienst und Schnaps. Nicht alle Architekten sind begabte Planer, aber die meisten immerhin gut gelernte, und in jedem Fall 99,75% von ihnen keine "Stararchitekten". Letztere empfinde ich auch als völlig zu Recht gemieden, was aber erfreulicherweise recht leicht gelingt, da die betreffenden Kandidaten sich auf ihren Websites ihrer Weltfremdheitspaläste sehr stolz rühmen.

Da ich "nur" deutschlandweit als Architektenfinder tätig bin, kenne ich in Österreich nur einen einzigen persönlich. Aber eine Hexerei ist die erfolgreiche Architektensuche nicht. Weitere Hinweise auf die ungeeigneten Kandidaten finden sich hier speziell in denjenigen meiner Beiträge, in denen @Gerddieter erwähnt ist. Und möglicherweise arbeiten Architekten von hier besprochenen Häusern "Deiner Liga" ;-) auch in Österreich - ich rufe mal @rick2018, @Solveigh und @Mellina in die Diskussion hinzu ;-)

Man kann mit Architekten auch sprechen. Ich habe beispielsweise mit einem gesprochen der war ein Fan einer bestimmten Bauweise und hat davon immer geschwärmt. Tja, nach zwei Vorbesprechungen war klar: Wir kommen nicht zusammen.
Und ganz banal sind viele Architekten auch äußerlich erkennbar, ob sie sich zu den Jüngern einer ganz bestimmten "Schule" zählen: an der Gropiusfliege, der Corbusierbrille oder dem Saab vor der Tür ...

*) der Architekt sollte die Gelegenheit zu mindestens zwei eigenen Serviettenskizzen genutzt haben, bevor ihm die Bauherrschaft eigene Planungsversuche zeigt
 
H

HeimatBauer

Und ganz banal sind viele Architekten auch äußerlich erkennbar, ob sie sich zu den Jüngern einer ganz bestimmten "Schule" zählen: an der Gropiusfliege, der Corbusierbrille oder dem Saab vor der Tür ...
Meiner kam mit dem Fahrrad - aber da er in jedem Satz das Wort "Zwerchgiebel" verwendete (und dabei ein postkoitales Gesicht machte) egal ob es um den Keller, die Lüftung oder das Garagenfundament ging, kamen wir nicht weiter als eine Vor-Ort-Besichtigung und ein erster (bezahlter) Entwurf. Mit Zwerchgiebel natürlich.
 
11ant

11ant

Meiner kam mit dem Fahrrad - aber da er in jedem Satz das Wort "Zwerchgiebel" verwendete [...] egal ob es um den Keller, die Lüftung oder das Garagenfundament ging,
Ein Garagenfundament mit Zwerchgiebel ist zwar ein todsicheres Zeichen für einen realitätsfernen Architekten, aber leider auch ein extrem seltenes. Die Entwerfer von aus dem Vollen gefrästen Dogenpalästen hingegen erkennt man an "Awards", die sich im Fahrradkorb garnicht transportieren ließen ;-)
 
Zuletzt aktualisiert 30.04.2024
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